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Katharina Althaus
  • Katharina Althaus bei den Olympischen Winterspielen 2022
  • Foto: imago/AFLOSPORT

Althaus: Skisprung-Skandal „bricht mir das Herz” – Kontrolleurin wehrt sich

Die frustrierte Katharina Althaus lässt ihrer Enttäuschung über das Disqualifikation-Debakel im Mixed-Wettbewerb freien lauf: „160 Weltcup-Starts, fünf Weltmeisterschaften, drei Olympische Spiele: Und jetzt bin ich zum ersten Mal disqualifiziert worden. Mein Herz ist gebrochen“, schrieb die 25-Jährige bei Instagram. Ex-Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster verurteilte das Disqualifikations-Flut beim olympischen Mixed-Wettbewerb schwer und auch der langjährige Materialkontrolleur Joseph Gratzer äußert sich empört.

„Das war ein Desaster!“, urteilt Gratzer in der „Tiroler Tageszeitung“, nachdem fünf Frauen um Katharina Althaus für ihre regelwidrigen Anzüge disqualifiziert wurden. Die Schuld dafür trägt in Gratzers Augen auch sein Nachfolger Mika Jukkarader. „Ich habe den Eindruck, dass er von heute auf morgen alles verändern und die Kontrolltätigkeit anders anlegen will. Für mich ist er momentan nicht der richtige Mann auf dem Platz, da hat man sich wohl geirrt“, sagte der Österreicher Gratzer.

„Mein Herz ist gebrochen“: Althaus enttäuscht via Instagram

Der 66-Jährige gab den Posten erst mit Ende der vergangenen Saison im März 2021 ab. Über seine Zeit und den krassen Kontrast am Montagabend in Zhangjiakou sagte Gratzer: „Unsere Prämisse war immer: Die Materialkontrolle darf in einem Wettkampf nie ganz im Vordergrund stehen. Sie ist eine Randerscheinung, die Fairness und Chancengleichheit garantiert. Das ist offensichtlich in diesem Fall nicht gelungen.“

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Der frühere Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster hat nach dem Anzug-Chaos beim olympischen Mixedspringen Kritik an den Verantwortlichen geübt. „Meine Hoffnung ist, dass dieses Springen ein Anlass ist, um noch einmal über die Bücher zu gehen und zu fragen: Wie bekommen wir mehr Transparenz herein? Gleichzeitig aber auch: Wie machen wir Werbung für den Sport?“, sagte der Österreicher bei Eurosport. „Es wurde eine große Chance vertan. Erstmals ein Mixed-Wettbewerb bei Olympia – und dann fällt man solche Entscheidungen. Das kommt ganz schlecht rüber.“


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„Es wirft ein schlechtes Licht auf die FIS. Das muss man klar sagen. Es ist nicht nur ein schlechtes Licht auf dem Sport, sondern auch auf der Fis. Sie haben es im Vorfeld versäumt, sich abzustimmen, um zusammen ordentlich zu agieren und die Sportart zu repräsentieren“, sagte Schuster über den Ski-Weltverband.

Österreich, Japan, Norwegen und Weltmeister Deutschland hatten kaum noch Medaillenchancen, das deutsche Quartett um Althaus schaffte es nicht einmal in den zweiten Durchgang. (dpa/fe)

Polnische Materialkontrolleurin verteidigt Disqualifikations-Flut

Die polnische Materialkontrolleurin Agnieszka Baczkowska verteidigt hingegen die außergewöhnlich vielen Disqualifikationen beim olympischen Mixed-Wettbewerb. „Darüber kann ich mich nicht freuen. Aber wenn sich die Teams oder die Athleten selbst nicht an die Regeln halten, müssen sie damit rechnen, dass sie erwischt werden, und das endet leider mit einer Disqualifikation“, sagte sie dem polnischen Sender TVP Sport. „Es ist eine Arbeit, die manchmal undankbar sein kann. Vor allem, wenn es Situationen wie diesmal gibt, wo wir Spitzenathleten im Mixed-Wettbewerb disqualifiziert haben.“

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„Ich sage immer, dass ich niemanden disqualifiziere – die Athleten disqualifizieren sich selbst, weil sie in der nicht den Vorschriften entsprechenden Kleidung springen“, sagte Baczkowska. „Und die Unterschiede waren nicht ein oder zwei Zentimeter.“ Im Skispringen gebe es strenge Regeln, weil größere Anzüge Vorteile bringen. Baczkowska fügte hinzu: „In Anbetracht der Geschehnisse arbeiten wir auch daran, die Regeln zu ändern oder zu verbessern.“

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