Ammar Riad Abduljabar
  • Ammar Riad Abduljabar gehört zum dreiköpfigen Aufgebot des Deutschen Boxsport-Verbandes bei den Olympischen Spielen.
  • Foto: Imago

Hamburger Boxer Abduljabar: „Ich kämpfe für Gold!“

Der größte Erfolg seiner Karriere und die Jubelarien liegen noch gar nicht lange zurück. Gerade einmal sechs Wochen ist es her, dass der Hamburger Boxer Ammar Riad Abduljabar das Ticket für Tokio gelöst hat. Schon seine Olympia-Qualifikation in Paris war eine faustdicke Überraschung. Bei seinen ersten Sommerspielen will der Schwergewichtler für eine echte olympische Sensation sorgen. 

Wenn ein Boxer umgehauen wird, dann hat das in der Regel nichts Gutes zu bedeuten. Im Falle von Abduljabar waren es jedoch die vielen Eindrücke, die ihn am Ankunftstag im Olympischen Athletendorf am Dienstag regelrecht erschlagen hatten. „Es ist schwer in Worte zu fassen“, sagt der 25-Jährige im Telefonat mit der MOPO. 

Hamburger Boxer Abduljabar bei Olympia: „Ich kämpfe für Gold!“

„Ich habe noch nie so viele verschiede Menschen aus aller Welt auf einem Fleck gesehen. Alle mit den gleichen Träumen und Zielen. Das Gefühl, hier mittendrin zu sein, ist unbeschreiblich.“ Abduljabar ist einer von nur zwei deutschen Boxern, die sich für Tokio qualifiziert haben. Mit dem Berliner Federgewichtler Hamsat Shadalov teilt er sich ein Zimmer in einem Apartment, in das in einer Woche noch Skateboarder Tyler Edtmayer einziehen wird. Einzige deutsche Boxerin in Tokio ist Weltergewichtlerin Nadine Apetz aus Köln.

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Ein deutsches Mini-Box-Team, das sich in einem dreiwöchigen Trainingslager im japanischen Miyazaki zusammen mit Teams anderer Nationen akribisch auf das Großereignis vorbereitet hat und nun Großes vorhat – allen voran Abduljabar. Für das 1,80 Meter große Kraftpaket erfüllt sich mit der Olympia-Teilnahme ein langjähriger Traum. Aber das bedeutet nicht, das er schon am Ziel seiner Träume angelangt ist.

Hamburger Boxer Abduljabar will Olympiasieger werden

„Ich sage ganz klar: Ich kämpfe für Gold!“, verkündet Abduljabar. „Das ist meine Einstellung. Wenn ich in den Ring steige, will ich immer gewinnen.“ Er würde sich am Ende auch über Bronze freuen, keine Frage, „aber ich trete hier nicht an, um Dritter zu werden“, stellt er klar. „Ich will Olympiasieger werden. Das ist mein Ziel.“

Das ist ambitioniert, zu den großen Favoriten zählt der Hamburger nicht. „Das ist mir egal. Ich war schon immer der Außenseiter“, betont Abduljabar, der am Dienstag um 5.18 Uhr im Achtelfinale gegen den Peruaner José María Lúcar Jaimes kämpfen wird. „Ich werde einige überraschen. Entscheidend ist, dass ich an mich glaube.“

Diese Einstellung hat ihn weit gebracht, weiter, als es ihm viele zugetraut haben. Der gebürtige Iraker, der 2010 nach Hamburg gekommen war, zählte lange nicht zu den Boxern, die vom Verband besonders hoch eingeschätzt und gefördert wurden. Bis vor zwei Jahren zog Abduljabar noch mit einem eigenen Imbisswagen über Hamburger Wochenmärkte, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ein Kämpfer-Typ, nicht nur im Ring.

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