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  • Spaß im Volkspark: An sein letztes Gastspiel beim HSV hat St. Pauli-Trainer Jos Luhukay beste Erinnerungen.
  • Foto: WITTERS

Luhukay 10, HSV 0!: St. Paulis Trainer ist ein HSV-Schreck und heiß auf „geiles“ Derby

Sieglos-Serie im neuen Jahr, Tor-Krise, Absturz in der Tabelle, die fast ein Jahr andauernde Auswärtsseuche. Auf dem Papier gibt es nicht viel, das dem FC St. Pauli vor dem Derby gegen den HSV am Sonnabend Mut machen könnte. Mit einer großen Ausnahme – und für die sorgt der Trainer. Kein Wunder, dass sich der Coach der Kiezkicker auf den Ausflug in den Volkspark freut.

Das Grinsen wurde immer breiter, denn die Frage gefiel ihm. Genauer gesagt: Seine Antwort, die er zu geben im Begriff war, gefiel ihm und er dürfte gewusst haben, dass diese Antwort auch allen St. Pauli-Fans eine Freude bereiten würde.

Ob es etwas gebe, was ihm am HSV gefalle, wurde der Niederländer bei der Pressekonferenz des Kiezklubs vor dem großen Spiel gefragt. „Dass ich mit meinen vorigen Vereinen beim HSV immer erfolgreiche Spiele abgeliefert habe“, entgegnete Luhukay und strahlte, wie er in den letzten Wochen nur selten gestrahlt hatte – mangels Anlass.

FC St. Pauli: Luhukay hat gut lachen

Luhukay hat gut lachen. Seine persönliche Bilanz gegen den HSV kann sich mehr als sehen lassen. Acht Spiele, fünf Siege, ein Remis, zwei Niederlagen, 11:3 Tore.

Das Besondere ist aber: Die letzten fünf Duelle mit den Rothosen hat Luhukay allesamt gewonnen – und zwar mit einem gigantischen Torverhältnis von 10:0!

Luhukay, der HSV-Schreck. „Ich würde mir wünschen, dass das auch am Sonnabend der Fall ist“, sagt der Coach.

Video: So lief das letzte Statdderby

„Natürlich wissen wir, dass der HSV eine bessere Mannschaft hat“

Da ein Derby immer auch eine bedeutende mentale Komponente hat, sind das gute Gefühl des Trainers und seine Vorfreude auf die hochbrisante Partie nicht ganz unwichtig – wenn es ihm denn gelingt, beides auf seine Mannschaft zu übertragen, die nach den jüngsten sportlichen Rück- und Tiefschlägen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt.

„Natürlich wissen wir, dass der HSV eine bessere und stärker besetzte Mannschaft hat. Das zeigt auch die Tabelle“, sagt Luhukay, betont aber: Derbys seien „Spiele für sich“, losgelöst von der aktuellen Situation oder Konstellation. „Der HSV ist stark gestartet in die Rückserie und wir nicht“, weiß der Coach, aber das Duell der lokalen Rivalen biete die Gelegenheit, „das, was war, ein bisschen auszuschalten.“

Es entspricht allerdings nicht ganz den Tatsachen, dass Luhukay im Rückblick von mehreren erfolgreichen Spielen beim HSV sprach, denn vier der fünf Siege hatte es im Stadion seines jeweiligen Klubs gegeben. Seine Bilanz im Volkspark ist mit einem Sieg, einem Unentschieden und einer Niederlage ausgeglichen.

Mit Hertha BSC feierte Luhukay einen 3:0-Sieg im Volkspark

An sein letztes Gastspiel beim HSV hat Luhukay jedoch beste Erinnerungen. Als Trainer von Hertha BSC feierte er am 8. Februar 2014 einen furiosen 3:0-Sieg. Die Führung hatte damals übrigens ein gewisser Sami Allagui erzielt. Mit den Berlinern siegte Luhukay dreimal gegen den HSV (3:0, 3:0, 1:0), mit dem FC Augsburg einmal (1:0).

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Der bis heute größte und überzeugendste Erfolg des 56-Jährigen als Trainer des FC St. Pauli war das  2:0-Sieg im Derby-Hinspiel am Millerntor. Es ist einer von nur fünf Dreiern in den letzten 20 Spielen des Kiezklubs und Luhukay dürfte diesem speziellen Sieg einen nicht unbeträchtlichen Teil seines enorm hohen Kredits verdanken, den er bei den Bossen, vor allem aber auch bei Teilen der Fans (noch) hat.

Ein erneuter Triumph über den HSV wäre nicht nur für die Kiezkicker, sondern auch für Luhukay persönlich ein Befreiungsschlag.

„Ich hoffe, dass wir nach dem Spiel über dem Strich stehen“

Ausblenden kann und will der Coach die brenzlige sportliche Situation nicht. „Wir könnten uns einen großen Gefallen tun, denn wir wissen, wo wir in der Tabelle stehen“, betont Luhukay. „Ich hoffe, dass wir nach dem Spiel über dem Strich stehen und nicht unter dem Strich.“

Bei aller Brisanz des Spiels und aller Rivalität: Luhukay hofft, „dass es friedlich bleibt“ und der Sport im Vordergrund steht. „Ich hoffe, dass alle, die im Stadion sind, ein – auf Deutsch gesagt – richtig geiles Fußballspiel sehen!“

Eine große Serie wird am Sonnabend definitiv reißen. Entweder die Siegesserie von Jos Luhukay gegen den HSV, oder aber die seit 2. März 2019 (1:0 in Paderborn) andauernde schwarze Serie des FC St. Pauli in fremden Stadien.

Ein Ende des Auswärtsfluchs, ausgerechnet im von vielen St. Paulis-Fans verfluchten Volkspark –  das hätte was!

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