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  • Begeisterung in Kiel: Die Holstein-Fans feiern den Pokal-Triumph gegen den FC Bayern.
  • Foto: Getty Images

Pokal-Sensation: Ganz Kiel feiert seine Bayern-Besieger – Ex-Hamburger mittendrin

Da sage noch einer, man könne in Corona-Zeiten nicht feiern. Mit Autokorsos und Hupkonzerten bedachten die Fans von Holstein Kiel den Pokalerfolg ihres Vereins gegen Bayern München, es gab kein Halten mehr vorm Stadion. Drinnen hatten die Zweitligaprofis kurz zuvor eine historische Nacht eingeläutet.

So richtig hat er es wohl noch immer nicht begriffen. Einige Minuten waren nach dem letzten geschossenen Elfmeter schon vergangen, da kauerte Ahmet Arslan gänzlich verlassen und in sich gekehrt auf dem Rasen des Holstein-Stadions. 

Holstein Kiel feiert

Ekstase an der Ostsee: Während seine Profis noch feiern, dreht Kiels Trainer Ole Werner (vorn) freudestrahlend ab.

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WITTERS

Der Ex-HSV-Profi hatte gerade die bislang größten Minuten seiner Karriere erlebt und im Elfmeterschießen, in dem die Kieler mit 6:5 triumphierten, getroffen. Ein Spiel für die Ewigkeit.

Ex-HSV-Profi Ahmet Arslan und Ex-St. Paulianer Fin Bartels als Kieler Helden gegen Bayern

Kiel befindet sich im Ausnahmezustand. Nach einem Wahnsinn in mehreren Akten. 2:1 führten die Bayern (durch Gnabry und Sané) bis zur fünfte Minute der Nachspielzeit, ehe Hauke Wahl per Kopf ausglich. Im Elfmeterschießen dann scheiterte Bayerns sechster Schütze Marc Roca. Ex-St.Pauli-Profi Fin Bartels, der schon in der regulären Spielzeit zum 1:1 getroffen hatte, machte den Sieg des Außenseiters perfekt und jubilierte: „Jetzt können wir erst mal ein, zwei Bierchen trinken.“ Vor allem er. Zwölf Mal hatte Bartels zuvor gegen die Bayern gespielt. Und zwölf Mal verloren.

Kiel lässt es krachen und freut sich über frische Kohle. 702.000 Euro kassierte der Verein für den Sprung ins Achtelfinale, wo Anfang Februar mit dem Heimspiel gegen Darmstadt 98 eine lösbare Aufgabe wartet. Doch der eigentliche Wert des Sieges gegen das beste Team Europas ist mit Geld nicht aufzuwiegen.

Bayern-Trainer Flick: „Das ist natürlich ein Schock“

Ich habe gerade in der Kabine ziemlich viele verwirrte Menschen getroffen“, bekannte Kiels Trainer Ole Werner nach dem Erfolg. „Es ist ein außergewöhnliches Erlebnis und etwas, an das man sich in vielen Jahren noch erinnert.“

Ratlosigkeit herrschte hingegen bei seinem sonst so erfolgsverwöhnten Gegenüber Hansi Flick. Bayerns Trainer konnte nur konstatieren: „Das ist natürlich ein Schock.“

Andere nahmen es leichter. Daniel Günther etwa. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident ist Mitglied des FC Bayern, er schwärmt für die Münchner. War ihm diesmal komplett schnuppe. „Ich habe vor dem Fernseher laut mitgebrüllt“, ließ Günther wissen und offenbarte, dass er das Herz im Zweifelsfall dann eben doch am rechten Fleck trägt.

Zweitliga-Alltag: Nach der Kieler Sause kommt nun der KSC

Als die Kieler Profis ihr Stadion verließen, war der Donnerstag bereits angebrochen. Draußen kreisten noch immer Fans in ihren Autos, der Blick der Holstein-Helden aber ging schon nach vorn: Sonntag haben sie den KSC zu Gast, kalter Zweitliga-Alltag. Doch ihre historische Nacht werden sie niemals vergessen.

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