Würde der HSV mit Vuskovic schon in der Bundesliga spielen, Herr Olic?
Bei Ivica Olic ist die Vorfreude auf das Fußballjahr 2024 groß. Als Co-Trainer der Kroaten tritt er bei der EM an und darf sogar im Volksparkstadion ran. Die MOPO hat mit dem ehemaligen Stürmer über das Turnier, Kroatien und den Aufstiegskampf in der Zweiten Liga gesprochen – und über HSV-Verteidiger Mario Vuskovic, über den Olic in ganz besonderer Weise spricht.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen //
online kündbarMOPO+ Jahresabo
für 79,00 €Jetzt sichern!Spare 23 Prozent!Zugriff auf alle M+-ArtikelWeniger Werbung
Danach zum gleichen Preis lesen //
online kündbar
Bei Ivica Olic ist die Vorfreude auf das Fußballjahr 2024 groß. Als Co-Trainer der Kroaten tritt er bei der EM an und darf sogar im Volksparkstadion ran. Die MOPO hat mit dem ehemaligen Stürmer über das Turnier, Kroatien und den Aufstiegskampf in der Zweiten Liga gesprochen – und über HSV-Verteidiger Mario Vuskovic, über den Olic in ganz besonderer Weise spricht.
Herr Olic, bei der EM spielt Kroatien im kommenden Jahr im zweiten Gruppenspiel gegen Albanien im Volkspark. Wie sehr haben Sie sich über die Auslosung gefreut?
Ivica Olic: Ich hatte schon vor der Auslosung das Gefühl, dass Kroatien in Städten wie Hamburg und Berlin spielen wird. Bei der Auslosung war dann sofort klar, dass unser erstes Spiel in Berlin sein wird. Als dann auch noch bekannt wurde, dass wir unser zweites Spiel in Hamburg machen werden, war ich besonders froh. Die Stadt und das Stadion bedeuten mir sehr viel. Im Volksparkstadion wieder direkt am Platz zu sein, das wird für mich ein sehr spezieller Moment.
Ex-HSV-Star Ivica Olic glaubt an EM-Chancen mit Kroatien
Spanien und Italien sind für Kroatien die anderen beiden Gruppengegner. Härter geht es kaum. Wie schätzen Sie es ein?
Die Gruppe ist sehr stark besetzt. Italien ist Europameister, Spanien hat die Nations-League gewonnen, Kroatien wurde bei der letzten WM Dritter. Dazu die Albaner, die bestimmt viele unterschätzen werden. Sie haben sich als Erster in ihrer Gruppe vor Tschechien und Polen für die EM qualifiziert. Das spricht für Qualität. Ich bin mir sicher, dass sie den einen oder anderen Punkt in der Gruppe holen werden.
Kroatien hat bei den letzten großen Turnieren schon mehrfach bewiesen, dass man sich auch vor Gegnern wie Italien oder Spanien nicht verstecken muss…
Das stimmt. Wir hatten in den letzten Jahren immer eine Turnier-Mannschaft. Wir haben unser Team jetzt gerade ziemlich verändert. In der Mitte spielen aber immer noch Modric, Brozovic und Kovacic. Für mich sind das die besten drei Mittelfeldspieler in Europa. Mit ihnen können wir gegen alle Gegner gefährlich sein.
Neben viel Erfahrung gibt es im kroatischen Team auch immer wieder viele gute junge Spieler. Ist die Nachwuchsarbeit in Kroatien besser als in anderen Ländern?
Das habe ich auch mal gedacht, aber es ist nicht so. Alles wird heute beobachtet. Es gibt keine Geheimnisse. Was ich aber sagen kann und auch ein Unterschied ist: Die Jugendspieler in Kroatien kommen schneller in den Profifußball. In Deutschland spielst du oft, bis du 21 Jahre alt bist, nur in der Regionalliga. Bis zur Bundesliga fehlen dir dann noch drei oder vier Stufen. Bei uns in Kroatien dürfen viele Jugendspieler direkt in der Ersten Liga ran. Sie dürfen da dann auch mal Fehler machen und bekommen trotzdem wieder ihre Chancen. Die Zeit hast du in Deutschland in der Bundesliga nicht. Da ist es schwieriger, als junger Spieler diese Erfahrungen zu sammeln. In Kroatien kannst du schneller auf hohem Niveau spielen, wirst damit auch mehr von anderen Klubs beobachtet.
