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  • Nach seinem Sieg beim Memorial Tournament in Dublin/Ohio die neue Nummer eins der Weltrangliste. Golfstar Jon Rahm.
  • Foto: imago images/ZUMA Wire

Nach Familien-Tragödien: Superstar des Golfs erfüllt sich einen Kindheitstraum

Jon Rahm ist nach seinem triumphalen Sieg in Dublin/Ohio als erster Spanier seit der Legende Severiano Ballesteros die Nummer eins der Golf-Welt. Der 25-Jährige hatte zuletzt schwere Zeiten durchlebt.

Es ist nicht einmal einen Monat her, da war die Welt des Jon Rahm plötzlich ganz dunkel. Seine geliebte Oma war Ende Juni gestorben, nicht an Corona, aber an den Folgen der Beschränkungen. Ein herber Verlust. „Sie hat mich mit meinen Eltern großgezogen“, sagte Rahm, der über die genauen Umstände ihres Ablebens nichts verriet. Dann folgte auch noch der Tod einer Tante. Der Blick zurück schmerzte den Golfstar in der Stunde seines größten Triumphes.

Jon Rahm zwischen Jubel und Trauer

Den erlebte der 25-Jährige am Sonntag in Dublin/Ohio. Mit seinem souveränen Sieg beim Memorial löste Rahm den Nordiren Rory McIlroy an der Spitze der Weltrangliste ab, dort steht er jetzt als zweiter Spanier nach der Legende Severiano Ballesteros. Jener 2011 viel zu früh verstorbene „Seve“ hatte dem Spiel mit Eleganz und vorbildlichem Charakter seinen Stempel aufgedrückt.

Für Rahm eine unglaubliche Geschichte: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“ Er wusste aber schon, was es ihm bedeutet: „Dies war mein Ziel, seit ich 13 Jahre alt war. Seve ist ein sehr besonderer Spieler für uns alle und Zweiter nach ihm zu sein, ist eine wahre Ehre.“ In Zeiten von Corona hat sich Jon Rahm verändert, die familiären Verluste taten ihr Übriges. „Man bekommt dadurch eine andere Perspektive“, berichtete „Rahmbo“, „man ordnet die Dinge anders ein.“ Er selbst hatte sich nach dem Ausbruch der Pandemie in Arizona gemeinsam mit seiner Frau Kelley in häusliche Quarantäne begeben. „Das war schwierig für uns alle“, sagte der Baske.

Rahm übernimmt Führung der Weltrangliste

Doch es galt, das junge Glück zu schützen. Erst im vergangenen Dezember hatte das Paar geheiratet. In jener katholischen Kirche in Bilbao übrigens, in die Jon als Kind regelmäßig mit seiner Oma gegangen war. Ein besonderer Ort also für den Glückstag. Kennengelernt hatten sie sich an der Arizona State University. Dort spielte der heutige Branchenführer erfolgreich College-Golf, gewann zahlreiche Turniere und führte 60 Wochen lang auch die Amateur-Weltrangliste an. Nach seinem Wechsel ins Profilager 2016 fand er auch dort schnell den Pfad, der nach oben führt.

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2017 gewann er die Tour Championship in Dubai, das Finalturnier der Europa-Tour, 2019 gelang ihm dies erneut, er wurde zudem zu Europas Golfer des Jahres gewählt. Im Jahr dazwischen gelang ihm mit dem europäischen Team ein triumphaler Erfolg im Ryder Cup. Keine Überraschung also, dass Rahm nun auch weltweit die Nummer eins ist.
„Ich werde wohl etwas brauchen, das alles zu verarbeiten“, sagte er. Vielleicht hilft ihm dabei ja der Gedanke an einen Familienzuwachs. „Mein Bruder hat seine erste Tochter bekommen, das ist ein Grund, glücklich zu sein“, sagte Rahm. (sid)

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