• Jürgen Klinsmann und Lars Windhorst auf der Tribüne Anfang November 2019.
  • Foto: imago images/Nordphoto

„Kann man als Jugendlicher machen“: Hertha-Investor schießt gegen Jürgen Klinsmann

Berlin –

Es ist schon jetzt die kurioseste Geschichte der laufenden Bundesligasaison: Die 76-tägige-Amtszeit des Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC. Der Trainer des Sommermärchens kam, sah und ging. Statt aus Hertha den „Big City Club“ zu machen, ließ Klinsmann seinen Arbeitgeber über Facebook von seinem Rücktritt wissen.

Auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz, bezogen Manager Michael Preetz, Vereinspräsident Werner Gegenbauer und Investor Lars Windhorst Stellung – mit Konsequenzen für den Ex-Hertha-Coach.

Hertha BSC: Pressekonferenz nach Rücktritt von Jürgen Klinsmann

Klinsmann muss seinen Posten im Aufsichtsrat räumen. Investor Windhorst sprach Klartext: „Leider muss ich sagen, dass aufgrund der Art und Weise von Herrn Klinsmanns Abgang, eine nähere Zusammenarbeit unvorstellbar ist.“

Investor Lars Windhorst von Jürgen Klinsmann schwer enttäuscht

Der 43-Jährige Investor zeigte sich von Klinsmanns Art des Rücktritts schwer enttäuscht: „So etwas kann man als Jugendlicher vielleicht machen, aber im Geschäftsleben unter Erwachsenen sollte das nicht passieren. Das sieht er jetzt auch so. Das Kind ist in den Brunnen gefallen.“

Hertha BSC Werner Gegenbauer

Hertha-Präsident Werner Gegenbauer steht nach dem Klinsmann-Rücktritt vor einem Image-Scherbenhaufen.

Foto:

imago/Matthias Koch

Klinsmann hatte seinen Rücktritt via Facebook verkündet, der Club war zuvor nicht informiert worden. Auch Michael Preetz zeigte sich angesichts dieses Vorgangs fassungslos: „Ich glaube, im Fußball schon sehr viel erlebt zu haben. Aber diese Erfahrung war mir auch neu.“

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Präsident Werner Gegenbauer kandidiert erneut, Investor Lars Windhorst betont langfristiges Investment

Trotz der Aufruhr der letzten Tage, versuchte sich die Hertha um Kontinuität: Präsident Gegenbauer verkündete eine erneute Kandidatur, Investor Windhorst sprach von einem Investment über mindestens 10 Jahre. Alexander Nouri wird gegen Paderborn für Klinsmann auf der Bank Platz nehmen.

Verfolgen Sie die Pressekonferenz hier noch einmal im Liveticker.

12:20 Uhr: Damit ist die Pressekonferenz beendet.

12:17 Uhr: Windhorst spricht über seine Rolle als Investor: „Es gilt nicht darum, Macht zu haben. Es geht darum, dass alle Verantwortlichen gemeinsam die gleiche Zielsetzung verfolgen.“

12:13 Uhr: Gegenbauer spricht erneut das Thema Klinsmann an: „Die Lehre ist, dass wir was die Ziele, die Zukunft und die Maßnahmen angeht, vollkommen deckungsgleich sind. Wir haben nur an der einen oder anderen Stelle unterschiedliche Vorstellungen der Geschwindigkeit. Die andere Frage ist die, der Sorgfalt, wer zu Hertha BSC passt. Das muss hinterfragt werden.“

12:11 Uhr: Präsident Gegenbauer bestätigt seine Kandidatur für eine neue Amtszeit. „Eine Kandidatur liegt vor.“

12:07 Uhr: Michael Preetz spricht über einen Nachfolger von Klinsmann: „Ich glaube, das ist eine Stellenausschreibung, die interessant ist.“ Preetz sucht „jemanden, der ehrgeizig ist und hier richtig was bewegen kann.“ Alexander Nouri scheint demnach nur Interimsweise im Amt zu bleiben.

12:04 Uhr: Michael Preetz spricht über die Ambitionen von Windhorst, den Verein möglichst zukunftsnah ins europäische Geschäft zu führen: „Unser klares Ziel ist es, den Verein wirtschaftlich zu konsolidieren“. Preetz will Hertha „nachhaltig nach vorne“ bringen. Dabei mahnt er jedoch, den Abstiegskampf in dieser Saison nicht aus den Augen zu verlieren. „Das ist die Aufgabe für diese Saison.“

12:00 Uhr: Windhorst spricht davon, der Hertha „weit über zehn Jahre“ als Investor erhalten zu bleiben. „Das können auch 20 oder 30 Jahre werden.“ 

11:58 Uhr: Investor Windhorst bestätigt, dass zwei Aufsichtsratsposten neu besetzt werden. Einer war zuvor noch nicht belegt.

