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  • In der Barclaycard Arena dürfen sich die Handballer des HSV Hamburg wieder von ihren Fans bejubeln lassen.
  • Foto: WITTERS

Nach sieben Monaten: Handballer feiern Hamburgs größtes Fan-Comeback

Es ist ein Comeback, das Hamburgs Handballern auf der Zielgeraden des Aufstiegsrennens beflügeln könnte – und eines, das für den gesamtem Sport und auch andere Großveranstaltungen in der Hansestadt Signalwirkung hat. Der Zweitliga-Spitzenreiter wird am Freitag (20 Uhr) gegen Eisenach in der riesigen Barclaycard Arena im Volkspark antreten – vor 1000 Zuschauern. Ein Meilenstein. Wenn alles gutgeht.

Menschen. Nicht nur auf dem Spielfeld, auch auf den Rängen. Klatschende, johlende, brüllende, bestenfalls jubelnde Menschen. Viele. Zugegeben: Nur ein Bruchteil der 13.000, die in der Halle Platz finden würden, anderseits: tausendmal so viele wie bei jedem Spiel des HSVH in den vergangenen sieben Monaten.

HSV Hamburg: Erstes Spiel vor Fans nach sieben Monaten

Endlich richtig Leben in der Bude. „Wir freuen uns riesig darauf, wieder vor Zuschauern zu spielen“, blickt Torjäger und Co-Kapitän Niklas Weller im Gespräch mit der MOPO dem von der Stadt genehmigten Modellprojekt erwartungsvoll entgegen. „Es ist schon verdammt lange her.“

Das vorletzte Heimspiel des HSVH in dieser Saison ist zugleich das erste mit Publikum seit dem Heim-Auftakt gegen Konstanz am 11. Oktober vor 650 Zuschauern – und es ist nun das größte Fan-Comeback in Hamburg nach der zweiten Welle der Corona-Pandemie. Am Pfingstmontag waren beim Basketball-Playoff-Spiel der Towers gegen Berlin 200 Zuschauer im Rahmen des ersten Hamburger Modellprojekts.

Strenge Hygiene-Maßnahmen für eine sichere Durchführung der Partie

Die Partie in der Barclaycard Arena wird unter strengen Hygienevorgaben und wissenschaftlicher Begleitung durch das Fraunhofer-Institut stattfinden. So müssen alle der 1000 Zuschauer in Hamburg gemeldet sein, weshalb viele Dauerkarten-Besitzer nicht zum Spiel dürfen, und beim Einlass einen negativen Corona-Test vorlegen. Zudem ist die Teilnahme an einer wissenschaftlichen Umfrage sowie ein Nach-Test gefordert.

„Wir sind uns der besonderen Bedeutung des Spiels und auch der Verantwortung bewusst“, sagt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke zur MOPO. Man habe seit Februar „extrem viel Arbeit“ in das Projekt investiert. „Wir sind gut vorbereitet und wollen es bestmöglich über die Bühne bringen.“

Bei niedriger Inzidenz: DHB-Pokal-Spiel im Juni vor 2000 Zuschauern

Es hängt einiges davon ab. Gelingt das erste Modellprojekt und bleibt die Inzidenz in Hamburg niedrig, dann sollen im letzten Heimspiel der Saison am 22. Juni 2000 Fans in die Arena kommen (dann auch auswärtige) – wenn die Behörden es erlauben. „Wir sind aber auch Vorreiter für das Final Four“, betont Frecke.

Bei der am 3./4. Juni stattfindenden DHB-Pokal-Endrunde in der Barclaycard Arena sollen bereits 2000 Zuschauer pro Tag erlaubt sein, sofern der heutige Modellversuch nach Plan verläuft. Und auch andere Veranstalter und Vereine der Stadt wie die Fußballklubs HSV und FC St. Pauli, die in der Ende Juli beginnenden neuen Saison wieder vor Zuschauern spielen wollen, werden aufmerksam verfolgen, was heute im Volkspark passiert.

Modellprojekt HSV Hamburg: „Ein erster Schritt in Richtung Normalität“

„Mit den Modellprojekten können wir herausfinden, was im Sport und bei Sportveranstaltungen möglich ist. Ruhig und ohne übertriebene Euphorie“, erklärt Christoph Holstein, Hamburgs Sport-Staatsrat, gegenüber der MOPO. „Das hilft uns. Auch für den unschönen Fall, dass die Infektionslage sich wieder zuspitzen sollte.“ Modellprojekte gibt es in Hamburg bislang nur im Sport. Wichtige Pionierarbeit in der Pandemie.

Niklas Weller hofft, dass die Partie „ein erster Schritt in Richtung Normalität“ wird – und unter sportlichen Gesichtspunkten die Rückendeckung der Zuschauer dabei hilft, mit einem Sieg einen weiteren Schritt in Richtung Bundesliga zu machen. „Es wäre schön, wenn die Kulisse unsere Jungs beflügelt“, sagt Frecke. „In dieser heißen Phase der Saison können sie jede zusätzliche Unterstützung gebrauchen.“

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Möge das Resultat des Spiels positiv sein. Und alle Tests im Anschluss negativ.

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