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Holger Stanislawski und
  • 2007: St. Paulis Trainer Holger Stanislawski und sein damaliger Spieler Timo Schultz
  • Foto: imago/Fishing 4

Neuer Trainer: Ex-Coach Stanislawski: „Timo Schultz bringt St. Pauli weiter!“

Beim FC St. Pauli hat eine neue Zeitrechnung begonnen. Motto: Volle Pulle mit „Schulle! Timo Schultz (42) begann seine Kiez-Karriere 2005 als Spieler in der Regionalliga. Der Ostfriese aus Wittmund gilt als Trainer mit Herz und Härte. Die MOPO zeichnet seinen Weg nach.

Andreas Bergmann (61), der jetzt Altona 93 als Coach aufpeppen will, hat Schultz 2005 aus Kiel geholt. „Uns fehlte einer wie Schulle. Er zeigte Lauf- und Einsatzbereitschaft, war zweikampfstark. Er hat der Truppe auch unabhängig von seinen sportlichen Fähigkeiten gut getan, weil er einfach ein positiver Typ war.“

FC St. Pauli: Das sagt Ex-Coach Andreas Bergmann über Timo Schultz

Bergmann glaubt, dass Schultz auch als Übungsleiter in der 2. Liga eine prima Figur abgeben wird: „Schulle hat gute Voraussetzungen, sich auch bei den Profis durchzusetzen. Er hatte schon als Spieler eine hohe soziale Kompetenz und war authentisch.“

Timo Schultz kann Spaß und Ehrgeiz prima miteinander verbinden. Er geht überwiegend freundlich mit seinen Spielern um, hat stets ein offenes Ohr für sie.

Timo Schultz kann Spaß und Ehrgeiz prima miteinander verbinden. Er geht überwiegend freundlich mit seinen Spielern um, hat stets ein offenes Ohr für sie.

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WITTERS

Zudem habe er seine Trainer-Karriere in kleinen Schritten – als Co-Trainer der U23 und der Profis sowie als Chef im Nachwuchsbereich – klug aufgebaut. „Ich habe einige Spiele seiner St. Pauli-A-Jugend gesehen und festgestellt, das er eine klare Idee hat, wie er Fußball spielen lassen will. Es ist eine mutige Entscheidung vom Verein, ihn zu installieren. Aber ich finde das gut und drücke Schulle die Daumen.“

Ex-Teamkollege Fabio Morena freut sich für Timo Schultz

Das tut auch Fabio Morena. Der 40-Jährige ist seit einigen Jahren Teammanager bei Liga-Konkurrent Hannover 96. Er war über den VfB Stuttgart und Alicante 2003 ans Millerntor gekommen, empfing Schultz zwei Jahre später in der St. Pauli-Familie.

Morena launig: „Wir hatten ja damals eine Schwaben-Fraktion in der Truppe, und dann kommt plötzlich ein Ostfriese zu uns. Das war schwierig. Nein, im Ernst: Timo war schnell beliebt, weil er charakterstark, selbstbewusst und ein Führungsspieler war, gleichzeitig wohltuende ostfriesische Ruhe ausstrahlte.“

Morena beschreibt Schultz zudem als extrem ehrgeizig. „Er ist einer, der seinen Weg zielstrebig verfolgt. Ich denke, dass Schulle alle Voraussetzungen hat, um erfolgreich im Profi-Fußball zu arbeiten. Ich wünschte ihm eine tolle Saison – abgesehen von den beiden Spielen gegen uns.“

Holger Stanislawski: „Timo Schultz bringt St. Pauli weiter!“

Holger Stanislawski, der als Trainer mit Schultz 2007 erst in die 2. Liga und 2010 in die Bundesliga aufstieg, gratuliert St. Pauli: „Eine gute Wahl! Er war als Spieler immer jemand, der hundert Prozent gegeben hat und eine wichtige Führungspersönlichkeit war. Ich denke, er wird St. Pauli mit seiner Art in bessere Regionen bringen.“

Im Viertelfinale des DFB-Pokals 2005/06 gegen Werder Bremen erzielte „Schulle“ (l.) das Tor zum 3:1-Endstand.

Im Viertelfinale des DFB-Pokals 2005/06 gegen Werder Bremen erzielte „Schulle“ (l.) das Tor zum 3:1-Endstand.

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imago/Baering

Wie Schultz als Trainer tickt, weiß keiner besser als Dieter Schiller. Der 69-Jährige half als Mittelfeldspieler beim ersten Bundesliga-Aufstieg des FC St. Pauli 1977 mit, ist seit Jahren Chef der Traditionsmannschaft und fungierte die vergangenen fünf Jahre als Teamchef der U17 und U19 an der Seite von Schultz.

Insider Dieter Schiller: So tickt der Ostfriese Timo Schultz

Sein Urteil: „Timo ist mit Abstand der beste Trainer, den ich im Nachwuchsbereich jemals erlebt habe.“ Schultz, der seine Fußballlehrer-Lizenz 2018 mit der Note 1 bestand, sei in der täglichen Arbeit und in der Spielvorbereitung akribisch bis zum Geht-Nicht-Mehr. „Man merkt, dass er selbst erfolgreich als Profi gespielt hat. Er macht sich über alles Gedanken – bis er glaubt, die beste Lösung für seine Jungs zu haben.“

Mit denen würde er meist freundlich umgehen: „Er ist ein feiner Mensch, aber das darf man nicht unterschätzen. Er kann auch richtig sauer werden, wenn sich seine Spieler nicht an seine Vorgaben halten.“

Schiller betont, dass er anfangs Schwierigkeiten mit Schultz hatte, erzählt der MOPO lachend: „Liebe auf den ersten Blick war es bei uns nicht. Aber dann haben wir uns doch überragend verstanden. Was man wissen muss: Schulle ist ein Ostfriese und kann ein richtiger Sturkopf sein.“

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