• Mustafa Kucukovic spielte von 2004 bis 2007 beim HSV.
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Kucukovic, Töfting & Co.: Erstaunlich viele: Diese Ex-HSV-Profis landeten vor Gericht

Unter HSV-Fans sorgte die Meldung für einen kurzen Schockmoment. Mustafa Kucukovic, der früher als großes Talent beim HSV galt, muss wegen Drogenhandels in großem Stil ins Gefängnis. Doch er ist bei Weitem nicht der erste frühere Hamburger, der mit dem Gesetz in Konflikt kam.

Vor nicht allzu langer Zeit erwischte es Walter Laubinger. Der inzwischen 53-Jährige lief insgesamt zwei Jahre lang für den HSV auf, holte 1987 mit den Hamburgern den DFB-Pokal. Doch erst vor wenigen Wochen musste er sich vor Gericht verantworten, nachdem ihm zum wiederholten Mal Fahren ohne Fahrerlaubnis vorgeworfen wurde.

HSV: Walter Laubinger vor Gericht zu Haft verurteilt

Walter Laubinger

Walter Laubinger bestritt in seiner Karriere zehn Bundesligaspiele.

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Im Februar 2018 bekam Laubinger bereits eine Strafe von 14 Monaten auf Bewährung. Die Staatsanwaltschaft forderte nun 15 Monate Gefängnis für den Wiederholungstäter, das Amtsgericht Wandsbek verurteilte ihn zu zehn Monaten Haft ohne Bewährung. Der Ex-HSV-Profi hat Berufung eingelegt – Ausgang offen.

Zu den prominentesten Fällen zählt auch Stig Töfting. Der frühere dänische Nationalspieler (1993 bis 1995 und 2000 bis 2002 beim HSV) hatte immer wieder Auseinandersetzungen mit der Justiz in seinem Heimatland Dänemark. Wegen Körperverletzung eines Passanten wurde er 1999 zu 20 Tagen Haft verurteilt – zum ersten Mal.

HSV: Stig Töfting nach Gewalttat in Dänemark im Gefängnis

Stig Töfting

Machte 125 Bundesligaspiele: Stig Töfting.

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Denn: Unmittelbar nach der Fußball-WM 2002 musste Töfting zudem für vier Monate hinter Gitter, weil er einen Restaurantbesitzer in Kopenhagen niedergeschlagen hatte. Bei der WM war er noch in allen vier Spielen der Dänen zum Einsatz gekommen. Den HSV hatte der mittlerweile 51 Jahre alte Ex-Mittelfeldspieler allerdings bereits im Februar desselben Jahres verlassen.

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Töfting hatte bei alledem zahlreiche Schicksalsschläge zu verkraften, verlor seine Eltern im Alter von 13 Jahren und später seinen Sohn nur drei Wochen nach dessen Geburt. „Das hatte mir das Herz gebrochen“, hatte Töfting vor einiger Zeit in einem Interview mit der „Daily Mail“ gesagt. „Der Fußball hat mich gerettet.“

Peter Rohrschneider: Ex-HSV-Profi soll DDR-Überfall begangen haben

Peter Rohrschneider

Peter Rohrschneider spielte von 1966 bis 1968 beim HSV.

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Ebenfalls zweimal verurteilt wurde Peter Rohrschneider, der von 1966 bis 1968 beim HSV spielte. Im Jahr seines Abgangs aus Hamburg beschuldigte man ihn der sexuellen Belästigung einer 13-Jährigen. Für Rohrschneider bedeutete das zunächst sieben Monate auf Bewährung.

1993 schnappte man den heute 74-Jährigen wegen Anstiftung eines Überfalls. Und im Juli 2007 kam Rohrschneider aus ähnlichen Gründen sechs Jahre in Haft – er soll in den Jahren 1991 und 1992 mit einem Komplizen Banken in Ostdeutschland überfallen haben.

Ex-HSV-Star Yordan Lechkov wird Steuerbetrug vorgeworfen

Jordan Letschkow

Yordan Lechkov im Jahr 1995

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Zu dieser Zeit war Yordan Lechkov gerade ein gefeierter HSV-Star, lief zwischen 1992 und 1996 insgesamt 101-mal für die Hamburger auf. Später aber soll Lechkov (heute 53) Steuerbetrug begangen haben. Er habe als Bürgermeister der bulgarischen Stadt Sliwen Steuerbeamte geschmiert, um eine Prüfung zu vermeiden, lautete der Vorwurf.

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Die Staatsanwaltschaft verurteilte Lechkov im Januar 2013 zu einer zweijährigen Haftstrafe. Schließlich hatte er in den Jahren zuvor bereits Bewährungsstrafen wegen Misswirtschaft und Amtsmissbrauch erhalten. Allerdings umging der heutige Vizepräsident des Bulgarischen Fußballverbands die Haft, das Urteil wurde im November wieder aufgehoben.

HSV: Verfahren gegen Mohamed Zidan in Ägypten eingestellt

Mohamed Zidan

Mohamed Zidan erzielte in seiner Karriere 47 Bundesligatreffer.

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Auch Mohamed Zidan umging fast zeitgleich knapp einer Haftstrafe. Der langjährige Bundesliga-Stürmer (in der Saison 2007/08 in Hamburg) kassierte in seiner Abwesenheit in der Heimat Ägypten eine Freiheitsstrafe von sechs Jahren – ebenfalls im November 2013. Er soll mutmaßlich Scheckbetrug begangen haben, hieß es vor Gericht.

Angeblich habe der inzwischen 39 Jahre alte Angreifer beim Kauf von Immobilien ungedeckte Schecks ausgestellt. Nachdem Zidan jedoch Rechtsmittel eingelegt hatte, wurde das Verfahren eingestellt und das Urteil wurde nie rechtskräftig.

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