x
x
x
Gewichtheberin Laurel Hubbard
  • Als erste Transgender-Olympionikin nahm die Neuseeländerin Laurel Hubbard am Gewichtheben der Frauen teil
  • Foto: Imago / Zuma Wire

Erste Transgender-Olympionikin dankbar: „Sport ist etwas für alle Menschen“

Dieser Auftritt war mit Spannung erwartet worden. Als erste Transgender-Athletin, die offen ihre Geschlechtsidentität angepasst hat, nahm die Neuseeländerin Laurel Hubbard am olympischen Gewichtheben der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm der Frauen teil. Doch der sportliche Erfolg stand am Montagabend nicht im Mittelpunkt.

35 Jahre lang lebte die heute 43-Jährige mit einer männlichen Zuschreibung. Nun nahm sie am Gewichtheben der Frauen bis 87 Kilogramm teil. Für eine Medaille sollte es zwar nach drei ungültigen Versuchen nicht reichen, doch eine Botschaft war Hubbard viel wichtiger als Edelmetall: „Sport ist etwas für alle Menschen, er ist inklusiv, er gewährt allen Zutritt“, sagte Hubbard später, als ihr noch ein wenig die Stimme zitterte. „Natürlich ist mir bewusst, welche Kontroversen meine Teilnahme an diesen Spielen umgaben.“

Transgender-Athletin in Frauen-Gewichtsklasse: Für belgische Konkurrentin ein „schlechter Witz“

Dass Hubbard in der Gewichtsklasse der Frauen antreten durfte, wurde als starkes Zeichen gewertet. Für das Internationale Olympische Komitee um Präsident Thomas Bach war es ein Zeichen der Offenheit und Inklusion. Für manche Konkurrentin dagegen ein „schlechter Witz“, wie es die Belgierin Anna Van Bellinghen formulierte, weil sie unfaire Bedingungen fürchtete.

Sportlich lief es für Hubbard nicht rund

Die Bedenken der Konkurrenz stellte als sich unberechtigt heraus. Beim ersten Versuch ließ die 43-Jährige die 120 Kilogramm schwere Hantel hinter sich auf den Boden fallen. Ihr zweiter Versuch mit 125 Kilogramm wurde für ungültig erklärt, ebenso wie der dritte und letzte Versuch.

Gewichtheberin Hubbard dankt IOC, Japan und dem Gewichtheber-Verband

Nach ihrem letzten Versuch vermied Hubbard den großen Interviewmarathon, der wohl auf sie gewartet hätte. Stattdessen dankte sie dem IOC, der Gastgebernation Japan und dem Gewichtheber-Verband. Das IOC hat den Weg für Transgender-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer vor Jahren geebnet mit einem Richtwert für das Testosteronniveau einer zur Frau erklärten Person, das vor dem Wettkampf für mindestens zwölf Monate bei höchstens 10 Nanomol pro Liter Blut liegen soll. Ein neuer Rahmen für den Umgang mit Trans-Personen soll innerhalb der nächsten zwei Monate abgesteckt werden.

Das könnte Sie auch interessieren: Protest bei Siegerehrung: US-Kugelstoßerin droht Strafe

Dem Gewichtheber-Verband dankte Hubbard für die Unterstützung in den vergangenen Jahren: „Sie haben gezeigt, dass Gewichtheben offen ist für alle Menschen auf der Welt.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp