Pleite in Heide! Regionalliga-Traum rückt für Altona 93 in weite Ferne
Altona 93 muss sich auf ein weiteres Oberliga-Jahr einstellen. Nach dem 1:2 (0:0) beim Heider SV sind die Chancen des Hamburger Meisters auf den Regionalliga-Aufstieg nur noch gering. Am Mittwoch bräuchte es sehr günstige Ergebnisse, damit Altona doch noch jubeln kann.
Mit leeren Gesichtern standen die Altonaer Spieler nach dem Abpfiff auf dem Platz, auch Tränen flossen. „Wir waren nicht so da, wie wir es sonst waren“, räumte Stürmer-Kapitän Rasmus Tobinski ein: „Es reißt uns ohne Grund auseinander. Ich hätte nie das Gefühl, dass wir mal am Drücker waren.“ Auch Trainer Andreas Bergmann sagte: „Heute sind wir alle enttäuscht von uns.“
Die Dithmarscher befinden sich dagegen schon geraume Zeit in Feierlaune, schließlich begeht der Heider SV in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag. Dazu pries der „kleine HSV” ein ums andere Mal sein limitiertes Jubiläums-Shirt für 15 Euro an. Sehr limitiert war freilich auch das, was beide Mannschaften den 3383 Zuschauer:innen vor dem Seitenwechsel boten.
Altona 93 verliert beim Heider SV
Bis auf zwei Kopfbälle von Tobinski (41., 45.+2) übers Tor fand Altona offensiv praktisch nicht statt. Das Team von Andreas Bergmann versuchte es allzu oft mit langen Bällen und fand kaum Räume gegen die Heider Abwehr – zumal auch das Spieltempo überschaubar war.Auch von den Gastgebern kam nicht viel. Als Mika Kieselbach einen Kopfball Richtung AFC-Tor brachte, hätte Daouda Soumah (31.) Heide aber doch in Führung bringen können. Altonas Gianluca Przondziono war allerdings schneller und bereinigte die Situation in höchster Not.

0:0 zur Pause, nach dem 2:2 zum Auftakt zu Hause gegen Hemelingen ein erträglicher Zwischenstand für Altona. Doch der war kurz nach Wiederanpfiff Makulatur, als die Bergmann-Elf einen weiten Einwurf nicht aus der Gefahrenzone bekam und Kieselbach (47.) am langen Pfosten zum 1:0 für Heide traf.„Zur Halbzeit hatten wir uns viel vorgenommen und dann kriegst du so ein Tor“, bedauerte Tobinski. Auch der schnelle Schock nach dem Seitenwechsel weckte Altona nicht wirklich auf. „Danach hat Heide mehr Leidenschaft gezeigt als wir“, analysierte Bergmann. Gideon Baur (56.) besaß die einzige klitzekleine Altonaer Ausgleichschance, als einmal Verwirrung im Heider Strafraum herrschte. Er nahm den Ball mit vollem Risiko – und beförderte ihn ins Seitenaus …
Anschluss von Przondziono kommt zu spät
Der eingewechselte Pascal Ayene (68.) schloss dann einen sehenswerten Konter zum 2:0 für den schleswig-holsteinischen Vizemeister ab. Die Vorentscheidung? Doch nicht so ganz. Denn Heide brachte Altona mit einem Strafraum-Foul an Tobinski zurück ins Spiel. Przondziono (87.) verwandelte den fälligen Elfmeter zum Anschlusstreffer und leitete damit eine AFC-Schlussoffensive ein, die beinahe noch von Erfolg gekrönt gewesen wäre. Max Düwel (89.) zwang Heide-Keeper Eric Gründemann zu einer Fußabwehr, Elmir Mekic (90.) scheiterte an der Latte, Prince Hüttner (90.+3) köpfte am Heider Gehäuse vorbei.
Ein offensiver Elan, von dem 86 Minuten wenig zu spüren war. Altona tat viel zu spät etwas fürs Spiel – und muss nun am Mittwoch in Verden nicht nur den bereits aufgestiegenen FSV Schöningen besiegen, sondern auch darauf hoffen, dass Heide sein Parallelspiel im Hamburger Hoheluft-Stadion gegen Hemelingen nicht gewinnt. Denn nur noch ein Platz in der Regionalliga ist frei. „Wir fahren nach Verden und spielen voll auf drei Punkte“, erklärte Tobinski: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Das obligatorische Elfmeterschießen für den Fall von Punkt- und Torgleichheit gewann Heide nach zwölf Schützen mit 6:5.
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