Er hat noch gar keinen Führerschein: Leon (15) ist Hamburgs großes Motorsport-Talent
Er ist noch weit entfernt vom eigenen Führerschein, trieb aber schon Formel-1-Veteran Timo Glock (41) die Schweißperlen auf die Stirn. Leon Hoffmann, gerade mal 15 Jahre alt, gilt schon jetzt als aufstrebendes Nachwuchs-Talent hinterm Steuer. In der MOPO erzählt der Youngster aus Bönningstedt von seinem ungewöhnlichen Leben, seiner noch jungen, aber schon sehr erfolgreichen Karriere – und seinen ambitionierten Zielen.
Er ist noch weit entfernt vom eigenen Führerschein, trieb aber schon Formel-1-Veteran Timo Glock (41) die Schweißperlen auf die Stirn. Leon Hoffmann, gerade mal 15 Jahre alt, gilt schon jetzt als aufstrebendes Nachwuchs-Talent hinterm Steuer. In der MOPO erzählt der Youngster aus Bönningstedt von seinem ungewöhnlichen Leben, seiner noch jungen, aber schon sehr erfolgreichen Karriere – und seinen ambitionierten Zielen.
Wenn die Klassenkameraden des Jungen aus Bönningstedt am Wochenende in die Mathebücher schauen oder auf dem Fußballplatz unterwegs sind, dann gibt Leon Gas. Und zwar richtig. Der Teenager startet im BMW 318ti Cup – einer Rennserie, in der auch Glock, der zwischen 2004 und 2012 91 Rennen in der Königsklasse des Motorsports absolviert hat und dabei dreimal auf dem Podium landete, einen Teil seines Geldes verdient.
Für Furore in der Szene mit den 140-PS-Autos sorgt aber eher der norddeutsche Tourenwagen-Anfänger. Schon in seinem zweiten Rennen landete er auf dem Podium, wurde Dritter – direkt hinter Glock. Dessen Anwesenheit hatte in Hoffmann nicht den Hauch von Nervosität hervorgerufen. „Den habe ich gar nicht ernst genommen”, sagt der Youngster der MOPO. „Klar hat er was erreicht, aber ich bin ihm ganz schön reingefahren.” Um ein Haar hätte Glock dem jungen Konkurrenten sogar den Spiegel abgefahren, später signierte er ihm diesen.
Leon möchte „Geld damit verdienen“ und „sich einen Namen“ machen
Hoffmann hatte ein kleines Andenken, bekam aber vor allem Lust auf mehr. Am vorletzten Wochenende ließ er im belgischen Zolder die Plätze zwei und vier folgen, hat sich damit schon in der Spitzengruppe der Serie festgebissen. Diese, das ist klar, wird eine Zwischenstation für Leon Hoffmann sein. Konkrete Ziele will er nicht ausgeben. Es gehe ihm letztlich darum, „Geld damit zu verdienen und dass man sich einen Namen macht”.
Mit sieben Jahren hatte Leon erstmals im Kart gesessen. Sein Talent war damals sofort aufgefallen. Vater Thomas, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Karriere des Sohnes zu organisieren, förderte ihn und drückt ebenfalls (zumindest verbal) aufs Gaspedal: „Wir wollen schon vorne mitspielen, sonst macht das keinen Sinn.”
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Um seine Ziele zu verwirklichen, trainiert Leon regelmäßig im Rennsimulator bei „Derbe Flott” in Altona. Eine Vorbereitung auf die Rennwochenenden, das nächste steigt vom 2. bis 4. Juni in Assen in den Niederlanden. Das reine Fahren am Simulator, der Umstieg auf E-Sports, reizt Hoffmann aber nicht: „Die G-Kräfte und die Emotionen sind einfach nicht da. Das ist nicht vergleichbar.”
18 Monate Pause: Leon knallt in die Bande
Sein Traum vom Weg nach oben war dabei schon in jungen Jahren unterbrochen worden. 2021 war Leon bei einem Kartrennen in Bayern in die Bande geknallt, brach sich das Bein. 18 Monate Pause. Rückblickend sei diese schwierige Phase aber „ein Segen” gewesen, findet Vater Thomas. Leon sei gelassener geworden, habe sich mental weiterentwickelt.
Seinem Sport ordnet der 15-Jährige vieles unter. Die Zeit für Freunde ist begrenzt, in der Schule muss private Nachhilfe die Lücken ausgleichen, die der Rennkalender reißt. „Essen, schlafen, analysieren”, das sei sein Tagesablauf in Bezug auf den Motorsport. Und natürlich Gas geben. So heftig, dass Vater Thomas sagt, auf die Rolle als Beifahrer seines Sohnes habe er „mal gar keinen Bock”.
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Leon ist so erfolgreich in die Saison gestartet, dass er beste Chancen hat, am Saisonende erstmals in einer GT4-Serie zu testen. Es wäre der nächste Schritt auf seinem Weg nach oben. Wo dieser enden kann, weiß niemand. Leon lässt sich überraschen. Und überrascht einfach weiter.