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Der ehemalige Formel 1-Chef Bernie Ecclestone
  • Bernie Ecclestone war fast 40 Jahre lang Chef der Formel 1.
  • Foto: imago/Nordphoto

„Was ist mit Deutschland los?“ Früherer Formel 1-Chef bedauert Entwicklung

Bernie Ecclestone (92) sieht Deutschland an einem Tiefpunkt in der Begeisterungsfähigkeit für die Formel 1. „Ich frage mich: Was ist mit Deutschland los? Das Land hatte so viele Weltmeister. Die Öffentlichkeit scheint aber das Interesse an der Formel 1 verloren zu haben. Deutschland hat seine Bedeutung als Formel-1-Land verloren“, sagte Ecclestone der Deutschen Presse-Agentur vor dem Saisonstart an diesem Wochenende in Bahrain. Der Brite war bis zu seiner Absetzung 2017 rund 40 Jahre Chefvermarkter der Formel 1 gewesen.

„Wir hatten dort so tolle Rennen vor so einem tollen Publikum – aber es ist alles weg. Mir tut es wirklich leid, dass wir Deutschland für die Formel 1 verloren haben. Es gibt ja auch keine Rennen mehr. Es sieht so aus, als ob Deutschland für die Formel 1 gar nicht mehr existieren würde“, äußerte Ecclestone weiter.

Er sei sich aber sicher, „dass das nicht wahr sein kann. Ich wette, es gibt da ein Fundament, auf dem man in Deutschland wieder Erfolge aufbauen kann“, meinte Ecclestone. „Vielleicht haben sich die Veranstalter auch nicht genug angestrengt. Sie haben vermutlich zu sehr kleine, nette, lokale Rennen ausgerichtet und nicht internationale Rennen in Weltmeisterformat. Sie sind nicht mitgewachsen“, so der 92-Jährige.

Deutschland mit Bedeutungsverlust in der Formel 1

Das bisher letzte Mal hat die Formel 1 in Deutschland 2020 Station gemacht – das Rennen auf dem Nürburgring war aber nur wegen des durch die Corona-Pandemie improvisierten Rennkalenders zustande gekommen. Nach dem Rücktritt des viermaligen Weltmeisters Sebastian Vettel zum Saisonende und dem Aus von Mick Schumacher beim US-Team Haas gibt es nur noch einen deutschen Formel-1-Stammpiloten. Nico Hülkenberg ersetzte Schumacher, der wiederum Ersatzfahrer bei Mercedes geworden ist.


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Der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug (70) erkennt ebenfalls einen Bedeutungsverlust des Formel-1-Standorts Deutschland. Dass sich Deutschland „von der im Zentrum stehenden Formel-1-Großmacht zum kaum beachteten Entwicklungsland ohne eigenes Rennen und ohne Fahrer mit Sieg- geschweige denn Titelchancen zurückentwickelt hat, ist ein Trauerspiel“, sagte Haug der „Pforzheimer Zeitung“ am Mittwoch im Interview.

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Dass absehbar wieder ein Grand Prix in Deutschland stattfindet, schließt er aus. „Der Zug ist abgefahren. Deutschland, die einstige Lokomotive vergangener Jahrzehnte mit zwei Formel-1-Rennen pro Jahr und zwölf gewonnen Fahrer-Weltmeistertiteln zwischen 1994 und 2016, sitzt im letzten Waggon, also dort, wo die rote Laterne hängt“, befand Haug. (dpa/tie)

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