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  • St. Pauli wird im Derby-Rückspiel anders aussehen: Marvin Knoll (Mitte), Rico Benatelli (l.) und Christopher Avevor (r.) spielen derzeit keine Hauptrolle – oder sind ganz außen vor.
  • Foto: imago images/Baering

Nur vier „Überlebende“: So stark hat sich St. Pauli seit dem Hinrunden-Derby verändert

Der FC St. Pauli ist auf einem Höhenflug und will seine Siegesserie auch gegen den HSV ausbauen. In einem Derby zählt jedoch nicht, was vorher war. Das gilt auch für das Hinspiel. Die Startelf der Kiezkicker hat ein ganz anderes Gesicht. St. Pauli ist fast ein „neuer Gegner“ für den HSV.

Die Mannschaft in Braun-Weiß, die am Montagabend zum Anpfiff auf dem Rasen des Millerntor-Stadions stehen wird, hat nicht mehr viel gemein mit der Startformation der Kiezkicker beim 2:2 im ersten Duell am 6. Spieltag. Ein Videostudium des Hinspiels hätte für die Gäste wenig Sinn.

St. Pauli – HSV: Kaum noch Spieler aus dem Hinrunden-Derby da

Nur noch vier Spieler aus der ersten Elf am 30. Oktober haben aktuell einen Stammplatz und sind für das Spiel der Spiele gesetzt, wenn sie fit sind: Rodrigo Zalazar, Sebastian Ohlsson, Daniel-Kofi Kyereh und Finn Ole Becker (siehe Grafik rechts). Allesamt Leistungsträger und Dauerbrenner in dieser Spielzeit. Auf einschneidende, fast radikale Weise hat sich Mannschaft des Kiezklubs, die sich seit Wochen in starker Form präsentiert, im Vergleich zum Hinspiel verändert und zählt aktuell zu den formstärksten Teams in der 2. Bundesliga.

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„Die Mannschaft ist gut drauf“, freut sich Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO. „Es sieht im Moment sogar noch besser aus, als wir es uns vor ein paar Wochen ausgemalt haben, auch wenn wir überzeugt waren, dass es mit den ergriffenen Maßnahmen aufwärts geht.“

FC St. Pauli: Viele Profis verpassten das erste Derby gegen den HSV

In den letzten drei Spielen schickte Trainer Timo Schultz die gleiche Elf ins Rennen. Never change a winning team – es sei denn, man ist dazu gezwungen. Einige Spieler, die jetzt den derzeitigen Höhenflug der Braun-Weißen prägen, waren zum Zeitpunkt des ersten Derbys nicht einsatzfähig oder noch gar nicht da.

Der aktuell gefährlichste Torjäger der Liga, Guido Burgstaller (acht Tore in den letzten sieben Spielen), hatte das erste Derby aufgrund einer Nierenverletzung verpasst. Auch Philipp Ziereis und James Lawrence, die seit vier Spieltagen die Innenverteidigung bilden, waren damals nicht (ganz) fit. Flügelflitzer Omar Marmoush, der spielstarke Abräumer Eric Smith oder Torhüter Dejan Stojanovic sind erst in der Winterpause verpflichtet worden.

St. Pauli-Umbruch: Himmelmann weg, Knoll nicht mehr im Kader

Auf der anderen Seite gibt es jene, die ihren Platz in der Hinspiel-Startelf längst haben räumen müssen und derzeit weit weg sind von der der ersten Wahl – oder ganz weg. Robin Himmelmann etwa. Zum Zeitpunkt des Hinspiels St. Paulis klare Nummer eins, im Winter geräuschvoll aussortiert und nach Belgien gewechselt. Oder Marvin Knoll. Vor vier Monaten im Volkspark noch Kapitän und Aushilfs-Innenverteidiger einer Dreierkette, ist Knoll seit acht Spieltagen ohne Einsatz und war an den letzten vier nicht einmal mehr im Kader.

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Hinspiel-Held Simon Makienok (Tor, Vorlage) muss ebenfalls kämpfen, um in den Kader für dieses Derby zu kommen, könnte mit seiner Größe (2,01 Meter) aber als Joker ein X-Faktor sein. Maximilian Dittgen, im ersten Saisondrittel noch Stammpersonal, kam zuletzt zwar regelmäßig, aber immer nur kurz zum Einsatz. Daniel Buballa verbrachte die letzten drei Spiele auf der Bank, Rico Benatelli die letzten vier, weil Smith den Vorzug erhielt. Luca Zander bleibt nur die Back-up-Rolle von Ohlsson.

Derby gegen den HSV: St. Pauli tritt komplett verändert an

Auch St. Paulis Bank sieht anders aus als im Hinspiel. Von den im ersten Aufeinandertreffen eingewechselten fünf Kiezkickern hat sich einer einen Stammspieler-Status erspielt: James Lawrence wird sicher auflaufen, zwei andere könnten gar nicht. Christopher Avevors Saisonaus wurde gerade besiegelt (erneute OP), Kevin Lankford im Winter verliehen. Leon Flach war zuletzt viermal nicht im Kader, Lukas Daschner saß zwar in den letzten fünf Spielen auf der Bank, kam aber nie zum Einsatz.

Es hat sich verdammt viel getan beim FC St. Pauli, der im Hinspiel begeistert hatte, dann aber böse abgestürzt war. Der HSV bekommt es mit vielen neuen Gesichtern zu tun und einer Mannschaft, die sich derzeit von ihrer besten Seite zeigt. Dieses Derby wird ein Hingucker.

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