• Der Rasen am Millerntor ist erst Mitte Februar neu verlegt worden. Das spart St. Pauli in der Corona-Krise viel Geld.
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Millerntor: St. Paulis irre Rasen-Rechnung: Investition spart Viertelmillion

Die Corona-Pandemie bringt die Fußballklubs in Deutschland in wirtschaftliche Nöte. Dass beim FC St. Pauli noch nicht die Alarmstufe Rot herrscht, liegt zum einen am soliden Finanzgebaren, zum anderen an vor der Krise getroffenen Maßnahmen, die sich jetzt als Glücksfall erweisen. Bestes Beispiel: die Investition in einen neuen Rasen für das Millerntor, die auf kuriose Weise zeigt, wie man durch Geldausgeben viel Geld sparen kann.

St. Pauli-Stürmer Henk Veerman

Henk Veerman spielt auch im kommenden Jahr mit dem selben Logo auf der Brust.

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imago images/Oliver Ruhnke

Der grüne Teppich aus Gras im Stadion, auf dem seit Wochenbeginn zwei Kleingruppen der Kiezkicker jetzt auch mit offizieller Genehmigung der Stadt trainieren, ist in einem ausgezeichneten Zustand. Es muss eine Freude für Henk Veerman und Co. sein, bei diesen Platzverhältnissen unter den Augen von Cheftrainer Jos Luhukay mit dem Ball zu arbeiten – wenngleich leider noch ohne Zuschauer auf den vier Tribünen des Millerntors.

FC St. Pauli: Neuer Rasen fürs Millerntor im Februar

Die Spielfläche ist erst Mitte Februar neu verlegt worden, weil der alte Rasen in einem schlechten Zustand war. Zum damaligen Zeitpunkt waren das unumgängliche, aber ungeplante und deshalb ärgerliche Kosten in Höhe von rund 100.000 Euro.

Nur zwei Spiele fanden auf dem neuen Rasen statt

Seitdem ist nur zweimal auf dem neuen Grün gespielt worden (gegen Dynamo Dresden und den VfL Osnabrück). Durch die Corona-bedingte Spielpause konnte der Rollrasen ohne Belastung und Beschädigung noch besser anwachsen und gedeihen.

St. Pauli-Sportchef Andreas Bornemann: „Eine glückliche Fügung“

St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann.

St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann.

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dpa

„Im Februar war der Rasenwechsel nicht geplant. Aus heutiger Sicht ist es eine glückliche Fügung, dass wir das gemacht haben“, sagt Sportchef Andreas Bornemann im Gespräch mit der MOPO und erklärt: „Dadurch könnten wir die für diesen Sommer geplante und auch nötige große Maßnahme mit dem Austausch der Rasentragschicht um ein Jahr verschieben. Das schont die Finanzen.“

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St. Pauli kann große Millerntor-Maßnahme verschieben

Der ursprüngliche Plan vor Ausbruch der Corona-Pandemie sah vor, dass nach dieser Saison die zehn Jahre alte Spielfläche im Millerntorstadion aufwendig grundüberholt wird. „Die Tragschicht unter dem Rasen muss definitiv erneuert werden, weil die Durchlässigkeit nicht mehr so hoch ist, der Platz schnell nass und tief wird und sich schneller abnutzt“, erläutert Bornemann.

Maßnahme kostet 350.000 Euro

Kostenpunkt einer solchen großen Maßnahme mit der Erneuerung der rund 15 Zentimeter starken Tragschicht und der Verlegung eines neuen Rasens: rund 350.000 Euro.

Bornemann: „Der neue Rasen ist in einem Topzustand“

Der kurzfristige reine Austausch der Spielfläche am 6. Februar vor dem zweiten Heimspiel des Jahres gegen Dresden gibt dem Verein mehr Zeit. „Der neue Rasen ist in einem Topzustand und hält noch eine Saison durch. Dadurch haben wir nur ein Drittel der ursprünglich eingeplanten Kosten.“

Investition von 100.00 Euro ist für St. Pauli viel wert

Die paradox anmutende Rechnung: Durch die Ausgabe der rund 100.000 Euro im Februar spart St. Pauli im Corona-Krisen-Jahr eine Viertelmillion.

FC St. Pauli: Nur ein Drittel der ursprünglichen Kosten

Gras, das glücklich macht und den FC St. Pauli in der wirtschaftlich schwierigen Lage etwas entspannt.

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