Mustafi kommt – Kabak nach Liverpool: Warum tut sich ein Weltmeister Schalke an?

Deadline Day! Kurz vor dem Ende des Transferfensters am Montag (18 Uhr) in Deutschland kam bei den Bundesligisten noch einmal mächtig Fahrt auf. Der Überblick.

Der FC Schalke 04 hat zum Ende der Transferperiode einen spektakulären Spielertausch abgewickelt. Der Bundesligist hat den türkischen Nationalspieler Ozan Kabak an den englischen Meister FC Liverpool mit seinem Trainer Jürgen Klopp abgegeben.

Schalke 04: Shkodran Mustafi kommt von Arsenal – Ozan Kabak geht nach Liverpool

Kabak wechselt auf Leihbasis bis zum Saisonende, im Vertrag gibt es nach Angaben der Schalker vom Montagabend eine Kaufoption für Liverpool. Dafür verpflichtete der Tabellenletzte Shkodran Msutafi vom FC Arsenal und gab dem ehemaligen Nationalspieler einen Vertrag bis zum Ende der Saison.

Der Abwehrspieler, der 2014 mit der DFB-Elf Weltmeister wurde, kam in der Premier League in dieser Spielzeit bislang nur zu drei Einsätzen und soll die Lücke schließen, die Kabak hinterlässt. Zu den Modalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden.

Mustafi: Warum tut sich ein Weltmeister Schalke an?

„Diese Wechsel muss man aus zwei Perspektiven betrachten: Wirtschaftlich ergibt der Transfer von Ozan Kabak für Schalke 04 extrem viel Sinn, gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider. „Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass wir mit Shkodran Mustafi  einen sehr guten Innenverteidiger verpflichten konnten, der die sportliche Lücke, die Ozan unzweifelhaft hinterlässt, füllen wird.“

Man fragt sich allerdings, was einen Weltmeister zu Kellerkind Schalke treibt? „Ich freue mich, ab sofort Königsblau tragen zu dürfen“, sagte Mustafi in einer kurzen Videobotschaft. Eine Theorie lautet: Mit einem starken halben Jahr in der Bundesliga könnte sich das Ex-HSV-Talent für andere Klubs interessant machen.

Weltmeister Sami Khedira wechselt von Juventus zu Hertha BSC

Von der „Alten Dame“ aus Turin zur „Alten Dame“ nach Berlin: Sami Khedira wechselt von Juventus Turin zu Hertha BSC. Für den 2014er-Weltmeister heißt es nun: Abstiegskampf statt Meisterrennen!

Damit kehrt der 33-Jährige nach über zehn Jahren und 99 Spielen (21 Tore, neun Vorlagen) in der Serie A für den italienischen Rekordmeister sowie 102 Partien (sechs Tore, sechs Vorlagen) für Spaniens amtierenden Champion Real Madrid in die Bundesliga zurück. Beim italienischen Rekordmeister Juventus spielte Khedira zuletzt keine Rolle mehr. „Ich fühle mich körperlich sehr gut und kann es kaum abwarten, im blau-Weißen Trikot für Hertha auf dem Platz zu stehen“, zeigte sich Khedira motiviert.

„Mit Sami Khedira bekommen wir einen Topspieler, der in den vergangenen Jahren bei europäischen Spitzenklubs unter Vertrag stand und uns mit seiner Erfahrung sofort weiterhelfen wird“, kommentierte Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich die Verpflichtung des gebürtigen Stuttgarters, der mit der Rückennummer 28 auflaufen wird: „Wir waren gemeinsam bei der WM 2010 in Südafrika und haben auch auf dem Feld Seite an Seite zusammengearbeitet.“

Wenige Minuten vor der Schließung des Transferfensters verkündete Hertha auch das Leihgeschäft mit dem serbischen Nationalspieler Nemanja Radonjic vom französischen Erstligisten Olympique Marseille. Der 24-Jährige soll auf der offensiven, linken Mittelfeldseite zum Einsatz kommen.

Augsburg greift sich ein Fohlen – aber nur leihweise

Der FC Augsburg hat einen Träger für die Rückennummer 18 gefunden – zumindest für ein knappes halbes Jahr. Die Fuggerstädter schlossen ein Leihgeschäft mit Borussia Mönchengladbach über Mittelfeldspieler Laszlo Benes. Der 23-jährige Auswahlkicker der Slowakei hat bislang 33 Bundesliga-Spiele für die „Fohlen“ bestritten. 

Hoffenheim leiht sich Richards von den Bayern

Die TSG Hoffenheim hat Abwehrspieler Chris Richards von Bayern München bis zum Saisonende ausgeliehen. „Chris ist ein zweikampfstarker und sehr schneller Verteidiger, der trotz der herausragenden Konkurrenz im Bayern-Kader bereits zu Einsatzzeiten gekommen ist“, begrüßte Sportchef Alex Rosen den US-amerikanischen Nationalspieler.

Union Berlin holt sich kroatisches Sturm-Talent aus Prag

Union Berlin verstärkt die Offensive mit Petar Musa. Der Hauptstadtklub lieh den 22-jährigen Kroate von Slavia Prag aus, für das Musa in 35 Spielen elf Mal ins Tor getroffen hat

„Ich freue mich, dass der Wechsel geklappt hat und kann es kaum erwarten, in der Bundesliga zu spielen“, erkärte der Junioren-Nationalspieler, der bei den Köpenickern mit der Nummer 24 auf Torejagd gehen wird. 

