„Nicht unter Naturschutz”: Heißer Poker: Verliert die Sportschau die Bundesliga-Rechte?
Die Rechtevergabe für die Bundesliga ist im vollen Gange. Neben den Liveübertragungen, die in der vergangenen Woche versteigert wurden, werden nun auch die Rechte für die Highlights neu verkauft. Damit wird es auch für die Sportschau wieder ernst, denn trotz zuletzt einbrechender Quote ist die legendäre ARD-Sendung immer noch ein Zuschauermagnet.
„Die Sportschau ist für uns ein Kernrecht“, sagte Sportkoordinator Axel Balkausky. „Unser Interesse ist nach wie vor groß, wir werden uns die Ausschreibung genau anschauen.“
Es gilt als gesichert, dass die ARD ein Gebot für das Paket I abgeben wird, welches die Übertragung der Höhepunkte am Sonnabend um 18.30 Uhr beinhaltet.
DFL-Boss Seifert: „Die Sportschau steht nicht unter Naturschutz”
Dabei hatte DFL-Boss Christian Seifert zuletzt sich durchaus einige Scherze auf Kosten der Kult-Sendung erlaubt. Viel zitiert wurde sein Satz: „Der große Unterschied zwischen der Sportschau und der Mopsfledermaus ist, die Sportschau steht nicht unter Naturschutz.“
Bei der ARD nimmt man solche Sätze entspannt auf: „Ich wusste nicht, dass er unter die Naturschützer gegangen ist“, konterte Balkausky, der trotzdem zugab den Spruch „sehr lustig“ gefunden zu haben. „Außerdem hat er ja auch viel Positives über uns gesagt.“
DFL ist „sehr zufrieden” mit der Sportschau
Tatsächlich sagte der DFL-Boss auch, die Sportschau sei ein Klassepartner und eine der großen ikonischen Marken der ARD wie der „Tatort“. „Wir sind sehr zufrieden mit der Sportschau, auch wie sie gemacht ist.“
Allerdings hat die ARD inzwischen einbrechende Quoten zu vermelden. Lag der Zuschauerschnitt vor der Pause noch bei 4,8 Millionen, sind es danach nur noch 3,6 Millionen. Seifert stellt auch klar: „Wir schreiben nicht die Sportschau aus wie auch nicht den Doppelpass, sondern die frei empfangbaren Highlight-Rechte und keine Sendungen.“
RTL und Sat. 1 mit Bundesliga-Comeback?
Allerdings scheint die Konkurrenz für die ARD nicht so groß zu sein. RTL, die bereits von 1988 bis 1991 die Rechte an der Bundesliga hielten, und Sat. 1 (Bundesligarechte von 1992 bis 2003) könnten Interesse anmelden. Wobei am ehesten die RTL-Gruppe für ein Gebot abgeben könnte.
RTL hält bereits Rechte an Länderspielen und der Europa League. Allerdings leidet das Unternehmen aus Köln unter den einbrechenden Werbeerlösen während der Corona-Krise. Und die sinkenden Quoten am späten Samstagnachmittag steigern nicht gerade die Attraktivität. (mab/dpa)