• Kritisierte den DFB und Oliver Bierhoff scharf: Union-Boss Dirk Zingler
  • Foto: imago images/Matthias Koch

„Katastrophales Bild“: Union-Boss Zingler schießt gegen DFB und Bierhoff

Vereinspräsident Dirk Zingler (56) von 1. FC Union Berlin hat den Deutschen Fußball-Bund und DFB-Direktor Oliver Bierhoff scharf kritisiert.

„Unsere Dachorganisation gibt leider ein katastrophales Bild ab. Nicht nur bei Personalthemen in den letzten Wochen und Monaten, sondern einfach durch den Weg, der da eingeschlagen wurde“, sagte Zingler in einem am Freitag veröffentlichten Interview bei AFTV, dem Klub-TV der Hauptstädter.

Union-Boss Zingler über TV-Zeiten: „Welche Kinder gucken von 21 bis 23 Uhr Fußball?“

„Wir müssen den Fußball der deutschen Nationalmannschaft den Menschen zurückgeben. Das, was dort passiert ist, ist für mich eine totale Fehlentwicklung, und dafür mache ich Oliver Bierhoff auch verantwortlich, der aus der deutschen Nationalmannschaft eine Marke machen wollte“, sagte Zingler.

Dass die DFB-Auswahl – aus Zinglers Sicht – in erster Linie ausgerichtet an „TV-Zeiten und nach Markenpolitik“ spiele, könne so nicht hingenommen werden. „Welche Kinder gucken von 21 bis 23 Uhr Fußball, wenn sie am nächsten Tag in die Schule müssen? Da müssen wir zwingend gegensteuern, weil ich glaube, dass die Fehlentwicklung im Deutschen Fußball-Bund den Klub-Fußball negativ beeinflusst“, sagte Zingler.

Zingler spürt Entfremdung von Fußballfans der deutschen Nationalmannschaft

Der Boss der Eisernen spürt eine zunehmende Entfremdung. Man könne auch mal 0:6 verlieren, wie im November gegen Spanien, müsse das aber anders aufarbeiten. „Es wird gar nicht darüber gesprochen, welche Wirkung es tatsächlich bei den Fußballfans hat. Es wird sportfachlich diskutiert – und das zeigt mir im Grunde genommen, dass einige Herren beim Deutschen Fußball-Bund die Bindung zum eigentlichen Fußballfan total verloren haben“, kritisierte Zingler.

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Der Funktionär wundert sich auch nicht, dass die Anhänger seines Klubs nicht mehr mit dem Nationalteam mitfiebern. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand, der Fußball hier in der Alten Försterei liebt, sich zur Zeit gerne ein Spiel der Nationalmannschaft live anschaut. Weil das nichts mehr mit dem zu tun hat, warum sie eigentlich Fußballfan geworden sind“, sagte Zingler. (mp/dpa)

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