Tauscht Schalke ein Abwehr-Talent gegen einen Weltmeister? 

Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 ist an einem großen Tausch-Transfer dran. Um den Abstieg noch zu vermeiden, könnte der 2014er-Weltmeister Shkodran Mustafi seine Fußballschule bald in Gelsenkirchen schnüren. Im Gegenzug würde S04-Verteidiger Ozan Kabak wohl auf die Insel wechseln.

Der FC Liverpool ist am 20-jährigen Schalker Abwehrspieler interessiert, weil Trainer Jürgen Klopp die Verteidiger ausgehen: Virgil van Dijk, Joel Matip und Joe Gomez fallen langfristig aus. Deshalb will der englische Meister laut Sky 2,8 Millionen Euro investieren, um Kabak auszuleihen.

Dann wäre der Weg für den deutschen Krisen-Klub frei, um Mustafi vom FC Arsenal zu holen. Der 28-Jährige wird die „Gunners“ im Sommer auf jeden Fall verlassen, nun könnte der Abschied aus London bereits einige Monate vorher stattfinden.

Nach Khedira-Coup: Hertha BSC leiht Nemanja Radonjic von Marseille aus

Hertha BSC steht laut „Kicker“ unmittelbar vor einer Ausleihe des serbischen Nationalspielers Nemanja Radonjic vom französischen Erstligisten Olympique Marseille. Der 24-Jährige befindet sich demnach bereits auf dem Weg zum Medizincheck in Berlin.

Der HauptstadtKlub will den Linksaußen demnach bis zum Saisonende ausleihen und könnte für den Sommer eine Kaufoption erhalten. In der französischen Ligue 1 absolvierte der Flügelspieler bislang 50 Spiele und erzielte dabei sieben Tore.

Radonjic war im Sommer 2018 für zwölf Millionen von Roter Stern Belgrad nach Marseille gewechselt. 

Für Montag wird bei Hertha außerdem die Verpflichtung von Ex-Weltmeister Sami Khedira von Juventus Turin erwartet. 

Tahith Chong verlässt Werder Bremen

Die Wege von Werder und dem niederländischen Offensivtalent Tahith Chong trennen sich vorzeitig. Wie die Grün-Weißen mitteilten, wird die bis Sommer fixierte Ausleihe des 21-Jährigen vom englischen Rekordmeister Manchester United auf Wunsch des Spielers vorzeitig beendet. Chong schließt sich bis Saisonende dem belgischen Titelträger FC Brügge an.

Die Bremer Leihgabe, Torwart Michael Zetterer vom niederländischen Erstligisten PEC Zwolle, kehrt dagegen zurück an die Weser. Der Leihvertrag für den 25-Jährigen werde mit sofortiger Wirkung beendet, teilte der Verein am Samstagabend mit. Zetterer nimmt bei den Bremern die Rolle von Ersatztorwart Stefanos Kapino ein, der zum Zweitligisten SV Sandhausen gewechselt war.

Auch bei Milot Rashica und einem möglichen Wechsel in dieser Transferperiode ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Kurz vor dem Deadline Day: Bayern-Talente Zirkzee und Richards vor Wechsel 

Beim FC Bayern München zeichnen sich kurz vor Ende dieser Transferperiode zwei Ausleihen ab. Stürmer Joshua Zirkzee (19) wechselt nach eigener Aussage vom deutschen Fußball-Meister zu Parma Calcio in die italienische Serie A. 

Eine Ausleihe ist auch bei Verteidiger Chris Richards (20) im Gespräch. Der Amerikaner, der seit 2018 für die Bayern spielt, soll sich laut Medien 1899 Hoffenheim anschließen. Dort würde er Trainer Sebastian Hoeneß wieder treffen, mit dem er in der vergangenen Saison in München die Drittliga-Meisterschaft feierte.

Wolfsburger Malli vor Wechsel in die Türkei – Leverkusen bedient sich in England

Indes steht der türkische Nationalspieler Yunus Malli kurz vor einem Wechsel vom VfL Wolfsburg zum türkischen Erstliga-Klub Trabzonspor. Nachdem die „Bild“ am Freitag über eine bevorstehende Einigung aller Parteien berichtet hatte, bestätigte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler am Wochenende via Twitter, nach Trabzon geflogen zu sein.

Bayer Leverkusen hat sich derweil mit dem englischen Flügelspieler Demarai Gray verstärkt. Der 24-Jährige kommt vom Premier-League-Klub Leicester City zu Bayer und erhält dort einen Vertrag bis zum Sommer 2022. Laut Medienberichten soll die Ablösesumme bei rund zwei Millionen Euro liegen.

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Der japanische Offensivspieler Masaya Okugawa wechselt währenddessen von Red Bull Salzburg zum Aufsteiger nach Bielefeld. Der 24 Jahre alte Ex-Profi des Zweitligisten Holstein Kiel wird zunächst ausgeliehen, allerdings gibt es eine vertragliche Möglichkeit für eine feste Verpflichtung. In der Saison 2018/2019 war der Außenstürmer in Deutschland bei der KSV Holstein unter Vertrag. (nis/sid/dpa)