Wird sein Vertrag aufgelöst? So denkt Schonlau über ein schnelles HSV-Ende
Dass er am Sonntag im 60-Minuten-Test gegen Regionalligist Weiche Flensburg (2:1) über die volle Distanz ran durfte, wird Sebastian Schonlaus Frust nicht geschmälert haben. Der 31-Jährige ist beim HSV chancenlos und soll den Klub noch im Sommer verlassen. Hinter Schonlaus Rücken spitzt sich die Situation derweil zu.
Die letzten Hoffnungen auf eine Wende zum Guten wurden dem Abwehrmann in der vergangenen Woche geraubt. Erst verlor er seine Kapitänsbinde an Neuzugang Yussuf Poulsen, dann strich ihn Trainer Merlin Polzin aus dem Aufgebot für den Pokal-Kick beim FK Pirmasens, den der HSV glücklich mit 2:1 nach Verlängerung gewann.
Beim HSV verlor Schonlau kürzlich die Kapitänsbinde an Poulsen
Für Schonlau ein weiterer Tiefschlag, den es zu verdauen gilt. Der gebürtige Warburger soll insbesondere ob der Eiseskälte, mit der er zurzeit abserviert wird, irritiert und seelisch angeknockt sein. Seine Situation betrachtet er dabei realistisch. So soll Schonlau nach MOPO-Informationen bereits vor der Kapitäns-Entscheidung überlegt haben, die Binde von sich aus abzugeben.

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Wie aber geht es nun weiter? Am 1. September schließt in den meisten europäischen Ländern das Transferfenster des Sommers. Bei interessanten Anfragen wäre Schonlau bereit, den HSV zu verlassen. Die aber gibt es bislang nicht. Weder von ambitionierten Zweitligisten noch aus den USA oder anderen Ländern, die für den HSV-Profi infrage kämen. Seine Berater sondieren den Markt derzeit unter Hochdruck.
Löst HSV-Profi Schonlau seinen Vertrag auf?
Derzeit sieht es allerdings eher danach aus, als würde der Ex-Kapitän auch Anfang September noch im Volkspark auf der Matte stehen. Um dem vorzubeugen, klopften die HSV-Verantwortlichen schon bei Schonlaus Agenten an, um die Möglichkeit einer Vertragsauflösung abzuklopfen („Bild“ berichtete am Montag zuerst davon). Nach MOPO-Informationen soll Schonlau diese Möglichkeit durchaus in Betracht ziehen, sollte er nicht doch noch die erhofften Sommer-Offerten anderer Vereine erhalten.

Noch aber ist diesbezüglich keine Entscheidung gefallen, auch ein Verbleib ist möglich. Zunächst will Schonlau das Ende der Transferperiode abwarten. Insgeheim aber soll er mit dem Gedanken fremdeln, sich monatelang im Volkspark auf die Tribüne setzen zu müssen, oder auf einen Trainerwechsel und eine damit verbundene neue Chance zu spekulieren. Der Tenor: Eher ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Sollten der HSV und der Profi den bis 2026 laufenden Kontrakt vorzeitig auflösen, ginge das wohl nur mithilfe einer Abfindungszahlung, die im sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Vorteil für den HSV: Er würde Teile des Schonlau-Gehalts sparen. Der Spieler selbst könnte sich dann auch außerhalb der Transferperiode jederzeit einen neuen Klub suchen.
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Neben Schonlau möchte der HSV in diesem Sommer auch Silvan Hefti, Gui Ramos und Bakery Jatta abgeben. Der Gambier erklärte allerdings bereits, bleiben zu wollen. Offen, wie Hefti (fehlte im Pokal ebenfalls im Kader) mit seiner nun offensichtlich hoffnungslosen Rolle umgeht. Ramos, der im Pokal traf, soll mit ein, zwei Vereinen im Austausch stehen.
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