„Wird schön, Punkte zu sammeln“: Köln-Star spricht schon von Sieg gegen HSV
Der 1. FC Köln echauffierte sich am Mittwochabend über etwas, von dem der HSV tags zuvor profitiert hatte: den fehlenden Videobeweis in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Während die Hamburger in Heidenheim bei einer strittigen Elfmeter-Entscheidung Glück hatten, die nicht vom VAR korrigiert werden konnte, ärgerten sich die Kölner über das zwischenzeitliche 1:1 des FC Bayern – weil Luis Díaz im Abseits gestanden hatte. Am Ende siegten die Münchner mit 4:1 beim FC, der trotz Schiri-Ärgers einigermaßen zufrieden war. Ein Stürmer blickte schon voraus aufs Duell mit dem HSV am Sonntag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) – mit forschen Tönen.
Von den vergangenen sieben Pflichtspielen hat Köln seit Mittwochabend nur eines gewonnen. Vor der Pokal-Pleite gegen Bayern setzte es drei Liga-Niederlagen, dazu gab es zwei Remis und lediglich einen Sieg (1:0 in Hoffenheim Anfang Oktober). Als Tabellenachter ist der FC mehr als im Soll, die jüngste Ausbeute aber nagt etwas an den Profis. „Wir haben länger nicht gewonnen“, sagte Torjäger Ragnar Ache nach dem Ausscheiden gegen den Meister. Das zwischenzeitliche 1:0-Führungstor des 27-Jährigen (31.) reichte nicht aus, um die Bayern aus dem Cup zu werfen.
Bilanz spricht für den HSV – und gegen den FC um Ache
Als Ache hinterher in der Mixed Zone auf das kommende Heimspiel gegen den HSV angesprochen wurde, kam er erst einmal ins Grübeln. „Wir haben jetzt ein paarmal nicht gepunktet – oder?“, fragte er die Reporter und gestand schmunzelnd, vermutlich noch voller Adrenalin: „Das weiß ich eigentlich gar nicht mehr.“ Er hatte aber recht: Die Domstädter warten seit vier Wochen auf einen Dreier in der Bundesliga. Deshalb werde das Aufsteigerduell mit den Hamburgern „sehr wichtig“ sein, urteilte Ache und ergänzte lächelnd: „Es wird schön, mal wieder ein paar Punkte einzusammeln, würde ich sagen.“ Da sprach der Angreifer also kurz schon von einem Sieg gegen den Mitaufsteiger.

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Ache selbst hat in seinen bisher fünf Aufeinandertreffen mit dem HSV zweimal getroffen – jeweils für seinen Ex-Klub 1. FC Kaiserslautern, von dem er im Sommer nach Köln wechselte. Gegen einen Heimerfolg des FC über das Team von Merlin Polzin spricht aber die jüngste Bilanz dieses Traditionsduells: Seit 2017 hat der HSV nur einmal gegen Köln verloren, im Januar 2018 nämlich, als sich die beiden Vereine letztmals in der Bundesliga gegenüberstanden. Damals siegte der „Effzeh“ mit 3:1 im Volkspark. Anschließend gewann aber viermal der HSV (einmal im DFB-Pokal, dreimal in der 2. Liga), zudem gab es im Unterhaus ein Unentschieden – jedoch nie eine Hamburger Niederlage.
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Köln lag dem HSV also in jüngerer Vergangenheit. Was aber auch damit zusammenhängt, dass der FC in den letzten sieben Jahren nur zwei Zweitliga-Saisonrunden drehen musste (2018/19 und 2024/25) – und der HSV gleich sieben (2018/19 bis 2024/25). Jetzt sind beide Klubs zurück in der Beletage des deutschen Fußballs – dort, wo sie nach Ansicht vieler Experten hingehören. Daran hätte sicherlich auch Ragnar Ache nichts einzuwenden. Ob der Stürmer und der FC wirklich „ein paar Punkte“ gegen den HSV einheimsen, nämlich exakt drei Zähler, zeigt sich am Sonntag.
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