Wer steigt auf? Heidenheim-Trainer legt sich in der MOPO fest
Außergewöhnlich – mit diesem einen Wort kann man die tabellarische Ausgangslage vor dem Endspurt treffend beschreiben. Es ist außergewöhnlich, wie viele Punkte die drei Spitzenteams der Zweiten Liga zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits gesammelt haben. Nicht nur außergewöhnlich, sondern schon jetzt rekordwürdig ist die Ausbeute des wohl größten HSV-Konkurrenten um den Aufstieg: die des 1. FC Heidenheim. Die MOPO sprach mit Trainer Frank Schmidt über den spannenden Zweitliga-Endspurt. Wie blickt er auf den HSV? Die Antwort: durchaus überraschend.
Außergewöhnlich – mit diesem einen Wort kann man die tabellarische Ausgangslage vor dem Endspurt treffend beschreiben. Es ist außergewöhnlich, wie viele Punkte die drei Spitzenteams der Zweiten Liga zu diesem Zeitpunkt der Saison bereits gesammelt haben. Nicht nur außergewöhnlich, sondern schon jetzt rekordwürdig ist die Ausbeute des wohl größten HSV-Konkurrenten um den Aufstieg: die des 1. FC Heidenheim.
57 Zähler hat der aktuell Tabellenzweite nach 29 Spieltagen auf dem Konto – und damit schon jetzt zwei mehr als in der kompletten Saison 2019/2020. Damals reichte es in der Endabrechnung dennoch „nur“ für Platz drei und damit für die Relegation, in der die Heidenheimer den Aufstieg gegen Werder Bremen verpassten (0:0/2:2).
Heidenheim-Boss Sanwald spricht von der „Lebenschance“ Aufstieg
Nun hat der 1. FCH eine neue Chance – eine „Lebenschance“, wie es Vorstandschef Holger Sanwald ausdrückte. Und Coach Frank Schmidt erklärt im Gespräch mit der MOPO: „Es ist unsere Lebenschance in dem Sinne, dass man als Profifußballer oder -trainer meistens nur einmal die Chance hat, in die Bundesliga aufzusteigen.“
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Der Klub von der Brenz hatte diese große Gelegenheit bereits im Frühjahr 2020 – diese Saison aber scheint sie noch mal ein Stück größer zu sein. „Wenn uns vor der Saison einer gesagt hätte, dass wir fünf Spieltage vor Schluss in so einer Situation sind, dann hätten wir das gerne angenommen“, sagt Schmidt, dessen Team einen Zähler vor dem HSV steht – und vier hinter dem Tabellenführer.
Frank Schmidt rechnet damit, dass Darmstadt 98 aufsteigt
„Darmstadt hat die besten Voraussetzungen, sie sind relativ stabil. Ich gehe davon aus, dass sie einen der ersten zwei Plätze belegen werden – das habe ich schon in der Winterpause gesagt“, erinnert Schmidt. Der 49-Jährige rechnet wie viele damit, dass sich sein Team mit dem HSV um Rang 2, also den direkten Aufstieg duellieren wird. „Aber eine Garantie, dass es sicher so sein wird, gibt es nicht. Es gibt Woche für Woche ein neues Stimmungsbild“, möchte er den FC St. Pauli, Fortuna Düsseldorf und den SC Paderborn noch nicht ganz abschreiben.
Heidenheim-Coach: „HSV-Ergebnisse interessieren mich null“
Blicke auf die Konkurrenz will er im Saison-Endspurt aber eh vermeiden. „Die Ergebnisse des HSV interessieren mich null Komma null. Ich schaue erstmals auf den HSV, wenn am 28. Mai abgepfiffen wird“, spielt Schmidt auf den letzten Spieltag an. „Ob wir in der Rolle des Gejagten sind oder nicht, spielt für mich gar keine Rolle. Ich bin schon ein paar Jahre dabei und weiß genau, wie man mit solchen Situationen umgeht.“
16 Jahre als Heidenheims Chefcoach sind es im September, die Krönung seiner Amtszeit ist greifbar. „Es wäre etwas total Grandioses, mit dem 1. FC Heidenheim aufzusteigen“, betont Schmidt. „Ich beschäftige mich jetzt nicht mit dem Szenario, dass es nicht klappen könnte. Das sind Störfaktoren und würde uns Energie entziehen.“
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Und noch eines stellt Heidenheims Urgestein klar: „Platz 3 wäre auf keinen Fall eine Enttäuschung. Wir haben zehn Punkte Vorsprung auf Platz 4, aber nur einen auf den HSV. Es wäre vermessen zu sagen, dass wir am Ende auf jeden Fall vor dem HSV stehen. Es wird eine enge Kiste und extrem spannend. Aber das Schöne ist, dass wir voll dabei sind.“