Albert Sambi Lokonga und Daniel Heuer Fernandes jubeln

Die HSV-Profis um Albert Sambi Lokonga (l.) und Daniel Heuer Fernandes feiern den überzeugenden Heimsieg gegen Mainz mit den Fans. Foto: WITTERS

Wenig Läufe, viel Härte, starke Abwehr: Die Zahlen hinter dem HSV-Aufschwung

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Mit dieser Entwicklung war beim HSV zumindest in diesem Tempo nicht zu rechnen. Kein Sieg und kein Tor gab es für die Hamburger an den ersten drei Spieltagen. Mit dem schlechtesten Torverhältnis der Liga (minus sieben) stand das Team von Trainer Merlin Polzin auf dem vorletzten Tabellenplatz. Die Sorge war groß, dass es nach dem Aufstieg direkt zurück in die Zweite Liga geht. Drei Spieltage später zeigt sich ein komplett anderes Bild.

Mit dem 4:0-Erfolg gegen Mainz blieb der HSV am Sonntag im dritten Bundesliga-Spiel in Folge ungeschlagen. In der Formtabelle der vergangenen drei Spieltage stehen die Hamburger hinter dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart auf Platz drei. „Wir arbeiten viel und wachsen immer mehr als Team zusammen“, sagte Jonas Meffert nach dem Auftritt gegen Mainz. Wie seine Mitspieler lobte er die Entwicklung der Mannschaft und betonte, dass alles weiterhin ein Prozess sei. Einige Zahlen sind schon jetzt sehr vielversprechend.

Höchster Bundesliga-Sieg für den HSV seit zwölf Jahren

Gefeiert wurde nach dem Erfolg gegen Mainz vor allem die Offensive. Immerhin war es auch der höchste Bundesliga-Sieg seit zwölf Jahren. Möglich machte das aber erst die Defensive, die beim HSV die Basis für alles bildet. In mehreren Bereichen spielt Hamburg hier sogar in der Bundesliga bereits ganz vorn mit.

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Nach dem Aufstieg wurde beim HSV im Sommer vieles umgebaut. Mit einem neuen Spielsystem (Dreier- statt Viererkette) und einem nahezu komplett neu aufgestellten Kader sollten die Herausforderungen in der Ersten Liga angegangen werden.

Drei Teams haben weniger Gegentore kassiert

Der Fokus in der Saisonvorbereitung lag vor allem auf der Arbeit in der Defensive und im Spiel gegen den Ball. Das sah anfangs nicht immer gut aus, hat sich zuletzt aber zum Erfolgsrezept entwickelt – und letztlich dafür gesorgt, dass es jetzt auch in der Offensive besser läuft, weil der HSV aus einer stabilen Abwehr heraus agieren kann.

Mit acht Gegentoren stellt der HSV aktuell die viertbeste Defensive der Liga. Weniger Gegentore zum gleichen Zeitpunkt der Saison hatten die Hamburger in der Bundesliga letztmals 2010/11 – damals waren es nach sechs Spieltagen sieben Gegentreffer, und der HSV stand auf Platz eins der Erstliga-Tabelle.

Starke Werte für HSV-Torwart Heuer Fernandes

HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes hält den Ball gegen Mainz sicher fest. ValeriaWitters
Daniel Heuer Fernandes fängt den Ball ab.
HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes hält den Ball gegen Mainz sicher fest.

Einen großen Anteil an diesem Wert hat Torhüter Daniel Heuer Fernandes. Er blieb nicht nur in drei Spielen komplett ohne Gegentor, sondern hat auch schon 28 Torschüsse pariert – Spitzenwert in der Ersten Liga. Kein anderer Bundesliga-Keeper hat in dieser Saison bislang so viele Distanzschüsse (14) abgewehrt. Mit einer Quote von 77,1 Prozent gehaltener Torschüsse liegt Heuer Fernandes hinter Manuel Neuer (78,6 Prozent) auf Platz zwei.

In der Luft ist das Team nur ganz schwer zu besiegen

Doch nicht nur die Torwart-Zahlen sind beim HSV top und verantwortlich für die starke Defensive. Die Hamburger haben bislang hinter Leipzig und Köln die drittmeisten (29) Torschüsse geblockt. Die Erfolgsquote bei Luftzweikämpfen ist mit 58 Prozent so hoch wie bei keinem anderen Team. Das liegt vor allem an Luka Vuskovic, der bislang so viele Kopfballduelle (32) wie kein anderer Bundesliga-Profi gewonnen hat.

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Außerdem auffällig: Der HSV hat an den ersten sechs Spieltagen hinter Union Berlin und Hoffenheim (jeweils 81) die drittmeisten Fouls (80) der Liga begangen. Das spricht für eine gewisse Härte auf dem Platz. Nachholbedarf gibt es hingegen noch bei der Laufarbeit. Bei den intensiven Läufen und der Laufdistanz belegen die Hamburger den letzten Platz. Bei der Laufdistanz gehört mit Nicolai Remberg aber immerhin auch ein HSV-Profi zu den Top Ten der Liga.

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