• Die Tribünen des Millerntorstadions werden beim Spiel gegen Heidenheim nur spärlich besetzt sein.
  • Foto: WITTERS

Niemand singt am Millerntor?: Wie Oke Göttlich und die Fanszene zum Heimauftakt stehen

Einen Heimauftakt wie diesen hat der FC St. Pauli noch nie erlebt. Kein volles Haus und euphorische Stimmung, sondern eine große Leere im Stadion und nur vereinzelte Zuschauer werden den Rahmen für die Partie gegen den 1. FC Heidenheim bilden. Ein Millerntor, wie es niemandem gefällt.  

„Ich freue mich auf die Mannschaft, unseren neuen Trainer und Fußball am Millerntor“, sagt Präsident Oke Göttlich der MOPO, „aber ich bin auch sehr wehmütig, wenn ich an die vielen freien Plätze auf den Tribünen denke.“

Oke Göttlich spürt vor Heimauftakt Freude und Wehmut

2226 Zuschauer werden im Stadion sein, davon 300 auf Stehplätzen. Was für eine Stimmung herrschen wird, bleibt abzuwarten. Sicher wird es Applaus geben und Jubel bei Toren, wahrscheinlich Anfeuerungsrufe, vielleicht Sprechchöre – aber Fangesänge?

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Die organisierte Fanszene hat in einer  Stellungnahme zwar nicht zu einem Boykott der Heimspiele aufgerufen: „Jedoch fordern wir euch auf, dabei auf Elemente zu verzichten, die ,Fankultur’, wie sie so elementar und wichtig für St. Pauli ist, in dieser eingeschränkten Zeit nicht durch Fahnen, Doppelhalter, Zaunfahnen, Auftreten als Fangruppen, organisierten Support sichtbar/hörbar werden zu lassen“, heißt es.

FC St. Pauli: Fanszene ruft zu Verzicht auf üblichen Support auf

Man dürfe in Zeiten der Teilöffnung von Stadien mit vielen Einschränkungen keine Normalität vorgaukeln. Die organisierten Fans des Kiezklubs betonen, dass „viele der hierzulande getroffenen Maßnahmen aus epidemiologischen/pandemischen Gesichtspunkten sinnvoll und nachvollziehbar waren und sind.“ Gleichzeitig sei aber „ein überwiegender Teil dessen, was unsere Fankultur ausmacht, unter diesen Umständen nicht möglich und wäre ein lieb- und lebloser Abklatsch dessen.“

Solange nicht der Großteil der St. Pauli-Fans wieder gemeinsam ins Stadion gehen könne, werde man vorerst weder am Millerntor noch auswärts als Gruppen auftreten, heißt es.

Millerntor gegen Heidenheim „hat nichts mit St. Pauli zu tun“

Göttlich betont: „Das, was wir am Sonntag erleben werden, hat nichts mit St. Pauli und unserer Fußballkultur zu tun.“ Dennoch sei es „auch positiv, in unserem Stadion wieder mit anderen Menschen gemeinsam Fußball schauen zu können.“ Der Verein sei auf einem „vorsichtigen Weg, der hoffentlich – und gesundheitlich vertretbar – nach und nach mehr Zuschauerinnen und Zuschauer zulässt“.

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