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  • Carsten Ramelow (l.) und Michael Ballack wurden 2002 mit Deutschland Vize-Weltmeister.
  • Foto: Imago/Ulmer

„Nennen Sie mich Klardenker“ : Corona-Wirbel! Das sagt Vize-Weltmeister Carsten Ramelow

Ist der frühere Nationalspieler und Vize-Weltmeister von 2002, Carsten Ramelow, ins Lager der Querdenker und Corona-Skeptiker gewechselt? Mit seinen kritischen Aussagen zu den Corona-Maßnahmen in Deutschland hat der 46-Jährige für reichlich Irritationen gesorgt und Kritik einstecken müssen. Jetzt bezieht Ramelow, Vize-Präsident der Spielergewerkschaft VDV, erneut Stellung.

Er sei „überrascht“ von den Reaktionen auf seine Aussagen, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur. „Ich stelle mir die Frage, warum ich als Bürger meine Meinung nicht mehr sagen darf.“

Im Umgang mit der Pandemie stimme seiner Meinung nach „die Verhältnismäßigkeit nicht.“ Die direkten Reaktionen, die er bekommen habe, seien „durchweg positiv“ gewesen, so der frühere Profikicker von Bayer Leverkusen.

Carsten Ramelow nimmt zur Kritik nach Corona-Interview Stellung

Im Interview mit dem Blog „reitschuster.de“ hatte Ramelow Kritik an den Maßnahmen der Regierung in der Corona-Krise geäußert. „Mittlerweile wird man sauer über die Maßnahmen. Das Verständnis ließ schon vor Monaten sehr stark nach.“

Es gebe „Fakten, dass der Lockdown wirkungslos ist.“ Von Politikern und Experten werde „ständig Angst und Panik verbreitet“. Er selbst „stufe Corona als grippeähnliche Krankheit ein.“

Carsten Ramelow auf Querdenker-Demos: „tolle Atmosphäre“

Zudem berichtete Ramelow, dass er Demonstrationen der Querdenker besucht habe. „Ich habe dort die Mitte der Gesellschaft angetroffen und war angetan von der tollen Atmosphäre, und ich hatte tolle Gespräche.“ 

Ramelows früherer Klub sah sich genötigt, sich von den Aussagen des Ex-Spielers zu distanzieren, was dieser wiederum kritisiert: „Ich verstehe den Zusammenhang überhaupt nicht, denn was hat Bayer 04 mit meiner privaten Meinung zu tun? Wir leben hier in Deutschland in einer Demokratie, und von daher sollte jeder frei seine Meinung äußern dürfen, um zu Denkanstößen und Diskussionen anzuregen“, sagte Ramelow gegenüber der DPA. Dies sei in Deutschland „schon lange nicht mehr“ möglich, was „enttäuschend und erschreckend“ sei.

Der frühere Fußball-Nationalspieler Carsten Ramelow (46), Vize-Weltmeister von 2002.

Der frühere Nationalspieler Carsten Ramelow (46), Vize-Weltmeister von 2002. 

Foto:

imago images/Reichwein

Carsten Ramelow nennt sich „Skeptiker und Klardenker“

Querdenker sei er nicht, so Ramelow. „Nennen Sie mich Skeptiker, Klardenker.“ Der 46-malige Nationalspieler sieht sich als jemanden, „der seinen gesunden Menschenverstand einschaltet und Dinge offen anspricht.“

Der Blog „reitschuster.de“, bei dem Ramelow das ursprüngliche Interview gegeben hatte, wird vom früheren „Focus“-Journalisten und Russland-Experten Boris Reitschuster betrieben und verspricht „kritischen Journalismus. Ohne „Haltung“. Ohne Belehrung. Ohne Ideologie.“

Ramelow und Reitschuster.de – „ohne Ideologie“?

Ein Beitrag des Betreibers der Seite trägt die Überschrift „Leben wir in einer Diktatur? Nein! Schlimmer!“ Unter anderem ist dort auch ein Gastbeitrag zu finden, in dem Wissenschaftler, die vor dem Klimawandel warnen, als „staatlich alimentierte Klimagaukler“ bezeichnet werden. Das klingt nicht gerade unideologisch. Nach eigenen Angaben ist Reitschuster,  unter anderem Dozent am Institut für internationale Politik und Wirtschaft „Haus Rissen“ in Hamburg tätig. (web)

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