Max Verstappen und George Russell in einer Diskussion
  • Max Verstappen (r.) stellte nach dem Sprintrennen George Russell (l.) zur Rede.
  • Foto: imago/Motorsport Images

„Das ist lächerlich!“ Verstappen schimpft nach Sprint-Premiere

Dass Max Verstappen ein temperamentvoller Fahrer ist, ist nicht neu. Dies bestätigte der Niederländer am Samstag wieder einmal, als er sich in Baku trotz des Sprint-Sieges von Red-Bull-Teamkollege Sergio Pérez mit Mercedes-Fahrer George Russell anlegte.

Pérez freute sich eher verhalten über seinen Sieg im ersten Sprintrennen des Jahres. Mit einem harten Manöver kurz nach dem Start hatte Russell den Red Bull von Verstappen touchiert und ihn schließlich in die Mauer gedrückt. Am Ende reichte es für den Weltmeister nur zu Platz drei.

„Ich verstehe einfach nicht, wieso man so viel Risiko gehen muss“, schimpfte Verstappen, aber Russell winkte ab: „Ich bin hier, um zu kämpfen und zu gewinnen.“ Der Kontakt sei „natürlich keine Absicht“ gewesen: „Es wäre nicht anders gelaufen, wenn wir die umgekehrte Situation gehabt hätten.“ Sein Teamchef Toto Wolff sah es bei Sky ähnlich: „Die haben doch so eine Situation mindestens schon 50-mal in ihrer Karriere erlebt.“ Den Schaden und die Debatte zeigte der offizielle Formel 1 Account auf TikTok.

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Im Red-Bull-Sandwich stellte Polesetter Charles Leclerc den allmählich erstarkenden Ferrari auf Platz zwei, an die Pace von Pérez kam er im gesamten Verlauf der 17 Runden aber nicht heran. „Das Ergebnis hat bestätigt, was wir wussten“, sagte Leclerc, „dass Red Bull im Rennen noch die Oberhand hat. Wir sind immer noch nicht da, wo wir hinwollen.“ Beim Start des Grand Prix am Sonntag (13.00/Sky) steht Polesetter Leclerc neben Verstappen erneut ganz vorne.

Am Start griff Russell den Red Bull sofort an, in Kurve drei zog er nach einem harten Infight und einer Berührung an Verstappen vorbei, der kurz die Mauer touchierte. „Er hat mein Auto demoliert, wie kann es sein, dass er einfach weiterfahren darf“, schimpfte Verstappen am Boxenfunk: „Das ist lächerlich.“

Perez siegt, Mercedes nur auf den Plätzen 4 und 7

Nach einer frühen Safety-Car-Phase infolge eines Unfalls von AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda (Japan) verlor Leclerc seine Führung schnell an Pérez, hinter dem Ferrari drängte der Weltmeister. Russell konnte die Pace nicht mehr mitgehen, sein Teamkollege Lewis Hamilton fiel sogar auf Platz sieben zurück. „Wir müssen das Auto einfach besser machen“, sagte Toto Wolff.

Gefahren wurde das Sprintrennen über 17 Runden, das sind 102 km, ein Drittel der Renndistanz am Sonntag. Es gibt im Sprint keinen vorgeschriebenen Boxenstopp, auch die Reifenwahl ist frei. Punkte gibt es für die ersten acht Fahrer. Im Verlauf der Saison finden noch fünf weitere Sprints statt: In Österreich/Spielberg, Belgien/Spa, Katar/Doha, den USA/Austin und Brasilien/Sao Paulo.

Baku bis 2026 im Rennkalender der Formel 1 vertreten

In Baku wird die Königsklasse auch in den kommenden Jahren Station machen. Am Samstag verkündete Formel-1-Chef Stefano Domenicali die Vertragsverlängerung bis einschließlich 2026. „Baku ist ein unglaublicher Kurs, der in jedem Jahr viel Spannung garantiert“, sagte der Italiener: „Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Jahre.“

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Der erste Grand Prix in Aserbaidschan fand 2016 statt, erster Sieger war der spätere Weltmeister Nico Rosberg im Mercedes. 2022 feierte Weltmeister Verstappen im Red Bull seinen ersten Sieg in Baku, bisher hat kein Fahrer das Rennen zweimal gewonnen. (bearbeitet) 

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