Wer eingeschlagen hat, wer noch Zeit braucht: Das Transfer-Zeugnis des HSV
Gewiss, sechs Spiele sollten kein Maßstab sein. Aber der starke Saisonbeginn des HSV mit fünf Pflichtspielsiegen, davon drei zuletzt in Serie ohne Gegentor, er darf durchaus als erster Fingerzeig dienen. Für eine Saison, an deren Ende nur ein Ziel steht: der Aufstieg. Dafür wurde der Kader, der im Kern seit Sommer 2021 zusammenarbeitet, punktuell verändert – es deutet sich an, dass die Transferarbeit der Bosse ihre Früchte trägt. Die MOPO gibt einen Überblick.
Gewiss, sechs Spiele sollten kein Maßstab sein. Aber der starke Saisonbeginn des HSV mit fünf Pflichtspielsiegen, davon drei zuletzt in Serie ohne Gegentor, er darf durchaus als erster Fingerzeig dienen. Für eine Saison, an deren Ende nur ein Ziel steht: der Aufstieg. Dafür wurde der Kader, der im Kern seit Sommer 2021 zusammenarbeitet, punktuell verändert – es deutet sich an, dass die Transferarbeit der Bosse ihre Früchte trägt. Die MOPO gibt einen Überblick.
Die Baustellen hatten sie in der Vorsaison aufgezeigt bekommen, unter anderem in der Relegation gegen den VfB Stuttgart (0:3/1:3) schmerzhaft erkennen müssen, dass es in der Defensive knirscht und die Kaderbreite zu wünschen übrig ließ. Ersteres wurde mit den früh feststehenden Verpflichtungen von Guilherme Ramos (25/ablösefrei aus Bielefeld) und Dennis Hadzikadunic (25/auf Leihbasis aus Rostov) aufgefangen. Wegen der Verletzung von Kapitän Sebastian Schonlau (29) war das neue Innenverteidiger-Duo als solches zum Saisonstart direkt gefordert.
HSV-Abwehr: Hadzikadunic steigerte sich von Spiel zu Spiel
Ruckelte es gegen Schalke (5:3) noch ein wenig, gewöhnten sich beide schnell aneinander. Ramos zeigte ausgerechnet in Hannover (1:0) seine beste Leistung, flog allerdings wegen einer Notbremse vom Platz. Dass die Kollegen den Auswärtssieg über die Zeit brachten, lag auch daran, dass sich Hadzikadunic von Spiel zu Spiel steigerte. Der Linksfuß (weilt aktuell bei der bosnischen Nationalmannschaft) überzeugt als rustikaler Abräumer und hat seinen Platz an Schonlaus Seite zunächst sicher. Zwei Deals ohne großes finanzielles Risiko – aber mit schnellem Ertrag.
Auf den Außenbahnen scheint sich Ignace Van der Brempt (21/auf Leihbasis von RB Salzburg) früh als Volltreffer zu entpuppen. Der Belgier hat Moritz Heyer (28/siehe Seite I) den Rang abgelaufen, überzeugt durch offensiven Spielwitz. Seine Willensleistung, die im Auftaktspiel gegen Schalke zum 4:3 durch Robert Glatzel (29) führte, hat Symbolcharakter. Van der Brempt, das deutet sich an, ist auf dem Weg zum neuen Fanliebling.
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Dafür ist es bei Lukasz Poreba (23/auf Leihbasis von RC Lens) noch zu früh. Der Pole sorgte dafür, dass Vorstand Jonas Boldt (41) und Sportdirektor Claus Costa (39) den Deadline-Day vergangene Woche gelassen verfolgen konnten, der Sechser trainierte aber erst ein paar Mal mit dem Team. Am Dienstag absolvierte Poreba aufgrund muskulärer Beschwerden eine individuelle Einheit im Kraftraum. Gleiches galt für Levin Öztunali (27), dessen ablösefreier Transfer von Union Berlin im Sommer für das größte Aufsehen gesorgt hatte.
HSV-Zugänge: Öztunali sucht noch seinen Platz
Der U21-Europameister von 2017 sucht aktuell noch nach seinem Platz in der Mannschaft – wenig überraschend, hatte er doch in der Vorsaison kaum Spielpraxis gesammelt. Das Gedränge auf den offensiven Außenbahnen ist groß. Öztunali wird weiter auf seine Chance lauern.
So wie der Einzige, für den die Hamburger im Sommer eine Ablöse zahlten. 750.000 Euro war Immanuel Pherai (22/von Eintracht Braunschweig) dem HSV wert – und deutete früh an, sein Geld wert zu sein. Nach vielversprechendem Start bremsten den Niederländer Adduktorenprobleme aus. Im Volkspark hat aber niemand Zweifel daran, dass Pherai zum Schlüsselspieler werden kann. Und so bleibt ein unterm Strich deutlich positives Zwischenzeugnis des Transfer-Sommers 2023.
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Und wie läuft es bei denen, die den Volkspark verließen? Sonny Kittel (30) feierte bei Rakow Czestochowa mit seinem Traumtor in der Champions-League-Qualifikation einen Einstand nach Maß, am Ende reichte es immerhin zur Europa League. Am Wochenende erzielte der 30-Jährige beim 2:0 gegen Puszcza Niepołomice seinen ersten Ligatreffer. Schlechter lief es für Filip Bilbija (23), der sich nach vielversprechendem Start beim SC Paderborn eine Knieverletzung zuzog und für längere Zeit auszufallen droht. Kaum eine Rolle – wie schon beim HSV – spielt Xavier Amaechi (22) in Magdeburg. Ganze neun Zweitliga-Minuten stehen für ihn zu Buche.