• Für Gladbach und ihren Noch-Coach Marco Rose läuft es in der Bundesliga derzeit gar nicht.
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Nach Wirbel um Wechsel zum BVB: Gladbach-Trainer Rose nimmt Pleite „auf meine Kappe“

Der erschöpft und niedergeschlagen wirkende Marco Rose gab sich keinen Illusionen hin. „Jetzt wird es möglicherweise noch unruhiger im Umfeld“, sagte der Trainer von Borussia Mönchengladbach nach dem schmerzhaften 1:2 (1:1) gegen den abstiegsbedrohten FSV Mainz 05. Die „bittere Niederlage“ am Ende einer turbulenten Woche nahm Rose nach dem Wechsel-Wirbel um seine Person „auf meine Kappe“.

Durch seinen angekündigten Abgang zum Ligarivalen Borussia Dortmund hatte sich Rose den Zorn der Fans zugezogen. Es sei „eine Menge Unruhe“ entstanden, räumte der 44-Jährige ein: „Denn alles, was diese Woche passiert ist, was auf die Jungs eingeprasselt ist, hat auch aufgrund meiner Person stattgefunden.“

Daher verstehe er, dass die Pleite gegen Mainz mit seinem Wechsel in Zusammenhang gebracht werde: „Und dafür trage ich die Verantwortung.“

Gladbach unterliegt Mainz: Rose übernimmt die Verantwortung

Angesichts der aktuellen Zahlen und der bevorstehenden Aufgaben herrscht rund um den Borussia-Park Alarmstimmung. Nach nur zwei Zählern aus vier Spielen liegen die auf Rang acht zurückgefallenen Gladbacher schon neun Punkte hinter den anvisierten Champions-League-Plätzen.

Nach 22 Spielen hat der fünfmalige deutsche Meister zehn Punkte weniger auf dem Konto als in den vergangenen beiden Jahren. „Man sieht, dass andere Mannschaften eine bessere Form haben als wir“, sagte Rose und verwies auf Eintracht Frankfurt und den VfL Wolfsburg.

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Soll Roses zweijährige Amtszeit kein unrühmliches Ende nehmen, muss er jetzt die Wende schaffen. Es gehe nun darum, „Vertrauen und Ruhe ins Umfeld zu bekommen.“ Er selber könne damit umgehen und leben, aber: „Ich muss klare Signale an meine Jungs aussenden.“

Unruhen in Gladbach: Hammer-Wochen stehen bevor

Auf die Fohlen warten Hammer-Spiele. Am Mittwoch steht in Budapest das Achtelfinal-Hinspiel in der Königsklasse gegen Manchester City an. In der Liga wartet das Gastspiel bei RB Leipzig, dann kommt ausgerechnet Dortmund zum DFB-Pokal-Viertelfinale nach Mönchengladbach.

Laut Informationen der „Rheinischen Post“ sei sich Rose mit dem BVB grundsätzlich schon im November einig gewesen. „Ich hatte das erste Treffen mit Dortmund in der Winterpause, nach Weihnachten“, sagte Rose hingegen in der ARD-Sportschau.

Die Spieler stellten sich zumindest öffentlich hinter ihren Trainer. Die Entscheidung von Marco Rose sei „sicher nicht der Grund dafür, dass wir das Spiel verloren haben“, sagte Torhüter Yann Sommer. Es sei zwar schade, dass er gehe, „aber wir als Mannschaft akzeptieren seine Entscheidung“.

Trotz Rose-Wechsel zum BVB: Spieler schützen ihren Trainer

Lars Stindl, der den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte (26.), suchte ebenfalls nach sportlichen Gründen für den Rückschlag. Offensiv sei es einfach „zu wenig und nicht zielstrebig“ gewesen. „Wir müssen wieder viel präsenter in der Box sein und zu gefährlichen Abschlüssen kommen, um solche Partien zu gewinnen“, forderte der Kapitän bei Sky. Rose will in den kommenden Spielen wieder „mehr Gier und mehr Sprints zum Tor“ sehen.

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Das wird auch notwenig sein, um die Saisonziele nicht in Gefahr zu bringen. Und vor allem, um die aufgebrachten Fans wieder zu versöhnen. Derzeit helfen nur Ergebnisse, das weiß auch Rose: „Wir müssen in die Erfolgsspur zurück, um Ruhe und Vertrauen ins Umfeld zu bekommen“, so der Coach, der ehrgeizig genug ist, sich im Borussia-Park erfolgreich zu verabschieden.

Aber was passiert, wenn es in den nächsten Spielen gegen Manchester, Leipzig, Dortmund und Leverkusen schiefgeht? „Das sind schwierige Aufgaben, aber auch Chancen wieder in die Spur zu kommen“, betonte Rose kämpferisch.

Bundesliga: Mainz schöpft Hoffnung im Abstiegskampf

Gladbach braucht also Punkte und Resultate, um wieder Ruhe ins Umfeld zu bekommen, ihr Gegner vom Samstag allerdings aus ganz anderen Gründen. Die Mainzer Gier im Abstiegskampf ist zurück. Durch den Überraschungserfolg nach den Toren von Karim Onisiwo (10.) und Joker Kevin Stöger (86.) verkürzten die nach der Hinrunde abgeschlagenen Rheinhessen den Rückstand auf den Relegationsrang auf einen Punkt.

Dies nahm Sportdirektor Martin Schmidt zum Anlass, die Psychospielchen zu starten. „Der Druck vorne wird größer. Die Nervosität steigt, mit jedem Punkt, den wir holen“, sagte Schmidt. (sid/dpa/tm)

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