„Tut richtig weh“: Altonas Pokal-Traum endet trotz Aufholjagd im Halbfinale
Auch eine Aufholjagd hat Altona 93 nicht vorm Aus im Lotto-Pokal bewahrt. Vor 2529 Zuschauer:innen verlor der AFC sein Halbfinale gegen Eintracht Norderstedt mit 2:3 (2:2).
„Ich bin stolz auf die Mannschaft, aber unter dem Strich tut es richtig weh, dass wir so ausscheiden mussten“, bilanzierte Altonas Trainer Andreas Bergmann die dramatischen 90 Minuten an der Adolf-Jäger-Kampfbahn.
Das verlängerte erste Maiwochenende – und wohl auch das nahezu parallele Heimspiel des FC St. Pauli – hatte zunächst die Hoffnung der Gastgeber enttäuscht, zum dritten Mal in Folge ein Heimspiel vor mehr als 3500 Menschen zu bestreiten. Die 2529 Anwesenden erlebten zunächst, wie auch die sportlichen Hoffnungen schwanden.
Altona 93 holt Rückstand vor der Pause auf
Der amtierende Oberliga-Meister Altona machte das Spiel, der Gegner aus der Regionalliga die Tore. Jorge Camacho (11.) schloss den ersten vielversprechenden Angriff der Norderstedter mit einem Schuss ins lange Eck ab, Falk Gross (24.) erhöhte nach einem Einwurf auf 0:2. Ein Joker-Tor: Gross war für den langjährigen Eintracht-Kapitän Philipp Koch eingewechselt worden, der den Platz nach wenigen Minuten mit einer Oberschenkelverletzung verlassen musste.
Altonas Pokaltorwart Mauro Alcaraz vereitelte gegen Lukas Krüger (30.) das 0:3 – und dann drehten seine Vorderleute auf. Gegen Ezra Ampofo (34.) und Rasmus Tobinski (37.) konnte Norderstedts Keeper Niklas Petzsch noch jeweils zur Ecke retten. Doch gegen den Flachschuss von Tobinski (41.) war er machtlos. 1:2 – ein Ergebnis, das freilich nicht lange Bestand hatte. Denn nach einem Zuspiel von Oliver Doege überwand Ampofo (44.) Norderstedts Torwart ein zweites Mal – 2:2 zur Pause!

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„Wir hatten eine spielerisch klare Linie“, lobte Bergmann seine Aufholjäger, die nach dem Seitenwechsel weiter drängten und durch Doege (56.) und Veli Sulejmani (63.) zu kleineren Chancen kamen – bis Pokalkeeper Alcaraz zur tragischen Figur wurde, als er bei einem der seltenen Norderstedter Angriffe den Ball aus den Händen an das Knie von Jonas Behounek prallen ließ. Von dort ging die Kugel in der 68. Minute zum 2:3 ins Netz.
Altonas Präsident erbost, Fans trösten die Spieler
Krüger (80.) verpasste in der Schlussphase die Entscheidung für Norderstedt, Ampofo (88.) hatte den erneuten Ausgleich auf dem Fuß – doch am Ende gelang den Altonaern keine Revanche für die Niederlage im Pokalfinale 2016. Altonas Präsident Dirk Barthel war direkt nach dem Schlusspfiff erbost. „Die letzte halbe Stunde war es kein Aufbäumen“, befand der langjährige Klubchef, während die unglücklichen AFC-Spieler von den Fans beklatscht und getröstet wurden.
„Wir haben ein bisschen vergessen, Fußball zu spielen“, räumte Norderstedts Trainer Elard Ostermann ein: „Altona war auf Augenhöhe, das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlagen können.“ Sein Gegenüber Bergmann richtete den Blick nach dem Pokal-Aus bereits auf den möglichen Aufstieg in die Regionalliga: „In der zweiten Hälfte fand ich uns noch dominanter als vorher, aber wir haben naive und unglückliche Tore bekommen. Aus Spielen wie diesen muss man Erfahrungen sammeln, um sie mit in die Aufstiegsrunde zu nehmen.“
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Jene Aufstiegsrunde ist für den 28. Mai, 1. und 4. Juni terminiert – nach dem Pokalfinale am 24. Mai im Stadion Hoheluft. Den Endspielgegner von Eintracht Norderstedt ermitteln der USC Paloma und die SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag (10.45 Uhr, Brucknerstraße).
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