Zum Derby gegen St. Pauli: Die Pläne der HSV-Ultras
St. Pauli kommt! Über Monate hinweg zog sich bei den HSV-Ultras die Planung für das erste Derby im Volkspark vor ausverkauftem Haus seit Beginn der Pandemie im März 2020. Das oberste Gebot: Geheimhaltung. Wie sich der harte Kern der HSV-Fans auf das extrem brisante Stadtduell am Freitag vorbereitet hat.
Die Anspannung vor dem Stadtderby steigt sekündlich – und wird am Freitag ihren Höhepunkt erfahren. Um 15 Uhr wollen sich die HSV-Fans am Bahnhof Stellingen treffen, von dort aus soll der knapp 1,7 Kilometer lange Fanmarsch Richtung Stadion angetreten werden. Diesem Aufruf der Nordtribüne folgt auch der mächtige Supporters Club.
Um 17.30 Uhr, also eine Stunde vor dem Anpfiff (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) des Stadtderbys gegen den FC St. Pauli, sollen die Plätze im Volksparkstadion eingenommen werden. Die Ultras haben einiges vor.
Gerne schließen wir uns dem Aufruf der Nordtribüne an Aus diesem Grund wird es am kommenden Freitag keine neue Ausgabe des Volksparketts geben ❌ Alle um 17.30 Uhr auf die Plätze – alles für den Derbysieg! pic.twitter.com/CagbrfcIiR
— HSV Supporters Club (@hsv_sc) April 17, 2023
Über Monate hinweg zog sich bei den HSV-Ultras die Planung und Erstellung der Choreografie für das erste Derby im Volkspark vor ausverkauftem Haus seit Beginn der Pandemie im März 2020. Das oberste Gebot: Geheimhaltung. Der Inhalt dessen, was am Freitagabend zu sehen sein wird, bleibt bis zuletzt nur dem kleinen Kreis derer, die sie planen und erstellen, vorbehalten. So soll verhindert werden, dass gegnerische Fans bereits im Stadion – per Spruchband – eine Antwort parat haben.
HSV-Ultras planen große Choreographie vor Derby gegen St. Pauli
Das, so ist es in der Szene zu vernehmen, wäre bereits das erste Gegentor, noch vor dem Anpfiff der erste Nackenschlag. Das Derby, in dieser Rückrunde auch sportlich so brisant wie lange nicht, ist in der Szene das wichtigste Spiel der Saison. Für nicht wenige hat ein Derbysieg gegen St. Pauli eine größere Bedeutung als ein möglicher Aufstieg. Eine Saison mit zwei Pleiten gegen die Kiezkicker (das Hinspiel am Millerntor endete 0:3) käme da einem GAU gleich.
Von den Rängen soll daher alles dafür getan werden, die Mannschaft von Tim Walter anzutreiben. Schon beim Einlaufen soll das Team lautstark begrüßt werden, die Choreo den letzten Push geben. Am Ende entscheidet der Kern der Ultras, was gezeigt wird.
Aufstieg bei den Ultras hängt am Engagement
Übrigens: Wer zu den Ultras will, kann beispielsweise über den Infostand der Nordtribüne erste Kontakte aufnehmen, ein Aufstieg innerhalb der Szene hängt viel mit dem eigenen Engagement zusammen.
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Je nach Größe der Choreo kann jene bis weit über 1000 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen, der Preis schnell in die Zehntausende von Euros gehen. Finanziert werden die Schaubilder, Fahnenmeere und Spruchbänder über Spenden. Aus Brandschutzgründen müssen die Materialen vorher beim HSV angemeldet werden, der Inhalt dessen, was gezeigt wird, allerdings nicht. Seit Ostern sind die ersten Derby-Vorboten vermehrt im Stadtbild wahrzunehmen, HSV- und USP-Schriftzüge werden gegenseitig übermalt.
Die Generalprobe der HSV-Fans jedenfalls passte – im Gegensatz zu der sportlichen. In Kaiserslautern (0:2) hatte vom Gästeblock vor dem Anpfiff eine Choreo mit dem langjährigen Ex-HSV-Profi Collin Benjamin geragt, dazu ein blau-weiß-schwarzes Fahnenmeer und das Spruchband „Du sollst siegen und das in allen Spielen.“ Gegen St. Pauli dürfte es alles noch eine Nummer größer werden.
St. Pauli-Ultras treffen sich vor Derby am Jungfernstieg
Auch im Gästeblock wird es eine Choreografie geben, soviel ist bereits klar. Ultrà Sankt Pauli hat zum Derbytreffpunkt um 15 Uhr am Jungfernstieg aufgerufen, von dort aus soll es mit der S-Bahn Richtung Volkspark gehen. Ganz Hamburg ist bereit für das Derby.