11:56 Uhr: Auf Nachfrage eines Journalisten zum Verhältnis von Jürgen Klinsmann und Michael Preetz, antwortet Michael Preetz: „Es hat nie ein Gespräch darüber gegeben, ob ich auf der Bank sitzen soll oder nicht.“ Klinsmann hatte in seinem Livechat Preetz Anwesenheit auf der Bank kritisiert.

11:53 Uhr: Michael Preetz legt nach: „Wenn Problemfelder vorliegen, bin ich es gewohnt, diese anzusprechen. Probleme löst man nicht, indem man sich umdreht und weg läuft.“ 

11:49 Uhr: Auf die Frage, ob Investor Windhorst seine Entscheidung pro Klinsmann bereut, antwortet der 43-Jährige bezogen auf Klinsmanns Rücktritt: „ Es ist nicht akzeptabel, so etwas kann man als Jugendlicher vielleicht machen, aber im Geschäftsleben unter Erwachsenen sollte das nicht passieren. Das sieht er jetzt auch so. Das Kind ist in den Brunnen gefallen.“

11:48 Uhr: Nach diesen Statements antworten die drei auf Fragen der Presse.

11:47 Uhr: Preetz spricht für das Spiel gegen Paderborn Alexander Nouri das Vertrauen aus.

11:45 Uhr: Als nächstes spricht Michael Preetz. Für den Geschäftsführer kam Klinsmanns Rücktritt überraschend. „Ich glaube, im Fußball schon sehr viel erlebt zu haben. Aber diese Erfahrung war mir auch neu“, spricht Preetz Klinsmanns Rücktritt via Facebook an.

11:43 Uhr: Damit ist klar: Jürgen Klinsmann ist nicht länger Teil des Aufsichtsrats und von Hertha BSC. „Jürgen Klinsmann hat viel Glaubwürdigkeit bei den Personen verloren“, führt Windhorst aus.

11:41 Uhr: „Ich habe mit Herrn Klinsmann auch danach telefoniert. Er hat sich entschuldigt, es tut ihm sehr leid. Ich denke, er bereut auch diese Entscheidung“, spricht Windhorst den Grund der Pressekonferenz an. „Leider muss ich sagen, dass aufgrund der Art und Weise von Herrn Klinsmanns Abgang, eine nähere Zusammenarbeit unvorstellbar ist.“

11:39 Uhr: Windhorst gesteht, dass er für seinen Einstieg auch Kritik aus dem eigenen Unternehmen erhalten hatte. Windhorst fordert von der Hertha den Klassenerhalt. Weiter fordert er, sich langfristig als Hertha „in Europa zu etablieren“.

11:36 Uhr: Als nächstes spricht Lars Windhorst. Der Investor erläutert zunächst den Einstieg bei Hertha BSC und verkündet einen Verbleib beim Berliner Sport Club, „weil wir der festen Überzeugung waren, dass dieser Klub das Potenzial hat, in Deutschland ein Top-Club zu werden.“ Gegenbauer verspricht ein langfristiges Investment, unabhängig vom Ausstieg Jürgen Klinsmanns.

11:33 Uhr: „Gestern hatten wir eine Präsidiumssitzung, in der die Vergangenheit und die nähere Zukunft besprochen wurde. Mein Dank gilt Michael Preetz und den Mitarbeitern.“

11:31 Uhr: Werner Gegenbauer beginnt mit einem Eröffnungsstatement: „Jürgen Klinsmann hat uns und das Projekt verlassen.“ Gegenbauer versichert, dass es einen Arbeitsvertrag zwischen Jürgen Klinsmann und der Hertha gegeben hat. Klinsmann hatte in seinem Livechat Raum für Spekulationen gelassen.

11:30 Uhr: Die Hertha-Riege um Vereinspräsident Werner Gegenbauer, Geschäftsführer Michael Preetz und Investor Lars Windhorst betritt den Raum. Es geht los.

11:29 Uhr: Deshalb wird erwartet, dass Klinsmann seinen Posten im Aufsichtsrat räumen muss. Klinsmann hatte das bereits in seinem Livechat thematisiert und der Hertha völligen Entscheidungsfreiraum zugespielt: „Die Leute sollen sagen, was sie sich wünschen.“

11:28 Uhr: Klinsmann hatte die Hertha-Bosse mit seinem Rücktritt völlig überrascht. In einem Facebook Live-Chat erklärte der 55-Jährige, er sei mit Geschäftsführer Michael Preetz über die Aufteilung der Kompetenzen nicht einig geworden und hatte deshalb das Handtuch geworfen. Brisant: Klinsmann sitzt im Aufsichtsrat der Hertha. In dieser Position überwacht Klinsmann die Arbeit von Preetz, mit welchem er zuvor nicht ausgekommen war. 

11:26 Uhr: In Kürze werden Hertha BSC-Präsident Werner Gegenbauer, Investor Lars Windhorst und Geschäftsführer Michael Preetz das Podium betreten.

11:25 Uhr: Herzlich willkommen zum Liveticker zur Pressekonferenz von Hertha BSC.

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