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  • Das IOC ringt um einen Termin für die Austragung der Olympischen Spiele.
  • Foto: picture alliance/dpa

Neue Frist für Olympia: In vier Wochen soll ein neuer Termin gefunden werden

Wochenlang hat sich IOC-Chef Thomas Bach gegen eine Verlegung oder Absage der Olympischen Spiele gewehrt. Doch die Coronavirus-Pandemie hat die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. Es gibt nun ein Ultimatum von vier Wochen. Danach soll Klarheit herrschen.

Das Internationale Olympische Komitee setzte sich nach einer Telefonkonferenz der Exekutive diese Deadline, schloss aber gleichzeitig eine Komplett-Absage der Sommerspiele aus. Das teilte das IOC am Sonntagabend mit, nachdem der Druck bezüglich einer Entscheidung immer größer geworden war. 

„Menschenleben haben Vorrang vor allem, auch vor der Austragung der Spiele. Das IOC will Teil der Lösung sein“, sagte Bach. Er wünsche sich, dass sich die Hoffnung, die so viele Athleten, Nationale Olympische Komitees und internationale Verbände aus allen fünf Kontinenten geäußert hätten, erfüllt werden. „Dass am Ende dieses dunklen Tunnels, durch den wir alle gemeinsam gehen, ohne zu wissen, wie lange er noch dauert, die olympische Flamme ein Licht sein wird“, sagte Bach.

Der deutsche Fecht-Olympiasieger von 1976 spielt auf Zeit und hofft auf Besserung. Diese Hoffnung haben andere bereits aufgegeben. Max Hartung, Vorsitzender des Vereins „Athleten Deutschland“ hat entschieden, nicht an den Tokio-Spielen teilzunehmen, wenn sie im Sommer stattfinden sollten. Auch vom amerikanischen Leichtathletik- und Schwimmverband kamen  Forderungen nach einer Verschiebung.

Zwar hat Japan das Virus gut in den Griff bekommen, allerdings greift die Pandemie weltweit immer mehr um sich. Eine Sportveranstaltung mit rund 11000 Athleten und Tausenden an Zuschauern, Betreuern und Journalisten wäre kaum zu verantworten. „Es gibt für Viren quasi kein tolleres Fest als so eine Veranstaltung“, hatte  Virologe Alexander Kekulé in der ARD-„Sportschau“ gewarnt.

Auch ist aufgrund der Ausgeh- und Reiseverbote in vielen Ländern eine geregelte Wettkampfvorbereitung nicht mehr gegeben, ganz zu schweigen von regelmäßigen Dopingkontrollen. Dazu kommt das Problem der Olympia-Qualifikationen, die in den vergangenen Wochen reihenweise abgesagt worden waren.

Denkbar ist eine Verschiebung der vom 24. Juli bis 9. August geplanten Sommerspiele auf den Herbst, auf Sommer 2021 oder gar auf 2022. Am wahrscheinlichsten dürfte die Verlegung um ein Jahr sein, was angesichts des fixierten Terminkalenders im Weltsport auch eine monumentale Entscheidung nie da gewesener Dimension wäre. 

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