• Seit Montag darf auf Hamburgs Amateurplätzen nicht mehr gespielt werden.
  • Foto: imago images/Hanno Bode

Corona-Krise: Hamburgs Fußball und die Angst vor dem langen Lockdown

Die Fragezeichen hingen schon am Sonntag über Hamburgs Amateurplätzen. So richtig freuen konnte sich Manager Stilianos Vamvakidis nicht über das 3:1 seines HEBC gegen Hamm United. Denn nur Stunden später fällte der Hamburger Fußball-Verband die erwartete und auch befürchtete Entscheidung: Wegen gestiegener Corona-Zahlen wurde der Spielbetrieb erst einmal ausgesetzt. Wie lange, kann niemand realistisch abschätzen, da die Infektionskurve von einem Abflachen noch weit entfernt ist. Wie geht es weiter mit Hamburgs Amateurfußball?

„Ich denke nicht, dass schnell wieder gespielt wird“, schätzt Carsten Gerdey. Der Liga-Manager des USC Paloma ist „gespannt, ob die Vereine bei weiteren Entscheidungen nun wirklich mit ins Boot geholt werden“. Zuletzt hatte es viel Unmut über den Spielmodus mit Meister- und Abstiegsrunden gegeben, in denen alle Punkte aus der Hinrunde gestrichen werden. Doch jetzt ist unklar, ob die Hinrunde überhaupt zu Ende gespielt werden kann.

Initiative unter Hamburger Amateurklubs berät über weiteres Vorgehen

Gerdey gehört zu einer Initiative von rund 60 Klubs, die den über den Kopf der Vereine verhängten Spielmodus ändern möchte. Am kommenden Wochenende berät die Initiative, wie die Situation gemeistert werden kann. Neben dem erhöhten Zeitdruck sollten vor einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs einige Fragen geklärt werden, etwa ob ein Restart mit oder ohne Zuschauer erfolgt. Oder wie mit Teams verfahren werden soll, die aufgrund gehäufter Corona-Infektionen eventuell über Wochen nicht antreten können.

Dazu kommen unterschiedliche Regelungen durch die Behörden: Während der Kreis Pinneberg das Mannschaftstraining untersagt, ist es in Hamburg (noch) erlaubt. „Je länger die Pause dauert, desto schwieriger wird es“, taxiert Carsten Henning, Trainer des Bramfelder SV.

Söhren Grudzinski vom TSV Sasel: „Ein Schlag ins Gesicht“

„Die Corona-Zahlen deuten darauf hin, dass es nicht bei einer oder zwei Wochen Pause bleiben wird“, schätzt Söhren Grudzinski. Der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Sasel wertet die Unterbrechung als „Katastrophe in vielerlei Hinsicht“. Sein Verein war der erste, der nach dem ersten Lockdown am 8. August wieder ein Fußballspiel in Hamburg ausgerichtet hatte. „Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die seitdem Woche für Woche Sicherheitskonzepte durchgeführt haben“, sagt ein total frustrierter Grudzinski.

Das könnte Sie auch interessieren:  Polizei-Einsatz bei Junioren-Bundesliga-Spiel

„Erstes Spiel 1:0 gewonnen und das war’s auch schon wieder“, fasst der Vater einer Jugendspielerin die Situation zusammen. Denn während die erwachsenen Kicker schon im September begannen, fing die Saison für viele Kinder und Jugendliche kurz nach den Herbstferien gerade erst an – sie stehen kurz nach ihrem Start nun vor einer vermutlich längeren Pause.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp