Nach Slalom-Aus: Ski-Star Shiffrin vergießt Tränen – Liebes-Nachricht auf Instagram
Mikaela Shiffrin war untröstlich. Die größte Skirennläuferin der Gegenwart vergoss bittere Tränen über ihren nächsten olympischen Albtraum in Yanqing, vor allem aber vermisste sie in diesen schweren Momenten jenen Mann, der sie so oft wieder aufgebaut hatte.
„Ich würde ihn jetzt wirklich gerne anrufen“, sagte Shiffrin über ihren Vater Jeff – und schluchzte. Denn Jeff Shiffrin kann seine Tochter nicht mehr trösten: Er verstarb vor zwei Jahren bei einem tragischen Unfall zuhause. „Er würde mir wahrscheinlich sagen: Komm darüber hinweg“, erzählte Shiffrin und lachte verzweifelt, „aber er ist nicht hier, um mir das zu sagen.“ Das mache alles noch viel schlimmer. Wie konnte er sie nur so im Stich lassen? „Ich bin ziemlich sauer auf ihn“, sagte Shiffrin.
Olympia 2022: Ski-Star Shiffrin verpasst Medaillen
Die 26-Jährige sollte einer der Stars der Peking-Spiele werden, mehr als eine weitere Goldmedaille, ihre dritte, wurde ihr zugetraut. Doch dann: Aus am siebten Tor im Riesenslalom, Fehler am vierten Tor im Slalom, erneutes Aus beim Olympiasieg ihrer Rivalin Petra Vlhova.
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Doch die Amerikanerin bewies wie am Montag zumindest abseits der Piste, dass sie ein wahrer Champion ist. Sie kam zum Finale, um ihre Kolleginnen anzufeuern. Und sie ordnete das eigene Scheitern richtig ein. „Ich bin hier nur ein kleiner Tropfen in einem großen Eimer“, sagte sie, „es fühlt sich an, als wäre es alles, aber das ist es nicht.“ Schon gar „nicht das Ende der Welt“.
Nach Slalom-Aus: Bewegender Insta-Post von Kilde
Am Freitag im Super-G hat sie die nächste von noch bis zu vier Chancen, doch sie ist verunsichert. „Ich habe das Gefühl, dass ich vieles in Frage stellen muss.“ Ja, das tue alles unfassbar weh, ergänzte sie schniefend. Doch „so schwer es ist: Das ist nicht das Schlimmste, was ich je erlebt habe“, wusste Shiffrin und war mit den Gedanken wohl wieder bei Papa Jeff.
Trost spenden könnte ihr auf jeden Fall die emotionale Liebesbotschaft ihres Lebensgefährten Aleksander Aamodt Kilde, der nach ihrem Slalom-Aus einen bewegenden Instagram-Post absetzte: „Wenn man sich dieses Bild anschaut, kann man sich so viele Aussagen, Bedeutungen und Gedanken machen. Die meisten von euch sehen es wahrscheinlich mit den Worten: ‚Sie hat es verloren‘, ‚Sie kann mit dem Druck nicht umgehen‘ oder ‘Was ist passiert?'“, schrieb der Norweger zu einem Foto, das Shiffrin traurig im Schnee sitzend zeigt.
Ihn frustriere das, so Ski-Star Kilde. „Ich sehe nur eine Spitzensportlerin, die tut, was eine Spitzensportlerin tut! Es ist ein Teil des Spiels und es passiert. Der Druck, den wir alle im Sport auf Einzelpersonen ausüben, ist enorm, also lasst uns die gleiche Unterstützung zurückgeben. Es dreht sich alles um das Gleichgewicht und wir sind ganz normale Menschen!! Ich liebe dich Kaela“, schrieb der 29-Jährige. (dpa/sid)
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