• Newcastle United steht vor einem möglichen Verkauf an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung.
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Möglicher Verkauf an Konsortium: Premier-League-Club macht sich zur „Witzfigur“

Newcastle –

Der mögliche Verkauf des englischen Fußballclubs Newcastle United an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung sorgt für Aufruhr. Die Premier League könnte durch diesen Verkauf in den Konflikt zwischen den verfeindeten Golfstaaten gelangen. Der katarische Fernsehsender BeIN Sports sowie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International haben bereits Bedenken bezüglich des Verkaufs geäußert.

Sender BeIN Sports warnt 20 Vereine und Ligenführung

Die BeIN Media Group bestätigte am Mittwoch, dass sie die Vereine der Premier League sowie die Verantwortlichen der Liga vor dem Konsortium in einem Brief gewarnt haben. Der Sender besitzt die Rechte für Übertragungen der Premier-League-Spiele in der arabischen Welt, sieht diese aber durch einen saudischen Piratensender verletzt. Newcastles potenzieller Käufer sei wohl genau derjenige, der die kommerziellen Rechte der Premier League drei Jahre lang gestohlen habe und dies weiterhin tue, heißt es in dem Schreiben.

Konsortium will Newcastle United für rund 300 Millionen Pfund übernehmen

Durch den Verkauf wäre der öffentliche Investmentfonds Saudi-Arabiens der Mehrheitseigner an dem englischen Fußballklub. Einflussreichster Mann des Fonds ist der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman (34), dem schwere Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt werden. Dementsprechend hat sich auch bereits Amnesty International zu Wort gemeldet und sieht den Verkauf äußerst kritisch.

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Amnesty warnte, bin Salman würde faktisch „wirtschaftlicher Eigentümer“ des Klubs. Die Premier League riskiere, mit dem Verkauf zur „Witzfigur“ zu werden – „ein bereitwilliger Tölpel derjenigen, die ihre katastrophale Menschenrechtsbilanz durch Sport reinwaschen wollen“, hieß es in einem Brief an Liga-Boss Richard Masters.

Hinter dem Streit des Konsortiums steckt der größere politische Konflikt am Golf. Saudi-Arabien und mehrere Verbündete hatten im Sommer 2017 eine Blockade über Katar verhängt. Sie werfen dem benachbarten Emirat und Gastgeber der Fußball-WM 2022 unter anderem zu enge Kontakte zum saudischen Erzfeind Iran vor. Katar wies die Vorwürfe zurück. (jh/dpa)

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