• Die Mercedes-Benz Arena in Stuttgart ohne Fans
  • Foto: IMAGO/Eibner

Wegen Coronavirus: VfB Stuttgart erwartet gegen HSV Geisterspiel ohne Fans

Punkteteilung im Spitzenspiel! Der VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld trennten sich mit 1:1 (0:0). Der HSV rutscht dadurch wieder auf den dritten Rang, bleibt aber bis auf einen Zähler an Stuttgart dran. Dem VfB steht derweil (mindestens) ein Geisterspiel bevor – gegen den HSV!

Nach einer zähen ersten Halbzeit nahm die Partie im zweiten Durchgang Fahrt auf, Routinier Mario Gomez schädelte nach einer mustergültigen Vorarbeit von Nicolas Gonzalez zur VfB-Führung ein (53.).

Topspiel: Gomez trifft für Stuttgart, Soukou für Bielefeld

In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem Bielefelds Trainer Uwe Neuhaus ein glückliches Händchen zeigte. Der eingewechselte Cebio Soukou traf zehn Minuten nach seiner Hereinnahme per Linksschuss aus der Drehung zum 1:1-Endstand (76.).

Bielefelds Joker Cebio Soukou (l.) zieht ab – und trifft zum Ausgleich.

Bielefelds Joker Cebio Soukou (l.) zieht ab – und trifft zum Ausgleich.

Foto:

imago images/Sportfoto Rudel

„Es war ein Spiel, wo man gemerkt hat, dass beide Mannschaften Respekt voreinander haben“, sagte Bielefeld-Kapitän Fabian Klos nach dem Spiel und erklärte: „Wir liegen verdient hinten, aber dann kommen wir wieder und nehmen einen Punkt mit – überragend! Charaktertest bestanden.“ Durch das Remis hält Arminia die Konkurrenz auf Distanz.

Coronavirus: VfB Stuttgart erwartet Geisterspiel

Uwe Neuhaus konnte den Big Point im Aufstiegskampf nicht in vollen Zügen genießen. „Wir haben noch viele Spiele, es sind noch einige Stolpersteine“, sagte der Arminia Trainer. Doch der eigentliche Grund für die Sorgenfalten auf der Stirn von Neuhaus war das Coronavirus.

Wegen dessen rasanter Ausbreitung könnte der Hit vom Montagabend bis auf Weiteres das letzte deutsche Ligaspiel mit Zuschauern gewesen sein. Zumindest in Stuttgart werden vorerst keine Fans mehr zugelassen. „Wir werden einen rigorosen Cut machen“, sagte der zuständige Minister, der Grüne Manfred Lucha. Er bedauere dies, sagte Neuhaus, einen stimmungsvollen Rahmen wie beim VfB mit 54.302 Fans „wünschen wir uns jedes Wochenende“.

Geisterspiel in Stuttgart gegen den HSV?

Dennoch seien Geisterspiele „wahrscheinlich das Vernünftigste, um vielleicht noch größeren Schaden abzuwenden“, betonte Neuhaus: „Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es weitergeht, wenn die erste Mannschaft betroffen ist. Daher muss man das in Kauf nehmen.“

Sein Stuttgarter Kollege Pellegrino Matarazzo fände Zuschauerausschlüsse „sehr, sehr schade, unsere Fans peitschen uns Spiel für Spiel nach vorne. Aber wenn es so kommt, werden wir das Beste draus machen“.

Der VfB hat jetzt zwei Auswärtsspiele. Am 6. April (Montagabend) kommt dann der HSV zum nächsten Topspiel in die Mercedes-Benz Arena. Die ist mit 60.000 Fans eigentlich ausverkauft. Doch von ihnen wird nach aktuellem Stand keiner ins Stadion dürfen.

Stuttgart-Coach Matarazzo will „angreifen“

Am Montagabend durften die Anhänger beider Lager noch einmal im Stadion jubeln. „Das Spiel war eines Spitzenspiels würdig“, sagte Neuhaus, dessen Team weiter sechs Punkte Vorsprung auf den VfB hat. „Man kann es sich erträumen und wünschen“, sagte er über diese komfortable Lage, vorhersagen hätte dies aber niemand können.

Deshalb empfand er die Frage, was den achten Bundesliga-Aufstieg nach elf Jahren Abstinenz bitteschön noch verhindern solle, als „Provokation“. „Jeder, der mal Fußball gespielt hat weiß, was noch alles schiefgehen kann“, betonte Neuhaus.

Matarazzo nannte die Arminia „die stabilste Mannschaft der Liga“, die zu Recht auf Rang eins stehe. Doch er versprach, sein VfB werde noch mal „angreifen“. Zur Not auch ohne Fans.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp