Abdula Genaev bejubelt ein Tor gegen Altona

Jubel in der Nachspielzeit: Der SV Hemelingen schnappte Altona 93 den Auftaktsieg in den Schlussminuten noch weg. Foto: IMAGO/Niklas Heiden

Last-Minute-Drama vor Mega-Kulisse! Altona vergibt Auftaktsieg in Aufstiegsrunde

Altona 93 hat zum Auftakt der Aufstiegsrunde einen Heimsieg knapp verpasst. Vor nahezu ausverkauftem Haus trennte sich der Hamburger Meister vom SV Hemelingen 2:2 (1:1). Am Sonntag geht der Kampf um die Regionalliga in Dithmarschen weiter.

Geduld war gefragt. Weil die Hemelinger im Stau standen, begann die Partie mit 20 Minuten Verspätung. Das Gute daran: Bis dahin hatten alle 4744 (!) Zuschauer:innen in die Adolf-Jäger-Kampfbahn gefunden und sahen den Gastgeber stürmisch beginnen. Ezra Ampofo stellte die Gäste auf der rechten Seite immer wieder vor Probleme, für die größte Gefahr sorgten aber die weiten Einwürfe von Moritz Grosche, aus denen auch die Altonaer Führung resultierte.

Eine zu kurz geratene Abwehr der Bremer nahm Grosche wieder auf und flankte in den Strafraum auf den Kopf von Michael Ambrosius, der SVH-Keeper Marcel Pfaar keine Chance ließ – 1:0 für Altona nach zwölf Minuten!

Altona kassiert direkt nach der Führung den Ausgleich

Doch fünf Minuten später war alles wieder auf Null gestellt: AFC-Torwart Dennis Lohmann ließ einen Weitschuss von Isa Drammeh nach vorne prallen, Abdula Genaev roch den Braten und staubte zum 1:1 (17.) ab. Der Bremer Double-Gewinner hatte mit seinem ersten ernstzunehmenden Angriff ausgeglichen.

Da sah’s noch gut aus: Michael Ambrosius (l.) und Rasmus Tobinski bejubeln die Führung für Altona. IMAGO/Niklas Heiden
Michael Ambrosius und Rasmus Tobinski jubeln für Altona
Da sah’s noch gut aus: Michael Ambrosius (l.) und Rasmus Tobinski bejubeln die Führung für Altona.

Altona blieb druckvoll und spielbestimmend, Chancen blieben indes rar. Ein Schuss von Veli Sulejmani (25.) wurde vor der Linie geblockt, im Gegenzug gab es den nächsten Nackenschlag für den AFC: Torschütze Ambrosius verletzte sich, als er im eigenen Strafraum zur Ecke klärte – sein lädierter Muskel bedeutet vermutlich das Aus für die Aufstiegsrunde. Für ihn kam Gideon Baur (28.) ins Spiel. Nach einem weiteren Grosche-Einwurf kam Rasmus Tobinski (34.) nicht wirkungsvoll genug zum Abschluss.

Gegen Ende der ersten Hälfte versuchten sich auch die Gäste in Blau mit goldfarbenen Rückennummern mal wieder in der Offensive: Ausgleichs-Pechvogel Lohmann klärte aber stark gegen Genaev (45.) und parierte auch den Drehschuss von Drammeh (45.+3).

Bremer Meister hoffte schon auf einen Auswärtssieg

„Auswärtssieg, Auswärtssieg”, skandierten die Fans des Bremer Meisters dennoch hoffnungsfroh, als Schiedsrichter Luca Sambill wieder anpfiff. Drammeh (48.) setzte auch gleich einen, allerdings harmlosen Schuss ab – doch danach setzte sich das Muster aus der ersten Hälfte fort. „Wir wussten, dass der Gegner sehr tief steht und mit langen Bällen kommen wird“, erklärte Altonas Trainer Andreas Bergmann zum Spielverlauf.

Seine Mannschaft versuchte es: Tobinski (56.) kam bedrängt zum Fallrückzieher, der Ball flog aber weit am Tor vorbei. Seine Mitspieler dribbelten sich ein ums andere Mal an der vielbeinigen Hemelinger Abwehr fest. Gegen Lesley Karschau (66.) war Gästetorwart Pfaar zur Stelle.

Nach 70 Minuten machten Karschau und Einwurf-Experte Grosche Platz für Lawrence Schön und Max Düwel. Altona blieb zur Schlussoffensive: Ein Freistoß von Gianluca Przondziono stiftete Verwirrung im Hemelinger Strafraum, Sulejmani (74.) konnte den Ball aber aus aussichtsreicher Position nicht aufs Tor bringen.

Altona führte in der Relegation – bis in die Nachspielzeit

Geduld war immer noch gefragt – und die zahlte sich schließlich aus. Tobinski und Sulejmani machten das Spiel mit einem Doppelpass schnell, nach einem Flankenwechsel gab Przondziono den Ball scharf in den Strafraum, wo Tobinski (78.) seinen Fuß hinhielt und die erneute Führung markierte.

Zum Sieg reichte es aber nicht, weil Hemelingen notgedrungen seinen Offensivgeist entdeckte und Altonas Abwehr in Bedrängnis brachte. AFC-Keeper Lohmann lenkte einen Schuss von Serhat Sido (87.) noch an die Latte, doch als Genaev (90.+1) aus 20 Metern genau Maß nahm und nicht am Schuss gestört wurde, war auch er machtlos. „Der Sonntagsschuss tut weh, aber es war erst der Anfang der Aufstiegsrunde“, wollte Bergmann dem verpassten Sieg nicht allzu lange nachtrauern.

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2:2 nach zweimaliger Führung – das erhoffte Sieg-Geschenk für Co-Trainer André Trulsen an dessen 60. Geburtstag blieb damit aus. In der Aufstiegsrunde besitzt Altona 93 aber weiterhin alle Chancen, einen der beiden begehrten Plätze zu erreichen. Am Sonntag (15 Uhr) tritt Altona beim Heider SV an, der im Parallelspiel beim FSV Schöningen mit 1:2 verlor. Am Mittwoch (19 Uhr) endet für den AFC die Aufstiegsrunde mit einem Spiel gegen Schöningen in Verden.

Das obligatorische Elfmeterschießen, das nur bei gleicher Punktzahl, identischer Tordifferenz und gleichem direkten Vergleich als Entscheidungskriterium herangezogen wird, gewann Hemelingen nach zehn Schützen mit 4:3.

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