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Eileen Gus Kommentar zur Internet-Zensur in China sorgte für einigen Wirbel.
  • Eileen Gus Kommentar zur Internet-Zensur in China sorgte für einigen Wirbel.
  • Foto: IMAGO/GEPA Pictures/Screenshot Eileen Gu

Wegen Chinas Internetzensur: Gold-Gu blamiert sich auf Instagram

Bisher hatte die 18-jährige Eileen Gu – beziehungsweise Gu Ailing, wie sie in China genannt wird – versucht, sämtlichen Fragen bezüglich ihrer doppelten Staatsbürgerschaft für die USA und China auszuweichen und damit Ärger zu vermeiden. Jetzt sorgt ein Instagram-Post des Ski-Freestyle Stars allerdings für großen Wirbel.

„Wenn ich in China bin, bin ich Chinesin. Wenn ich in den USA bin, bin ich Amerikanerin“, hatte die 18-Jährige seit Beginn der Olympischen Winterspiele in Peking immer wieder betont. Auch nach ihrer Gold-Medaille im Big Air war sie Fragen der Journalisten erneut ausgewichen. „Beide Länder haben mich unglaublich unterstützt. Ich versuche nicht, irgendjemanden glücklich zu machen. Ich bin nur eine 18-Jährige, die ihr bestes Leben gerade lebt“, so Gu.

Freestylerin Eileen Gu steht zwischen USA und China

Grund für das Drama ist die Entscheidung der gebürtigen US-Amerikanerin, bei den Winterspielen für China, das Heimatland ihrer Mutter, anzutreten. Das kommt bei den Wintersport-Fans in den USA gar nicht gut an, nach ihrem Sieg im Big Air wurde sie von einem Shitstorm überrollt. Aber auch in China fragen sich viele, ob für das Ausnahmetalent eine Ausnahme gemacht wurde: Eigentlich besagt das chinesische Staatsbürgerschafts-Gesetz, dass jeder Neu-Chinese seine bisherige Nationalität ablegen muss. Das hatte Gu vor den Winterspielen immer abgelehnt – wie sie sich jetzt entschieden hat, ist aber unklar.

Nun erlaubte sich Gu allerdings einen Ausrutscher auf Instagram. Unter ihrem eigenen Post, kommentierte ein User: „Warum kannst du Instagram benutzen, während Millionen Chinesen es nicht nutzen dürfen? Warum bekommst du bevorzugte Behandlung als chinesische Staatsbürgerin? Das ist nicht fair! Kannst du für die Millionen von Chinesen kämpfen, die keine Internet-Freiheit haben?“ In China sind die Plattformen Instagram und Facebook gesperrt.

Auf Instagram: Chinas Gu blamiert sich mit Kommentar

Gu antwortete dem empörten User: „Jeder kann einen VPN runterladen. Den gibt’s praktisch für umsonst im App-Store.“ Mit einem „Virtual Private Network“ (VPN) ist es allgemein möglich, ohne persönliche Abdrücke im Netz unterwegs zu sein. So lassen sich zum Beispiel Sperren oder Zensuren in Ländern mithilfe von VPN-Verbindungen umgehen.

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Was die 18-Jährige aber offenbar nicht wusste: In China ist die Benutzung von VPNs illegal – in der Vergangenheit wurden dafür bereits Gefängnisstrafen verhängt. Ein Screenshot der Konversation wurde wenig später auf dem chinesischen Twitter – Weibo – verbreitet. Dann schlug die Zensur allerdings mit voller Macht zu: Wie die „New York Post“ berichtet, wurden die Screenshots inzwischen dort gelöscht. Auch auf Instagram findet sich nichts mehr davon.

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