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  • St. Pauli-Stürmer Viktor Gyökeres (r.) behauptet sich im Zweikampf mit dem Nürnberger Asger Sörensen.
  • Foto: WITTERS

Neustart-Termin steht fest: So geht es jetzt für den FC St. Pauli weiter

Es war nur ein Nebensatz in den Ausführungen der Bundeskanzlerin. Aber er dürfte endgültig dafür gesorgt haben, dass vielen Bossen, Trainern, Spielern und auch Fans Felsbrocken von den Herzen fielen. „Der Spielbetrieb wird unter den genehmigten Regeln erlaubt“, sagte Angela Merkel. Ab dem 15. Mai ist „König Fußball“ zurück. Die Saisons in der 1. und 2. Bundesliga dürfen mit „Geisterspielen“ zu Ende geführt werden.

Der Beschluss zur Fortsetzung war zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten der Länder einstimmig gefällt worden. Wenige Stunden später informierte das Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) die 36 Klubs mit einem Rundschreiben, dass die Saison bereits am 15. Mai fortgeführt werden solle. Die „Bild“ hatte hierüber zuerst berichtet.

Der HSV könnte zum Auftakt am Freitag bei Greuther Fürth spielen

Demnach sei auch beschlossen, dass es mit dem 26. Spieltag weiter gehe. Nach derzeitigem Stand könnte der HSV sogar eines der ersten Teams sein, dass zumindest am Bildschirm wieder verfolgt werden kann. Das Spiel gegen Greuther Fürth war für einen Freitag angesetzt, könnte daher am 15. Mai um 18.30 Uhr steigen, wenn die DFL den Spielplan nicht neu ausrichten sollte. Parallel zum Spiel Bielefeld gegen Osnabrück wäre es damit das erste Spiel nach der Corona-Pandemie.

Erstes Spiel von St. Pauli gegen Nürnberg könnte am Sonntag folgen

Die Bundesliga würde am gleichen Tag, aber zwei Stunden später, mit der Partie zwischen Düsseldorf und Paderborn fortgesetzt werden. Das Heimspiel des FC St. Pauli gegen Nürnberg wäre für Sonntag, den 17. Mai geplant. Die Bestätigung dieser Ansetzungen könnte es am Donnerstag auf einer Video-Konferenz der DFL geben.

Bremen und Rheinland-Pfalz votierten für eine Fortsetzung am 22. Mai

Die Bundesländer Bremen und Rheinland-Pfalz hatten auf der gestrigen Video-Sitzung der entscheidenden Politiker dafür votiert, die Bundesliga erst am 22. Mai wieder starten zu lassen, standen mit dieser Haltung aber offenbar allein.

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HSV und St. Pauli starten am Donnerstag ins Mannschafts-Training

Für die Hamburger Vereine beginnt mit dem heutigen Tag bereits die heiße Phase der Vorbereitung. Schon heute bitten HSV-Trainer Dieter Hecking und St. Pauli-Coach Jos Luhukay wieder zum Mannschaftstraining im Volkspark und an der Kollaustraße. Früh schon hatte die Innenbehörde signalisiert, den Anträgen der Vereine auf Durchführung von Mannschaftstraining zuzustimmen. Wichtig dabei: Die Profis müssen auf dem Platz nicht auf Abstand gehen, sondern können ab sofort auch Zweikämpfe bestreiten. Fans sind bei den Einheiten auch weiterhin nicht zugelassen.

Bezieht der HSV sein Quarantäne-Trainingslager außerhalb Hamburgs

Offen ist noch die Frage, wo die Hamburger Vereine ihr einwöchiges Quarantäne-Trainingslager vor dem Start abhalten werden. Beide Klubs prüfen unterschiedliche Optionen. Das HSV-Teamhotel Grand Elysée hatte bereits erklärt, dass man bereit sei, den Verein aufzunehmen. Zuletzt wurde aber auch die Möglichkeit diskutiert, die Zelte außerhalb der Stadt aufzuschlagen – mit einem Trainingsplatz in direkter Quartiernähe.

Der HSV zieht in den Campus um

Die HSV-Profis ziehen vorerst aus ihrem Trainingstrakt im Stadion ins Nachwuchs-Leistungszentrum „HSV-Campus“, das zwischen Trainingsplätzen und Stadion liegt. „Die Räumlichkeiten dort eignen sich besser, um Abstands- und Hygieneregeln außerhalb der Trainingseinheiten einzuhalten“, erklärte Sportvorstand Jonas Boldt. Ex-HSV-Aufsichtsratschef Alexander Otto, der dem HSV den Bau finanziert hatte, stimmte den Plänen sofort zu. Zweimal pro Woche werden sich Profis, Trainerteam und die unmittelbaren Kontaktpersonen der Klubs Corona-Tests unterziehen.

Oke Göttlich: „Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen“

Beide Hamburger Vereine geben sich vor dem Neustart demütig, wissen, dass sie in der Pflicht stehen, den Vertrauensvorschuss der Politik zu rechtfertigen. „Wir werden entsprechend weiterhin alle Vorgaben umsetzen und alle vorgegebenen Regeln werden strikte Anwendung finden“, verspricht Boldt. Und Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, sendet bei aller Freude über die Entscheidung der Politik kritische Signale an Fußball-Deutschland. „Die Verantwortung liegt nun bei jedem Einzelnen sich entsprechend dieser Chance zur Sicherung aller Standorte zu verhalten. Allen muss klar sein, dass dieser Re-Start auch der unbedingte Anstoß einer Debatte über die Neuausrichtung des systematisch aus dem Ruder gelaufenen Profi-Fußballs sein muss. Spiele ohne Fans bieten in allen Facetten ein gruseliges Bild, was wir alle im puren Marktglauben aus diesem Spiel gemacht haben. Das Verhältnis aus Sport, Kultur und Wirtschaft muss neu justiert werden.“

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