Sergio Perez beim Qualifying in Dschidda.

Sergio Perez beim Qualifying in Dschidda. Foto: imago/Motorsport Images

Formel 1: Schumacher-Crash, Debakel für Hamilton – Perez auf Pole

Die Show geht weiter: Nach dem Anschlag auf ein Öllager in Streckennähe setzte die Formel 1 ihre Hetzjagd in Dschidda fort. Überschattet von einem schweren Crash von Mick Schumacher eroberte Sergio Perez beim Qualifying seine erste Pole Position.

Schumachers Haas-Rennwagen zerschellte in drei Teile, auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Dschidda lag ein teurer Haufen Schrott. Die Sorge um den 23-Jährigen hielt die Formel 1 lange Minuten in Atem.

Fast nebensächlich, dass der Mexikaner Sergio Perez für das zweite Saisonrennen am Sonntag (19.00 Uhr MESZ/Sky) seine erste Pole Position überhaupt holte. Eine Randnotiz, dass Rekordweltmeister Lewis Hamilton mit Rang 16 ein sportliches Debakel erlebte. Fast schon vergessen, dass die Veranstaltung wegen eines Anschlags noch in den frühen Morgenstunden von der Absage bedroht war.

Formel 1: Schwerer Crash von Mick Schumacher

Nach Schumachers Crash verging mehr als eine halbe Stunde des bangen Wartens, ehe sein Teamchef Günther Steiner erste Entwarnung gab. „Mick ist bei vollem Bewusstsein, er hat mit seiner Mutter gesprochen. Er hat keine äußerlichen Verletzungen. Jetzt macht er einen Sicherheitscheck im Krankenhaus“, erklärte der Südtiroler bei Sky.

Crash von Mick Schumacher beim Qualifying in Saudi-Arabien. imago/PanoramiC
Crash von Mick Schumacher beim Qualifying in Saudi-Arabien.
Crash von Mick Schumacher beim Qualifying in Saudi-Arabien.

Haas-Pilot Schumacher krachte auf dem ultraschnellen und engen Stadtkurs mit weit mehr als 200 km/h in die Streckenbegrenzung, das Qualifying wurde wegen umfangreicher Bergungs- und Aufräumarbeiten für mehr als eine Stunde unterbrochen. Schumacher hatte den zweiten Qualifying-Abschnitt erreicht, er sicherte sich Startplatz 14 – offen war aber zunächst, ob er am Sonntag starten kann.

Sergio Perez eroberte beim Qualifying seine erste Pole Position. imago/Motorsport Images
Sergio Perez eroberte beim Qualifying seine erste Pole Position.
Sergio Perez eroberte beim Qualifying seine erste Pole Position.

Perez verwies bei seiner Premieren-Pole im 215. Anlauf die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz knapp auf die Plätze, erst dahinter folgte in seinem Teamkollegen Max Verstappen der amtierende Weltmeister. „Ich habe ein paar Rennen gebraucht. Ich könnte 1000 Runden fahren und ich glaube nicht, dass ich diese Runde schlagen könnte“, scherzte Perez.

Dschidda: Rekord-Weltmeister Hamilton erlebt Debakel

Hamilton erlebte Minuten vor dem Schumacher-Crash eine krachende sportliche Niederlage: Im Q1 war er zuletzt vor fast fünf Jahren ausgeschieden. „Ich hatte Probleme mit der Balance. Wir sind nicht da, wo wir sein wollen“, erklärte er anschließend.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach Terror-Anschlag: Ralf Schumacher verlässt Saudi-Arabien

„Bei Lewis haben wir ein Experiment versucht, das ins Auge gegangen ist. Das hätten wir uns sparen können“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Uns fehlt aber vor allem die Pace. Wir sind irgendwo im Niemandsland. Es ist Zeit aufzuwachen.“

Formel 1: Mercedes findet schwer in die Saison

Das Weltmeisterteam Mercedes, Seriensieger der vergangenen Jahre, findet unter dem neuen Reglement überaus schwer in die Saison. Nach eigener Aussage erwägt Hamilton einen Komplettumbau seines W13 – dann müsste er am Sonntag aus der Boxengasse starten. Sein neuer Teamkollege George Russell holte sich zumindest Platz sechs. Nico Hülkenberg, der erneut den mit Corona infizierten Sebastian Vettel ersetzt, belegte im Aston Martin den 18. Rang.


Der Newswecker der MOPO MOPO
Der Newswecker der MOPO

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Bis zum Qualifying war es in Dschidda um ganz andere Themen gegangen. Am Freitag hatte ein Anschlag jemenitischer Rebellen auf ein Öllager in Sichtweite der Rennstrecke die Diskussionen um eine Absage aufkommen lassen. Auch ein Fahrerboykott stand zeitweise wohl im Raum.

Qualifying in Dschidda: Fahrerboykott stand im Raum

Mit der Rauchwolke vor Augen sei es schwierig gewesen, voll fokussiert auf das Rennfahren auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zu bleiben, erklärte die Fahrervereinigung GPDA. Deswegen habe man sich bis in die Nacht ausgetauscht. Dabei sei eine „Vielzahl von Optionen“ diskutiert worden, wie es vielsagend heißt.

Erst nachdem saudi-arabische Regierungsvertreter erklärt hätten, die Sicherheitsmaßnahmen würden „auf ein Maximum hochgefahren“, seien die Piloten zur Entscheidung gekommen, ins Auto zu steigen. (sid)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test