Walter gegen den Derby-Kater: Der HSV steht vor einer wegweisenden Woche
Allzu viel Zeit für finstere Gedanken bleibt ihnen nicht. Nach der 0:3-Pleite im Stadt-Derby leckt der HSV seine Wunden und ist versucht, direkt wieder in den Angriffsmodus zu schalten. Vor der Pokal-Partie bei Titelverteidiger RB Leipzig am Dienstag müht sich Tim Walter, die bösen Geister zu vertreiben, ehe sie es sich im Volkspark gemütlich machen können. Ein durchaus komplexes Unterfangen in einer für den HSV sehr wichtigen Woche.
Allzu viel Zeit für finstere Gedanken bleibt ihnen nicht. Nach der 0:3-Pleite im Stadt-Derby leckt der HSV seine Wunden und ist versucht, direkt wieder in den Angriffsmodus zu schalten. Vor der Pokal-Partie bei Titelverteidiger RB Leipzig am Dienstag müht sich Tim Walter, die bösen Geister zu vertreiben, ehe sie es sich im Volkspark gemütlich machen können. Ein durchaus komplexes Unterfangen in einer für den HSV sehr wichtigen Woche.
Natürlich hat das Ding gesessen. 0:3 bei St. Pauli. Die erste HSV-Niederlage seit langen zwei Monaten zwar, aufgrund der Rivalität dann eben doch eine, die außergewöhnlich zwickt. Dazu flogen die Konkurrenten Darmstadt und Paderborn in der Tabelle am gestürzten Spitzenreiter HSV vorbei. „Die Enttäuschung ist sicherlich da“, ließ Walter am Sonntag, zwei Tage nach dem Derby, wissen. „Aber es ist unser Job, nach vorn zu gucken.“
HSV steht vor wegweisender Woche nach Derby-Pleite
Etwas anderes bleibt dem HSV auch nicht übrig. Bis zur WM-Pause, die Mitte November beginnt, wartet ein hartes und wegweisendes Programm. Insbesondere diese Woche dürfte einen erheblichen Einfluss auf die Stimmung innerhalb des Vereins und seiner Fans haben. Erst der hammerharte Ritt zu RB, dann am Sonntag – und deutlich wichtiger – der Heimauftritt in der Liga gegen Magdeburg. Ein Spiel, das der HSV gewinnen muss, um weiterhin bester Dinge durch die Saison zu segeln. Denn danach wartet das Spitzenspiel in Paderborn.
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Walter kennt all diese Konstellationen. Und er macht genau das, was er immer tut, wenn es Misserfolge zu verarbeiten gilt: Er redet seine Profis stark, verteidigt seine taktische Marschroute, glaubt scheinbar unerschütterlich an die Stärke seiner Profis und nicht zuletzt seine eigene. Und er teilt aus.
Der Trainer hat die Berichterstattung nach dem Derby wahrgenommen und reagierte einigermaßen angespitzt auf alle Stimmen, die dem HSV nach dem durchwachsenen 1:1 gegen Kaiserslautern und der Niederlage am Millerntor einen Abwärtstrend unterstellen. „Das könnt ihr so sehen, wie ihr wollt“, erklärte er in einer Medienrunde am Sonntag. „Wir lassen uns davon nicht beeinträchtigen. Es gibt im Fußball immer Aufs und Abs.“ Und weiter: „Wir haben eine Enttäuschung. Wir haben eine Derby-Niederlage. Natürlich tut das mehr weh. Aber davor haben wir viele Spiele nicht verloren.“ Die nun aufkommende Kritik „wegen einer Niederlage“, nein, das sei ihm zu einfach. „Wegen einer Niederlage malen wir nicht wie die Presse alles schwarz.“
HSV-Trainer Walter will eine Antwort auf die Derby-Pleite
Eine doch recht allgemein formulierte Reaktion auf das verständlicherweise nicht allzu positive Medienecho nach der Pleite im Derby. Und Worte, die zu Walters Credo passen. Wir gegen alle. So lebt es der 46-Jährige vor, seit er im Sommer 2021 in Hamburg antrat. Eine mittlerweile oft beschriebene Wagenburg-Mentalität, die ihm enormen Rückhalt bei seinen Profis eingebracht hat. Stets gelang es dem Trainer so, sein Team in kritischen Situationen mental zu stärken und anschließend gute Resultate einzufahren.
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So soll es auch diesmal sein. Dass der Gang zu RB im Normalfall nur ein Bonusspiel sein dürfte, ist allen Hamburgern bewusst. Walter verspricht dennoch: „Wir müssen mutig und entschlossen sein. Wir müssen den Ball haben wollen.“ Ansonsten dürfte der Druck schnell zu groß werden: „Die spielen ja nicht umsonst in der Champions League gegen Real Madrid.“ Grundsätzlich fordert der Trainer: „Wir müssen dahin kommen, dass wir wieder konsequenter gegen den Ball sind. Das ist unsere Basis.“
Die wird in dieser Woche gefragt sein. Erst in Leipzig, noch viel mehr aber auch danach gegen Magdeburg. Walter und der HSV haben es selbst in der Hand, den Derby-Kater kleinzuhalten – und auch die öffentliche Stimmung zu steuern.