• HSV-Verteidiger Timo Letschert wurde gegen Wiesbaden nach 61 Minuten und seiner schwächsten Saisonleistung ausgewechselt.
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MOPO-Kommentar: Mit Angst in den Köpfen wird der HSV den Aufstieg verpassen

Dieter Hecking war nach dem 3:2 des HSV gegen Wehen Wiesbaden genervt. Und jeder, der ihm eine Frage zum Torwartwechsel stellen wollte, bekam das zu spüren. Die Botschaft des HSV-Trainers: Eine solche Rotation sei doch das Normalste der Welt. Und wer das hinterfragt, versteht offenbar nichts vom Fußball.

Natürlich weiß Hecking selbst, dass dem nicht so ist. Neben dem HSV wechselte selbst in der englischen Woche nur Krisen-Klub Schalke freiwillig den Torhüter (Aue und Nürnberg waren aufgrund von Sperren dazu gezwungen). Und dass der Coach offenließ, wer am kommenden Montag gegen Kiel im Kasten stehe, sorgt natürlich dafür, dass das Torwart-Thema vorerst bleibt, was es ist: nämlich ein Thema.

Hecking will im Kampf um den Aufstieg keinen Spieler beschädigen 

Mit seiner betont abwehrenden Art will Hecking vermutlich vor allem erreichen, dass keiner seiner Keeper beschädigt aus der Nummer hervorgeht. Im Kampf um den Aufstieg wird er die mentale Stärke jedes Einzelnen brauchen. Das Spiel gegen Wiesbaden, aus dem ausgerechnet David Kinsombi bei seinem ersten Startelfeinsatz seit fast sieben Monaten als Matchwinner hervorging, lieferte dafür den besten Beweis.

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Niederlage gegen Stuttgart hat den Spielern stark zugesetzt

Dass der HSV trotz des über weite Strecken erschreckend fahrigen Auftritts drei Punkte holte, kann einerseits als Zeichen gewertet werden, dass man eben doch dazu in der Lage ist, auch sogenannte dreckige Spiele für sich zu entscheiden, andererseits hat sich aber auch gezeigt, dass vor dem Spiel gegen Kiel eine Menge psychologische Arbeit auf Hecking wartet. Die spürbare Verunsicherung muss raus aus den Köpfen und Beinen der Spieler, denen die Niederlage von Stuttgart offenkundig sehr stark zugesetzt hat.

Letschert verschuldete beide Gegentore

Timo Letschert, der sonst so sichere Abwehrchef, unterstrich dies mit seinen Fehlern am allerdeutlichsten. Sollte die Verkrampfung, die Angst vor dem Versagen im Endspurt der Saison bleiben, wird der HSV nicht dauerhaft so glimpflich davonkommen wie gegen Wiesbaden.       

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