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  • Liverpool-Trainer Jürgen Klopp (l.) und Abwehrchef Virgil van Dijk (r.) stehen kurz vor dem Ziel.
  • Foto: picture alliance/dpa

Nach 30 Jahren: Werden Klopp und der FC Liverpool heute auf der Couch Meister?

Es war schon länger nur noch eine Frage der Zeit. Mit dem dominanten Auftritt bei dem 4:0-Sieg über Crystal Palace hat der FC Liverpool den vorletzten Schritt in Richtung erster Meisterschaft seit 30 Jahren gemacht. Patzt Manchester City am Donnerstagabend (21.15 Uhr, Sky live) gegen den FC Chelsea, ist Trainer Jürgen Klopp der Titel nicht mehr zu nehmen.

Es war am Ende nur noch ein Showlaufen. 73 Prozent Ballbesitz und 21 zu drei Torschüsse zeugten von einer Dominanz der Liverpooler, die zum ersten Mal in der 23. Minute Früchte trug. Trent Alexander Arnold verwandelte einen Freistoß und brach den Geisterspiel-Bann der Reds.

Liverpool überrennt Palace und ist so gut wie Meister

Im ersten Spiel nach dem Re-Start hatte man noch 0:0 bei Everton gespielt. Mehr und mehr geriet der Zug ins Rollen und Crystal Palace musste es über sich ergehen lassen. Noch vor der Halbzeit erhöhte Mo Salah auf 2:0 (44.). Nach dem Seitenwechsel machten Fabinho (55.) mit einem Distanzkracher und Sadio Mané (69.) nach einem blitzsauberen Konter den Deckel drauf.

„Ich habe das richtig genossen“, schwärmte Jürgen Klopp nach Abpfiff, „wie wir sie gejagt haben, immer vier Rote gegen einen Weißen, die Tore – es war das perfekte Fußballspiel für uns.“ Er sei in einigen Momenten fast sprachlos vor Glück gewesen.

Klopp: „Bester Konterfußball hinter verschlossenen Kulissen”

„Ich bin nicht sicher, ob es der beste Fußball war“, sagte der 53-Jährige, „aber es war mit Sicherheit der beste Konterfußball hinter verschlossenen Türen, den es je gegeben hat. Unsere Haltung und die Leidenschaft waren außergewöhnlich.“ Selbst in der Schlussphase hätten seine Jungs dem Ball hinterhergejagt, „als wäre es der letzte auf dem Planeten“.

Da musste auch Palace-Trainer Roy Hodgson neidlos anerkennen: „Sie waren exzellent“, sagte er, „ihre Einstellung ist eines Champions würdig“.

Ähnlich überzeugend trat Rivale Manchester United auf, die dank des Hattricks von Anthony Martial Sheffield United abfertigte und sich wieder an die Champions-League-Plätze anpirscht. Somit steht  der FC Chelsea gegen Manchester City unter Druck, will man den fünf Punkte Vorsprung auf die Red Devils halten.

Chelsea mal wieder als Meistermacher?

Sollte dies gelingen, könnte Chelsea sich mal wieder als Meistermacher profilieren. In den letzten sechs Jahren griffen die Blues gleich viermal entscheidend ins Meisterschaftsrennen ein. 2015 und 2017 sicherte man sich selbst den Titel, 2016 drückte man Leicester City über die Ziellinie, da man am 36. Spieltag nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2 gegen Tottenham holte und den Überraschungsmeister so außer Reichweite des Londoner Rivalen brachte.

Schlechte Erinnerungen werden LFC-Fans an das Jahr 2014 haben, damals bracht Chelsea ausgerechnet den fast sicheren Meister Liverpool zu Fall und ermöglichte Manchester City an den Reds vorbeizuziehen. Jetzt also die „Wiedergutmachung“?

Klopp wird sich Man City gegen Chelsea angucken

Jürgen Klopp nimmt die mögliche Meisterschaft auf der Couch in jedem Fall gelassen. Ob er sich das Spiel des ärgsten Verfolgers anschauen würde, wisse er noch nicht. „Das letzte Mal als ich ihnen zugesehen habe, haben sie 3:0 gegen Arsenal gewonnen“, sagte Klopp mit einem Augenzwinkern bei Sky Sports.

Wenig später revidierte er dann seine Meinung: „Ich muss mir das Spiel anschauen“, erklärte der designierte Meister-Coach. Nicht wegen der möglichen Entscheidung im Titelkampf, sondern „weil wir in einer Woche gegen sie spielen. Da geht es um Professionalität, das ist mein Job.“

Salah will lieber Zeit mit seiner Tochter verbringen

Torjäger Salah hingegen hat andere Pläne, er wolle lieber „mit meiner Tochter spielen“, verriet der Ägypter. Aber auch er weiß, dass der Titel nicht mehr zu nehmen ist: „Jetzt sind wir dran! Und das ist so großartig!”, sagte er freudestrahlend. (mab/sid)

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