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  • Daniel Thioune feierte 2019 mit dem VfL Osnabrück den Aufstieg in die zweite Liga.
  • Foto: picture alliance/dpa

Osnabrück ungeschlagen!: Thiounes Ex-Klub jagt den HSV – und träumt vom Aufstieg

Der weiterhin ungeschlagene VfL Osnabrück mausert sich in der Zweiten Liga mehr und mehr zu einem ernsthaften Aufstiegskandidaten. Für seinen zum aktuellen Tabellenführer HSV gewechselten Ex-Trainer Daniel Thioune ist der sportliche Höhenflug der Niedersachsen keine Überraschung.

23 Jahre zweitklassig, aber niemals in die Bundesliga aufgestiegen – noch nie standen für den VfL Osnabrück die Chancen besser, diesen zweifelhaften Rekord aus der Vereinschronik zu tilgen.

Nach sieben Spielen ohne Niederlage schnuppern die Lila-Weißen an der Erstklassigkeit, die Euphorie in der fußballbegeisterten Stadt ist trotz oder gerade wegen der Coronavirus-Pandemie riesengroß.

VfL Osnabrück genau wie der HSV noch ungeschlagen

Und obwohl zum Zweitliga-Tabellenführer und VfL-Rivalen HSV gewechselt, darf sich auch Ex-Trainer Daniel Thioune als Teil des Erfolges sehen – und sogar freuen. 

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Ulrich Taffertshofer (rechts) und Bashkim Ajdini (Mitte) bejubeln Torschütze Sebastian Kerk nach dessen 2:1-Treffer für Osnabrück gegen Regensburg.

Foto:

imago images/osnapix

„Ich empfinde es als Win-Win-Situation für mich und bin nicht überrascht. Denn ich schätze meinen Nachfolger Marco Grote, der sich in Osnabrück nicht neu erfindet, sondern auf dem aufbaut, was da ist“, sagte der Hamburger Coach anerkennend.

Und das war für Grote, der nach zwölf Jahren Nachwuchsarbeit bei Werder Bremen keinen neuen Vertrag mehr bekam und sich neu orientieren musste, gar nicht so einfach. Denn Top-Spieler wie Marcos Alvarez (Krakau), Moritz Heyer (HSV) und Felix Agu (Bremen) hatten wie Thioune den Klub verlassen.

Aber der schon mehrfach von anderen Vereinen umworbene VfL-Manager Benjamin Schmedes fand adäquaten Ersatz, der rasant durchstartete.

Höhenflug von Osnabrück für Trainer Marco Grote eine „Momentaufnahme“

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Osnabrück-Trainer Marco Grote (links) im Abklatsch mit Schützling Timo Beerman.

Foto:

picture alliance/dpa

Für Grote, der einst für die zweite Mannschaft des HSV gespielt hat, ist der sportliche Höhenflug derzeit noch nur die immer wieder gern bemühte „Momentaufnahme“, stolz ist der gebürtige Bremer dennoch: „Die Zahl daneben interessiert mich schon mehr.“

Das sind 13 Punkte nach nicht einmal einem Viertel der Saison. Und deshalb dürfen seine Schützlinge in der Länderspielpause einige freie Tage genießen, ehe es am 23. November mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg weitergeht.

Grote realistisch: „Die Jungs werden auch irgendwann ein Spiel verlieren“

Zweitliga-Bestwert der Norddeutschen ist ein sechster Platz aus der Saison 1986/87. Doch seit 1993 war der Klub, für den einst die Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig, Patrick Owomoyela und Erwin Kostedde die Fußballschuhe schnürten, meist drittklassig unterwegs. 2018 drohte gar der Absturz in die Regionalliga.

2019 ging es dann endlich wieder hoch in die Zweite Liga, unter Thioune wurde in der vergangenen Saison souverän der Klassenerhalt geschafft.

Osnabrück-Trainer Grote spielte für den HSV

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Und jetzt der Bundesliga-Aufstieg? Daran verschwendet Grote keinen Gedanken, der 48-Jährige sagt: „Die Jungs werden auch irgendwann ein Spiel verlieren. Aber sie stehen als Mannschaft immer wieder auf, und sie haben ganz vielschichtige Stärken.“

Die wird auch sein Vorgänger Thioune bald zu spüren bekommen – beim direkten Duell Mitte Januar 2021 im Volksparkstadion. (mp/sid)

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