HSV: Ivica Olic lobt den gesperrten Mario Vuskovic
Auch HSV-Verteidiger Mario Vuskovic hat sein erstes Profi-Spiel schon im Alter von 16 Jahren gemacht und war auf einem guten Weg nach ganz oben. Wegen eines Doping-Verdachts ist er mittlerweile seit 13 Monaten gesperrt. Wäre er ohne die Sperre heute kroatischer Nationalspieler?
Wir hatten ihn die ganze Zeit im Blick. Er war als sehr junger Spieler zwei Saisons für Hajduk Split in Kroatien aktiv. Danach hat er nicht nur für den HSV, sondern auch für unsere U21-Nationalmannschaft sehr gut gespielt. Es ist schade, was dann mit ihm passiert ist. Wir können da nichts machen und auch nichts sagen. Wir können nur hoffen, dass er bald auf den Platz zurückkehrt und dann auch wieder schnell da ist, wo er eigentlich hingehört.
Würde der HSV ohne die Vuskovic-Sperre mittlerweile wieder in der Bundesliga spielen?
Eine schwierige Frage. Mario war beim HSV ein Leistungsträger. Als er dann weg war, hat man noch viel mehr gemerkt, wie wichtig er für das Team war. Er war zwar noch jung und noch nicht so lange beim HSV, trotzdem gehörte er zu den wichtigsten Männern im Kader und war auch der wertvollste Spieler im Team. Mario hat so souverän und gut gespielt, als ob er schon fünf Jahre älter wäre. Ich weiß auch, dass ihn mehrere Top-Klubs aus Europa beobachtet hatten. Seine Entwicklung, die er in kurzer Zeit beim HSV gemacht hat, war großartig.
Schalke, Karlsruhe und Hertha als größte Konkurrenz
Wie haben Sie die Hinrunde des HSV in dieser Saison verfolgt?
Ich habe zwei Mannschaften beim HSV gesehen. Die eine bei den Heimspielen, die andere auswärts. Zu Hause war für mich vieles hervorragend. Aber es muss jetzt eine Balance gefunden werden. Das Spiel in Nürnberg war ein gutes Beispiel. Die Mannschaft hat bis kurz vor Schluss hinten die Null gehalten und dann durch späte Tore gewonnen. Wenn du in der Defensive sicher bist, wirst du erfolgreich sein. Zumindest ein Tor wird der HSV mit der Qualität im Angriff immer schießen. Entscheidend werden für mich jetzt gleich die ersten Spiele der Rückrunde.
Das könnte Sie auch interessieren: HSV-Transfers: Drei heiße Winter-Gerüchte – das ist der Stand der Dinge
Warum?
Mit Schalke, Karlsruhe und Hertha sind es direkt drei verdammt schwere Spiele gegen Mannschaften, die alle auch viele Tore schießen. Die HSV-Abwehr wird eine große Rolle spielen. Ich meine damit nicht nur die Abwehrspieler. Es geht um die gesamte Mannschaft. Jeder muss bereit sein, ein paar Meter mehr nach hinten zu machen. Vorne wird der HSV schon weiter seine Tore machen.
Ivica Olic glaubt an den HSV-Aufstieg in die Bundesliga
Wird es diesmal für den Aufstieg reichen?
Wenn man es in der Rückrunde schafft, vor allem hinten stabil zu sein, bin ich sehr optimistisch. Vielleicht kommt ja auch noch etwas Verstärkung im Winter dazu. Da kenne ich die genauen Pläne nicht. Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, die Bundesliga anzugreifen.
Wer sind für Sie die größten Konkurrenten im Aufstiegskampf?
Vor der Saison hatte ich Schalke und Düsseldorf oben gesehen. Schalke hat das nicht erfüllt, Düsseldorf macht es sehr gut. Sie sind sehr stabil. Kiel ist für mich bislang die Überraschung der Saison. Sie haben eine gute Mannschaft. Ob sie es aber auch schaffen, bis zum Schluss durchzuziehen? Ich habe da meine Zweifel. Bei St. Pauli sehe ich das anders. Sie sind bislang sehr überzeugend aufgetreten. Nur am Ende hatten sie vielleicht etwas weniger Luft. Für die Liga ist das gut, alles ist eng. Es wird für die Zuschauer interessant und spannend.
Das könnte Sie auch interessieren: Sechs Monate nach Abschied: HSV-Flop Javi Montero kann wieder lachen
Wie sehen nach 34 Spieltagen die ersten drei Plätze aus?
Der HSV und Düsseldorf steigen direkt auf. St. Pauli geht in die Relegation.