Torjubel bei der SV Halstenbek-Rellingen

Die SV Halstenbek-Rellingen könnte zum vierten Mal ins Hamburger Pokalfinale einziehen. Gewinnen konnte man den Pokal noch nie. Foto: IMAGO/Niklas Heiden

Traum vom Pokal-Coup ist aus! Klub von HSV-Legende scheitert im Viertelfinale

In der Hamburger Oberliga kämpfen sie noch um den Klassenerhalt, im Hamburger Lotto-Pokal aber steht die SV Halstenbek-Rellingen im Halbfinale. Das Team von Trainer Heiko Barthel setzte sich im Viertelfinale mit 2:1 (1:0) gegen Vorwärts Wacker Billstedt durch – dank eines Tores in der Nachspielzeit. Für Vorwärts Wacker, wo HSV-Legende Carsten Kober als Präsident und Sportlicher Leiter seit vier Jahren erfolgreiche Arbeit leistet, ein bitterer Nackenschlag.

„Auswärtssiege sind schön“, sangen die Halstenbeker nach schwer umkämpften 95 Minuten, während sie im Teamkreis auf und ab sprangen. Ein kleiner Vorgeschmack auf das am ersten Mai-Wochenende anstehende Halbfinale bei Paloma.

Auch Norderstedt, Altona und Paloma im Halbfinale

In Halstenbek hatte es nach den Viertelfinal-Duellen der vergangenen Tage, in denen sich Eintracht Norderstedt (4:2 bei Nikola Tesla), Altona 93 (1:0 gegen Victoria) und der USC Paloma (4:3 gegen die Alsterbrüder) durchgesetzt hatten, das auf dem Papier offenste Spiel in der Runde der letzten acht gegeben. Und das sollte sich im Duell des Tabellen-14. gegen den Tabellensiebten der Oberliga so auch auf dem Platz widerspiegeln.

Die Gäste kontrollierten zu Beginn das Spiel auf dem schwer zu bespielenden Geläuf. Schon in der fünften Minute zappelte der Ball auch im Netz. Alexander Begun hatte allerdings im Abseits gestanden. HR, das in der Liga 1:9 bei Vorwärts Wacker verloren hatte, kam durch Mario Riesner (16.) zur ersten Chance und acht Minuten später zur kuriosen Führung. Routinier Patrick Hoppe verwandelte eine Ecke direkt zum 1:0. Ein Traumtor, das die Billstedter zu schocken schien. Wenig lief zusammen bei den Gästen vor der Pause.

Niklas Siebert sorgt für den Lucky Punch für HR

27 seiner 34 Punkte in der Oberliga sammelte HR in dieser Saison zu Hause. Der heimische Rasenplatz ist ein Faustpfand für die Halstenbeker und er machte es den Billstedtern, die zwar spielbestimmend, aber kaum zwingend in ihren Aktionen waren, schwer. Bis zur 78. Minute. In der fasste sich Philip Stefaniuk ein Herz. Fast von der Torauslinie, außerhalb des Strafraums, schaute er den Torhüter aus und löffelte die Kugel zum 1:1 ins Tor. Nur eine Minute später jubelte Antonio Simonovic über das vermeintliche 2:1 für die Gäste, der frühere HSV-Jugendspieler hatte aber im Abseits gestanden.

Beiden Teams war anzumerken, dass sie sich nicht aufs Glücksspiel Elfmeterschießen verlassen wollten. Und zu dem kam es auch nicht. Weil urplötzlich Niklas Siebert, der seit Mitte März kein Spiel mehr gemacht hatte, nach einem Abstoß und zwei Kopfbällen der Halstenbeker im Fünfmeterraum der Billstedter auftauchte und in der zweiten Minute der Nachspielzeit für den Lucky Punch aus HR-Sicht sorgte.

Siebert: „Auf Elfmeterschießen hatte ich keinen Bock“

„Ich habe nach acht Wochen mal wieder die Fußballschuhe geschnürt und dachte, bei so einem Wetter kann man sich doch mal einwechseln lassen. Eigentlich habe ich ja gedacht, im Elfmeterschießen antreten zu müssen, aber das hätte mir zu lange gedauert, darauf hatte ich dann doch keinen Bock“, sagte Matchwinner Siebert und gab zu: „Es war ein bisschen glücklich, weil wir da schon ein bisschen geschwommen haben.“

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Ümit Taytanlı, Trainer von Vorwärts Wacker, fand nach der Partie deutliche Worte: „Wir haben uns kollektiv dämlich angestellt und verpasst, das zweite Tor nachzulegen.“ Im Gespräch mit der MOPO wurde er auch auf die Pokalfrage angesprochen – wer denn seiner Meinung nach am Ende den Titel holen werde. Taytanlıs knappe, aber vielsagende Antwort: „Der Gewinner des Halbfinals Altona gegen Norderstedt.“

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