Missbrauchs-Skandal im Turnen: Bundestrainerin spricht von „schlimmem Generalverdacht“
Eine Beurlaubung reicht da nicht! Die Athletinnen der deutschen Kunstturnerinnen fordern die Entlassung von Trainerin Gabi Frehse. Dazu äußerte sich nun auch Ulla Koch, die Teamchefin der deutschen Kunstturnerinnen.
Erstmals nahm Koch nun zur Affäre um die Chemnitzer Trainerin Frehse Stellung. „Diese Vorfälle belasten die anderen Trainer. Der Generalverdacht ist schlimm, die Verallgemeinerung trifft uns hart“, sagte die 65-Jährige am Freitag.
Turnen: „Schlimmer Generalverdacht“ – Bundestrainerin äußert sich zu Missbrauchs-Skandal
Die ehemalige Schwebebalken-Weltmeisterin Pauline Schäfer und weitere Athletinnen werfen Frehse Beschimpfungen, überhartes Training und die Verabreichung von Medikamenten ohne ärztliche Absprache vor. Der Deutsche Turner-Bund (DTB) fordert daher vom Olympiastützpunkt Chemnitz die Entlassung der bislang nur beurlaubten Trainerin und will seine Kaderathletinnen nicht mehr von der 60-Jährigen betreuen lassen.
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Koch, seit 2005 DTB-Cheftrainerin, schließt eigene Fehler nicht vollständig aus: „Ich bin bereit, mich Kritik zu stellen. Aber ich denke, wir haben in der Nationalmannschaft immer eine gute Kultur gelebt.“ Mit den Vorfällen in Chemnitz wird sich der Sportausschuss des Deutschen Bundestages am 5. Mai in Berlin erneut beschäftigen. Dann ist eine öffentliche Anhörung zum Thema „Physische, psychische oder sexualisierte Gewalt gegen Sportlerinnen und Sportler“ geplant. (sid/abin)