• Jürgen Klopp, Trainer des englischen Meisters FC Liverpool.
  • Foto: imago images/PA Images

Keine Reform der Premier League: FC Liverpool stimmt gegen den eigenen Plan

Alles bleibt beim Alten auf der Insel. Die federführend von den englischen Fußball-Spitzenklubs FC Liverpool und Manchester United entworfenen Reformpläne für die Premier League sind wieder vom Tisch. Nach einer mehrtägigen Diskussion in der Öffentlichkeit stimmten alle 20 Premier-League-Vereine am Mittwoch gegen eine Verkleinerung der Liga und eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse zugunsten der größten Klubs. Heißt: Liverpool und ManU stimmten gegen ihren eigenen Plan!

„Alle Vereine stimmten darin überein, dass das ‘Projekt Big Picture’ von der Premier League und dem englischen Verband FA nicht unterstützt und auch nicht weiter verfolgt wird“, teilte die Liga am Mittwoch mit.

Das umstrittene Papier war am vergangenen Wochenende bekannt geworden. Kernpunkt war eine Verkleinerung der Premier League von derzeit 20 auf 18 Klubs. Außerdem sollten der Ligapokal und der Supercups abgeschafft und die Erstliga-Play-offs mit dem Oberhaus verzahnt werden. 

Premier League: Keine Verkleinerung der Liga

Darüber hinaus waren in den Plänen eine Corona-Soforthilfe für die in der EFL zusammengeschlossenen Ligen zwei bis vier von umgerechnet über 275 Millionen Euro sowie eine künftige Beteiligung der EFL-Vereine an den TV-Einnahmen der Eliteklasse von 25 Prozent vorgesehen. 

Strategisch zielte der Plan auf eine Stärkung des Premier-League-Establishments um die „Big Six“ mit Liverpool, ManU, Manchester City sowie den Londoner Vereinen FC Arsenal, FC Chelsea und Tottenham Hotspur. Wo bislang jeder der 20 Klubs bislang eine Stimme besitzt und wegweisenden Entscheidungen mindestens 14 Vereine zustimmen müssen, sollten die Stimmen der neun dienstältesten Teams prinzipiell mehr Gewicht bekommen. Bei Abstimmungen über grundsätzliche Fragen sollten sogar schon sechs Stimmen aus diesem „Ältestenrat“ genügen. 

Liverpool und Manchester United wollten mehr Macht

In die Debatte hatte sich zu Wochenbeginn auch der britische Premierminister Boris Johnson eingeschaltet und sich entschieden gegen die Veränderungspläne ausgesprochen. „Es sind diese Art von Hinterzimmer-Deals, die das Vertrauen in die Führung des Fußball untergraben“, sagte Johnsons Sprecher im Namen des Regierungschefs.

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