Boll, Barbarez, Göttlich, Jansen: So viel bedeutet uns das Derby!
So viel Stadtderby in so kurzer Zeit gab es noch nie seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963: Am Freitag findet das neunte Spiel zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli innerhalb von vier Jahren statt. Aber was folgt daraus eigentlich? Verliert das Derby an Besonderheit? Oder gewinnt es nur an Rivalität? Anders gesagt: Was bedeutet Euch das Derby noch? Diese Frage stellte die MOPO zwölf Personen. Das sind die Antworten.
So viel Stadtderby in so kurzer Zeit gab es noch nie seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963: Am Freitag findet das neunte Spiel zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli innerhalb von vier Jahren statt. Aber was folgt daraus eigentlich? Verliert das Derby an Besonderheit? Oder gewinnt es nur an Rivalität? Anders gesagt: Was bedeutet Euch das Derby noch? Diese Frage stellte die MOPO zwölf Personen. Das sind die Antworten.
Luca Zander, St. Pauli-Profi: „Ich glaube, das Derby wird nie an Stellenwert verlieren. Unabhängig davon, ob es in der Ersten oder Zweiten Liga stattfindet, ob es im fünften Jahr in Folge stattfindet oder ob es mal zehn Jahre eine Pause gab. Diese Spiele sind Highlights und gerade vor den eigenen Fans etwas ganz Besonderes. Es gibt immer wieder Szenen, an die man sich lange zurückerinnert, wie beispielsweise das Tor von Kofi. Das werde ich so schnell nicht vergessen, weil auch ich da meine Füße im Spiel hatte. Als Team spät das Siegtor zu erzielen, war besonders. Wenn sie in einem Derby passieren, bleiben solche Momente einfach präsenter im Kopf.“

Helm-Peter, HSV-Kult-Fan: „Ich bin 77 Jahre alt, da ist so ein Derby nichts mehr ganz so Besonderes. Ich freue mich auf das Spiel, aber es werden nur drei Punkte vergeben. Ich hoffe vor allem, dass es ruhig bleibt, und dass sie sich da nicht wieder auf die Gurke hauen. Ich liebe den Hamburger Fußball und ich habe vor jedem Verein Respekt, auch vor St. Pauli.“
Sky-Experte Torsten Mattuschka: „Es werden Helden geboren“
Torsten Mattuschka, Ex-Profi und Sky-Experte: „Ich habe es selbst in Berlin erlebt: Ein Derby bleibt immer gleich besonders. Es geht um so viel Prestige, den Fans bedeutet das Spiel so viel, jeder möchte dabei sein. In diesen Spielen wurden schon immer und werden auch weiter Helden geboren. Man kann sich unsterblich machen.“
Jens Kuzel vom HSV-Fanklub Volksparkjunxx: „Wir haben noch Rechnungen offen, bevor wir aufsteigen, deswegen hat dieses Derby eine ganz besondere Bedeutung. Es gilt, einige Dinge richtigzustellen, die wir in den letzten Spielen nicht ganz so gut gemacht haben.“
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Michael Krause vom St. Pauli-Fanklub Weiß-Braune Kaffeetrinker*innen: „Ich denke, aufgrund der nach wie vor bestehenden Rivalität zwischen beiden Vereinen aus Pinneberg und St. Pauli hat das Derby immer noch einen ganz speziellen Reiz. Es ist sicher ein bisschen Normalität geworden, seit der HSV jahrelang in der Zweiten Liga vor sich hindümpelt. Aber ein Sieg im Derby ist nach wie vor etwas Besonderes, das ist nicht von der Hand zu weisen.“
Ex-HSV-Kapitän David Jarolim: „Ohne Werder für den HSV noch besonderer“
David Jarolim, Ex-HSV-Kapitän: „Das Stadtderby bleibt immer etwas Besonderes, auch wenn die Bedeutung bei unseren Spielen damals in der Bundesliga noch größer war. Der Gewinner fühlt sich als Sieger der Stadt, gerade in einer so großen. Dadurch, dass Bremen aufgestiegen ist, ist das Spiel gegen St. Pauli für den HSV noch besonderer.“
Marcell Jansen, HSV-Präsident: „Das Stadtderby ist für mich immer etwas Besonderes. Die Stimmung ist einzigartig und du merkst schon Tage vorher, wie die ganze Stadt pulsiert. Egal, wo du hingehst, du kannst das Derby einfach nicht ignorieren. Ich habe richtig Bock auf das Spiel und bin überzeugt, dass unsere Mannschaft eine sehr gute Leistung zeigen wird!“
St. Pauli-Präsident Oke Göttlich: „Ein Spiel wie jedes andere? Unsinn!“
Oke Göttlich, St. Pauli-Präsident: „Das Derby ist ein Spiel wie jedes andere – das zu behaupten, wäre Unsinn. Wir freuen uns, den HSV seit Jahren herauszufordern und dabei eine ziemlich gute Bilanz hingelegt zu haben. Das zählt aber am Freitag alles nicht, denn letztendlich schauen wir auf uns, auf unsere Ziele, auf unseren Weg. Wir wollen nachhaltig wirtschaften und unsere sportlichen Ziele erreichen. Letzteres gelingt uns derzeit nicht. Wir nehmen diese schwierige Situation an, stehen zusammen und werden gegen den Stadtrivalen alle notwendigen Tugenden auf den Platz bringen.“

Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin: „Derby bleibt Derby, egal wie oft und in welcher Liga. Die Spiele der Stadtrivalen gegeneinander sind immer etwas Besonderes. Für die Fans eine große Anspannung schon Tage vorher, gegenseitige Sticheleien, natürlich die Vorfreude auf einen packenden Fight, unvergessliche Szenen, spektakuläre Tore und am Ende – so hofft jeder – drei Punkte fürs eigene Team mit purem Freudentaumel.“
Tim Eckstein, Blogger vom Millernton: „Eine Stadtmeisterschaft bleibt eine Stadtmeisterschaft, sie wird nicht weniger bedeutend, nur weil sie öfter gespielt wird. Makienok, Kyereh, Diamantakos, Veerman – alle haben dicke Einträge im braun-weißen Geschichtsbuch, egal wie schnell das nächste Derby gekommen ist.“
Ex-St. Pauli-Kapitän Fabian Boll: „Vorzeichen komplett geändert“
Fabian Boll, Ex-St. Pauli-Kapitän: „Die Zeiten haben sich geändert. Wenn man sieht, wie sich beide Vereine sportlich angeglichen haben, was vor allem die Ergebnisse in den Derbys zum Ausdruck bringen, dann spielt nicht mehr der große Underdog St. Pauli gegen den übermächtigen HSV. Nichtsdestotrotz bleibt es das Hamburger Stadtderby. Immer wenn Braun-Weiß und Schwarz-Weiß-Blau aufeinandertreffen, brennt die Luft. Deswegen wird es immer etwas Besonderes sein, auch wenn sich die Vorzeichen komplett geändert haben.“
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Sergej Barbarez, Ex-HSV-Torjäger: „Das Derby hat immer noch den gleichen Stellenwert, egal, in welcher Liga. Die Bedeutung wird überhaupt nicht weniger. Im Gegenteil: umso mehr, umso besser. Ich habe selbst miterlebt, wie besonders das ist: diese Vorfreude, man fiebert wochenlang darauf hin.“