Neuer Bundestrainer vorgestellt: Gislason verhandelte schon mit anderem Verband
Hannover –
Diese Nachricht überraschte nicht nur alle Handball-Fans am Donnerstagnachmittag: Christian Prokop (41) ist nicht mehr Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Sein Nachfolger wird Bundesliga-Legende Alfred Gislason (60, hier lesen Sie mehr).
Alfred Gislason hat auch mit anderem Verband gehandelt
Anscheinend hat auch ein wenig Zeitdruck bei der Entscheidung mitgespielt, wie DHB-Vize-Präsident Uwe Schwenker (60) verriet: „Ich war der einzige, der Kontakt zu Alfred Gislason hatte. Ich wusste, dass er im Ausland in Verhandlungen mit einem anderen Verband war. Dann habe ich in der Vorstandssitzung gesagt, dass Alfred Ende der Woche wohl nicht mehr zur Verfügung steht.“
Mit welchem Verband Gislason in Kontakt stand, wurde nicht verraten.
Alfed Gislason: „Ich fühle natürlich mit Christian Prokop“
Gislason selber freut sich auf die Aufgabe, die, wie er sagt, auch ein Traum von ihm war: „Ich freue mich riesig, Bundestrainer zu sein. Ich fühle natürlich mit Christian Prokop, dass es so gekommen ist. Aber ich kenne das selber auch aus meiner Karriere. Das war schon überraschend, auch für mich.“
Hier lesen Sie mehr: Handball: Kommentar zum Aus von Bundestrainer Christian Prokop
Vor dem Qualifikationsturnier im April (17. Bis 19.) in Berlin gegen Slowenien, Schweden und Algerien hat Gislason noch ein Länderspiel gegen die Niederlande mit der Mannschaft. Nicht viel Zeit, etwas zu verändern. Aber will der neue Bundestrainer das überhaupt?
„Was sich in der Mannschaft ändern wird, muss man sehen. Ich werde jetzt erstmal die letzten Spiele von Deutschland analysieren, viel mit den Spielern sprechen und die Vereine besuchen.“
Bob Hanning (r.), Andreas Michelmann (M.) und Alfred Gislason.
dpa
Das Ziel mit dem 60-jährigen Isländer ist für DHB-Präsident Andreas Michelmann klar: „Eine Olympia-Medaille.“
Die Entscheidung für Gislason sei erst am Montagabend, nach einer Analyse der EM gefallen, beschreibt Bob Hanning die Entwicklung. Am Dienstag habe der Isländer seine Zusage gegeben und am Mittwoch wurde Christian Prokop informiert. „Bei dem Telefonat mit Christian wollte ich auch unbedingt dabei sein. Und es war eines der beschissensten Telefonate, um es mal ehrlich zu sagen.“ (tsc)
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