• Ist da jemand? Serena Williams scheint nach Beistand von oben zu suchen. 
  • Foto: imago images/Paul Zimmer

„Ich kann kaum gehen“: Titel-Traum von Serena Williams früh geplatzt

Serena Williams muss ihren Traum vom 24. Grand-Slam-Triumph vorerst aufgeben, zurzeit reicht es nicht mal mehr für ein Zweitrundenspiel bei den French Open in Paris. Ihr Körper braucht eine Pause – und die Chancen auf den Tennis-Thron werden weniger.

Serena Williams setzte sich mit bedrückter Miene im schwarzen Shirt auf das Podium. Sie hatte schlechte Nachrichten zu verkünden. „Ich liebe es, in Paris auf Sand zu spielen“, sagte die 39 Jahre alte US-Amerikanerin zu Beginn einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz bei den French Open: „Ich wollte mich hier wirklich reinhängen. Aber ich kann kaum gehen.“

Serena Williams will „vier bis sechs Wochen nichts machen“

Es ist ihre Achillessehne, die Williams dazu zwingt, ihren Traum vom 24. Major-Sieg vorerst aufzugeben und ihre Saison wohl sofort zu beenden. „Ich muss mich erholen“, sagte Williams niedergeschlagen, nachdem sie zu ihrem Zweitrundenmatch am Mittwoch gegen die Bulgarin Tsvetana Pironkova nicht mehr angetreten war: „Ich brauche vier bis sechs Wochen, in denen ich nur sitze und nichts mache.“

Williams verzweifelt

Verzweifelt in Paris: Serena Williams

Foto:

imago images/Xinhua

Schon vor dem Turnier hatten die Vorzeichen schlecht ausgesehen, dass Williams beim letzten Major des Jahres endlich zu Grand-Slam-Rekordhalterin Margaret Court (Australien) aufzuschließen kann. Obwohl sie Paris so liebt.

Corona-Risikopatientin Williams glaubt an sich

Williams, die in Patrick Mouratoglou einen französischen Trainer hat, durfte aufgrund der strengen Corona-Vorgaben nicht in ihr Apartment in der Seine-Metropole ziehen, sie musste wie alle anderen Profis im Hotel einchecken. Das fand sie „komisch. Das war immer mein Zuhause, wenn ich nicht daheim war“, sagte sie. Bei den US Open hatte die Ausnahmekönnerin, die aufgrund einer Lungenembolie aus dem Jahr 2011 zur Corona-Risikogruppe gehört, noch extra ein Haus angemietet.

Auch ihre sportliche Historie in Paris sprach gegen die Mutter der kleinen Alexis Olympia. Für ihre Verhältnisse läppische dreimal hat sie in Roland Garros den Silberpokal, den Coupe Suzanne Lenglen, in die Höhe gestemmt. Dennoch gab sie sich optimistisch. „Ich würde nicht spielen, wenn ich nicht an mich glauben würde“, sagte Williams, die zum 18. Mal in Paris antrat. 2002, 2013 und 2015 hatte sie beim Höhepunkt der Sandplatzsaison triumphiert.

Williams und die kräftezehrende Jagd nach Margaret Court

Ihr Auftakterfolg gegen Landsfrau Kristie Ahn mit 7:6 (7:2), 6:0 machte ihren Fans Hoffnung, dass es in Paris weit gehen kann. Doch die zerstob am Mittwoch. Und die Chancen, dass Williams eines Tages in den Rekordbüchern auf einer Stufe mit Margaret Court stehen wird, werden geringer. Paris war ihr insgesamt zehnter Versuch aufzuschließen.

Das könnte Sie auch interessieren: Julia Görges überrascht bei French Open und fordert jetzt eine Deutsche

Ob sie tatsächlich weiterspielen will, bis sie die Bestmarke einstellt, war sie schon im Anschluss an ihr Halbfinal-Aus bei den US Open gefragt worden. „Ich … ich weiß es nicht“, sagte Williams damals, „ich habe darüber noch nicht nachgedacht.“ Nun bleibt dafür mehr Zeit, als ihr recht ist. (MP/sid)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp