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  • Igor Matanovic überzeugte beim 4:2-Sieg im Testspiel gegen Werder Bremen.
  • Foto: WITTERS

„Junge ist außergewöhnlich“: Hat der FC St. Pauli da ein neues Wunderkind?

Der FC St. Pauli hat seit Jahren einen riesigen Talentschuppen. Bei Finn Ole Becker (20) ist die Hoffnung da, dass er in dieser Saison endlich den großen Durchbruch schafft. Aber auch Leon Flach (21) und Christian Viet (21) entwickeln sich gut. Beim 4:2 am Freitag im Test bei Bundesligist Werder Bremen drängte sich ein ganz junger Bursche in den Vordergrund: U19-Stürmer Igor Matanavic traf bei seinem Profi-Debüt im Stile eines Könners – obwohl er erst 17 Jahre alt ist. Hat der Kiezklub etwa ein Wunderkind?

Es war die 85. Minute in Bremen, die mächtig beeindruckte. Leart Paqarada flankte perfekt von links, Matanovic – stolze 1,94 Meter groß –  setzte sich geschickt von seinem Gegenspieler ab und schädelte den Ball zum zwischenzeitlichen 4:1 ein. Trainer Timo Schultz war nicht besonders überrascht: „Dass Igor weiß, wo das Tor steht, das weiß ich nicht erst seit heute, das weiß ich seit drei, vier, fünf Jahren. Der Junge ist außergewöhnlich. Das wissen wir alle im Verein.“

Igor Matanovic spielte beim DFB an der Seite von Wirtz – und knipste

Das stimmt. Matanovic war gerade 15 Jahre alt (!), als St. Pauli am 22. März 2019 verkündete, dass der hochbegabte Spieler einen Zweijahresvertrag bei den Profis ab 2021 erhalten würde. Der damalige Sportchef Uwe Stöver bei der Unterschrift: „Igor bringt sehr viel Potenzial mit, das es weiterzuentwickeln gilt.“ Das hat geklappt. Der Schlaks ist auch beim DFB eine feste Größe, erzielte in drei Länderspielen der U17 zwei Tore. Das erste bei seinem Debüt beim 2:1 gegen Spanien, als er an der Seite von Bayer Leverkusens Mega-Talent Florian Wirtz stürmte, das zweite beim 8:2 gegen Südkorea. Selbst beim 0:2 gegen Portugal blitzten seine Qualitäten auf.

Igor Matanovic beim Test gegen Werder

Igor Matanovic trifft zum 4:1 gegen Werder.

Foto:

WITTERS

Nachwuchs-Chef Roger Stilz beschreibt Matanovic, der 2010 vom Harburger TB zu den Braun-Weißen kam, so: „Igor ist seit der U10 bei uns und bringt alle Fähigkeiten einer klassischen Nummer neun mit. Er ist spielintelligent, technisch und physisch stark und verfügt über einen guten Torabschluss.“ Was gerade beim Überraschungssieg in Bremen zu sehen war.

Timo Schultz will Igor Matanovic weiter behutsam aufbauen

Schultz deutete der MOPO schon vor zwei Jahren als U19-Coach an, dass Matanovic „auf jeden Fall ganz oben landen“ wird. Was St. Pauli bislang prima hingekriegt hat: Der Super-Teenie wird nicht verheizt, seit Jahren behutsam aufgebaut. „Schulle“ über die weiteren Pläne: „Das geht Schritt für Schritt. Ich denke, er wird jetzt häufiger im Training dabei sein. Dann schauen wir mal, wie es weitergeht.“

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Der 43-jährige Übungsleiter gibt zu bedenken: „Er ist immer noch jüngerer Jahrgang in der A-Jugend.“ Trotzdem darf geträumt werden: Entwickelt sich Matanovic so weiter, wird er eine ganz heiße Nummer am Millerntor – wenn er nicht vorher von den großen Klubs weggekauft wird.

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